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Heute schon „zurückgeknurrt“?

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In einem fernen Land, hoch oben auf einem Berg steht der Tempel mit den tausend Spiegeln. Er funkelt im Sonnenlicht und ist schon weit aus der Ferne zu erblicken.

Eines Tages läuft ein streunender Hund den Berg hinauf und betritt den Tempel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kommt, sieht er sein Spiegelbild wie tausend Hunde vor ihm stehen. Er erschrickt furchtbar und hat große Angst.

Also fängt er an zu knurren, sträubt das Fell und fletscht die Zähne. Und tausend Hunde knurren zurück, sträuben das Fell und fletschen die Zähne. Entsetzt rennt er aus dem Tempel. Für ihn besteht die Welt von nun an aus gefährlichen, knurrenden Hunden, vor denen er Angst hat.

Einige Tage später kommt ein anderer Hund des Weges und läuft in den Tempel. Als er in den Spiegeln die tausend Hunde sieht, freut er sich über so viele Spielkameraden. Er blickt freundlich und voller Neugierde schwanzwedelnd in den Spiegel. Und tausend Hunde schauen freundlich und voller Neugierde schwanzwedelnd zurück. Beim Verlassen des Tempels ist er davon überzeugt: Die ganze Welt besteht aus freundlichen Hunden, die mit ihm spielen wollen.

Diese Geschichte hält uns ebenso den Spiegel vor. Wie begegnen wir anderen Menschen? Sind wir fröhlich und aufgeschlossen – oder ängstlich und im Verteidigungsmodus? Das, was wir senden, bekommen wir in den meisten Fällen zurück. Unsere eigene Stimmung wirkt sich immer auf andere Menschen aus. Und wie ist das heute: Lächeln oder knurren wir?

Adobe Stock #16036047 von Willee Cole

Endlich November!

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Das Leben erwacht, die Blumen beginnen wieder zu sprießen, die Sonne lacht vom Himmel und die Menschen entdecken in sich gute Laune. All das, was den Frühling ausmacht, lässt der November vermissen. Draußen ist es kalt, feucht und schlichtweg trist. Das kann auch der unverwüstlichsten Frohnatur die Stimmung nachhaltig vermiesen.

Aber dennoch – selbst in diesen Tagen lassen sich Gründe für Optimismus finden. Die nahende Weihnachtszeit ist nur einer davon, die Aussicht auf gemütliche, romantische und lange Abende am Kamin ein anderer und der Besuch auf dem Friedhof der dritte.

Wer nun zusammenzuckt und einen Friedhofsbesuch als das möglicherweise deprimierendste Erlebnis des Jahres ansieht, sollte einen Gedanken an den oder die Menschen aufbringen, die dort ruhen. Vielleicht sind es Oma oder Opa, vielleicht ein Elternteil, ein Bruder oder andere Verwandte. An diese Menschen zurückzudenken, tut fast immer gut, sich an schöne gemeinsame Erlebnisse zu erinnern, ein stilles „Du fehlst mir!“ zu sagen oder einen Strauß Blumen niederzulegen.

Diese Blumen, ein Kranz oder eine neu gepflanzte Staude sind im Trauermonat November ein wichtiger und liebevoller Gruß an einen unvergesslichen Menschen. Zwischen Allerheiligen und Totensonntag besuchen wir die Friedhöfe, um Andacht zu halten und nicht zuletzt, um Gräber für die kalten Monate herzurichten.

Es tut gut, für einen geliebten Menschen wieder einmal etwas Einsatz zu zeigen, und dieses Gefühl strahlt Wärme in die eigene Seele. Und etwas Wärme können wir alle in der kalten Jahreszeit schließlich ganz besonders gut brauchen!

Bild: #130748303 von fisher05 - stock.adobe.com

Der letzte Tanz

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Die moderne Bestattungskultur entwickelt sich immer weiter und es entsteht viel kreativer Spielraum für sehr individuelle Abschiede. Die Trauerfeier nach der Persönlichkeit des verstorbenen Menschen auszurichten, auf Hobbys oder Interessen einzugehen und diese darzustellen, ist schon seit längerer Zeit ein Trend. Denn vor allem dadurch bekommt die Feier einen ganz eigenen Charakter.

Bei fast jeder Abschiedsfeier gibt es eine Trauerrede, in der Redner oder Rednerin das Leben Revue passieren lässt und wichtige Stationen des Lebensweges beleuchtet. Gleiches lässt sich jedoch auch von einer Tänzerin oder einem Tänzer in einem Trauertanz zum Ausdruck bringen.

Gerade dann, wenn wir uns sprachlos fühlen, wenn die Trauer uns lähmt, dann kann Tanz eine wunderschöne und befreiende Möglichkeit sein, Gefühle auszudrücken. Es entsteht eine ungewöhnliche Zeremonie: Mit dem Tanz werden Geschichten erzählt, die mit Worten so nicht möglich wären. Denn das Leben ist Bewegung und wir spüren Emotionen immer körperlich – genau das zeigt der Tanz.

In einem intensiven Gespräch lernen die Trauertänzerin oder der Trauertänzer die Hinterbliebenen kennen und lassen sich die Lebensgeschichte der verstorbenen Person erzählen. So entsteht eine ganz eigene Choreografie und es wird ein Raum für das körperliche Mitfühlen geschaffen, in dem Schmerz und Verlust verarbeitet werden können.

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Ostern ist für alle da

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Gekreuzigt – gestorben und begraben – am dritten Tage auferstanden von den Toten: Die Ostergeschichte lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen. Die Auferstehung eines Hingerichteten wurde zum Ausgangspunkt der christlichen Weltreligion.

Dem Gedanken der Auferstehung und der Überwindung des Todes kann man sich natürlich theologisch nähern. Allerdings reicht die Fragestellung weit über den christlichen Glauben hinaus: „Was heißt das eigentlich, tot zu sein? Muss das sein – und wenn ja, kann man diesem Schicksal seinen Schrecken nehmen?“ Die Pyramiden der alten Ägypter zeugen von der Beschäftigung mit dieser Frage ebenso wie die Kuppelgräber der archaischen Griechen oder die Überreste früher südamerikanischer Hochkulturen.

Es liegt in der Natur des Menschen, mit seiner Endlichkeit zu hadern, ungeachtet einer kirchlichen Bindung. Und auch das Osterfest ist heute nicht mehr religiösen Familien vorbehalten. Stattdessen feiern wir Ostern als Familienfest, mit einem feinen Essen, der Ostereiersuche für die Kids und dem Wissen, dass nun die Wintertage weitestgehend vorüber sind und der Frühling neu erwacht. Da ist er also wieder, der Gedanken des Neuerwachsens, der nicht nur in der Kirche, sondern ebenso in der Natur verwurzelt ist.

Ein Neuerwachen im Kreislauf von Leben und Tod, von Vergehen und Erblühen oder von Trauer und neuem Mut erleben Familien in der Bewältigung von Verlusten. Es sind nicht die Verstorbenen, die wieder aufstehen – stattdessen sind es die Hinterbliebenen, vor 2.000 Jahren die Jünger ebenso wie heute die Familienmitglieder. Sie verlassen ein Grab, sei es nun am Ostersonntag oder einem anderen Tag des Jahres, halten Zwiesprache, vielleicht stille oder untereinander, und gehen ihren Weg. Das Grab war der Ausgangspunkt der Apostel und ist es für religiöse und kirchenferne Angehörige der Gegenwart gleichermaßen. Es ist eine Stätte, die Trauer in die Erinnerung überführt.

Ostern als Fest für die Lebenden und die Verstorbenen zu feiern, an Omas Grab nach dem Rechten zu sehen und einen fröhlichen Frühlingsstrauß Tulpen oder Narzissen niederzulegen, ist also kein Privileg religiöser Menschen.

Wir wünschen Ihnen frohe Ostern!

Bild: #103452382 von Axleander Raths - stock.adobe.com

Wer an Weihnachten stillstehen will, muss jetzt langsamer werden.

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Da ist sie wieder, die Weihnachtszeit. Sie kann so bezaubernd und voller Freude – aber auch so nervtötend und kraftraubend sein. Wir haben dabei immer die Wahl, auch wenn das viel zu einfach klingt.

Beginnen wir mit der „To-do-Liste“, die in den meisten Fällen vor Weihnachten immer länger wird. Schreiben Sie doch mal eine „To-do-2023-Liste“. Denn vieles lässt sich problemlos auf das neue Jahr verlegen und muss nicht unbedingt vor Weihnachten erledigt werden. Auch wenn es sich anders anfühlt: Die Zeitspanne zwischen Weihnachten und Neujahr beträgt gerade mal eine Woche. Man verschiebt also nichts auf die lange Bank.

Das allerwichtigste To-do in der Weihnachtszeit ist: Genießen! Wozu sind denn all die schönen Weihnachtsmärkte da? Runterfahren, in den Himmel gucken, träumen, bummeln, am Feuer sitzen mit einem warmen Glühwein. Die weihnachtliche Stimmung, die Lichter und den Duft mit allen Sinnen genießen. Langsamer gehen, langsamer werden, Schritt für Schritt … bis wir an Weihnachten stillstehen.

Foto: AdobeStock #544168674 von Qrisio

Warum ist die Banane …?

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Die Frage nach dem „Warum“ beschäftigt die Menschheit seit jeher – und das beginnt schon im Kindesalter.

Mit ungefähr 2 bis 3 Jahren fangen Kleinkinder an, W-Fragen zu stellen: Wieso, weshalb, warum? Warum ist der Mann so dick? Warum ist der Himmel blau? Warum ist die Banane krumm? Mit ihren vielen Fragen versuchen die Kleinen zu verstehen, warum die Dinge so sind und warum sie passieren. Der Auslöser dafür ist neben der kindlichen Neugierde auch ein Bedürfnis nach Sicherheit. Durch die Antworten wird das Unbekannte erklärt und vertraut gemacht.

Auch Erwachsene stellen häufig die „Warum-Frage“. Besonders in schwierigen Lebenssituationen neigen Menschen dazu, sich selbst zu fragen, warum etwas so passieren musste. „Warum gerade ich?“ Es ist die wohl häufigste Frage nach einem Trauerfall, vor allem wenn der Tod plötzlich und unerwartet eintrat. „Warum musste mein Mann so früh sterben?“ Wenn wir keine Antworten finden, sind wir verunsichert, das Leben erscheint unberechenbar oder auch ungerecht.

Andererseits fragen wir uns nur selten nach dem „Warum“, wenn schöne Dinge geschehen. „Warum habe ich dieses große Glück gehabt?“ Wir hinterfragen auch keine Tatsachen, die wir als selbstverständlich ansehen – zum Beispiel, dass wir in Frieden und Wohlstand leben. „Warum wurde ich in Deutschland geboren und nicht im Südsudan?“ Dabei sind genau diese Fragen ein Schlüssel zu mehr Demut und Dankbarkeit im Leben.

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Die Qual der Wahl

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„Welche Bestattungsart würden Sie für sich in Betracht ziehen?“

So lautet die Frage einer Statista-Erhebung aus 2020*.

Befragt wurden 3.000 Personen aus den Altersklassen „Traditionalisten“ *1935-1949, „Babyboomer“ *1950-1964 und „Generation X“ *1965-1979.

Demnach würden sich 38 % der „Generation X“ heute für eine Waldbestattung und 44 % für eine Urnenbeisetzung auf dem Friedhof entscheiden. Die Generation „Babyboomer“, die vermeintlich näher an der Realisierung der Entscheidung steht, würde sich zu 39% für eine Waldbestattung und zu 41 % für eine Urnenbestattung auf den Friedhof entscheiden. Ähnlich sieht das Gefälle bei den „Traditionalisten“ aus (35 % Waldbestattung, 46 % Urnenbestattung Friedhof).

Erdbestattungen liegen mit 17 % und weniger in allen befragten Gruppen deutlich im Abwärtstrend.

Dieser Trend ist seit Langem beobachtbar und anhaltend – und somit ist absehbar, dass die Waldbestattung die Bestattung auf dem Friedhof überholen wird. Die beiden größten Anbieter sind FriedWald® und RuheForst®. Sie verfügen heute über mehr als 150 Standorte in ganz Deutschland. Hinzu kommen etliche Wald- oder Naturfriedhöfe, die unterschiedliche Betreiber haben, oftmals Waldbesitzer aus der Region. Fast nahezu überall in Deutschland ist ein Bestattungswald erreichbar. Und somit attraktiv.

Aber auch die klassischen Friedhöfe sputen sich, auf den Trendzug „Naturbestattung“ mit aufzuspringen. Freie Flächen für neue Baumanlagen oder andere naturnahe Bestattungskonzepte sind zumindest auf größeren Friedhöfen kein Problem.

Die Gründe für eine Waldbestattung sind vielfältig. Die Nähe zur Natur und das Abwenden vom vermeintlich starren Friedhofskonzept sind zwei Hauptargumente. Auch die nicht notwendige Pflege ist ein Argument, mit dem sich aber auch Friedhöfe schmücken können.

Wer heute in Sachen Bestattung Vorsorge betreibt, kann sich zwischen vielfältigen Konzepten entscheiden. Egal ob „Traditionalisten“, Babyboomer“ oder die „Generation X“ – die Natur ist immer beteiligt.

Informationen findet man im Netz oder beim Bestatter des Vertrauens.

*https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1294781/umfrage/umfrage-zu-favorisierten-bestattungsarten-nach-alter

Bild: #123047656 von Zauberkugel Studio – stock.adobe.com

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte

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Einem Sterbenden die Hand reichen, sie halten, sie vielleicht massieren und mit wohlriechender Creme pflegen – Gesten, die uns nicht leicht fallen, uns manchmal sogar nicht mal möglich sind. Ein natürliches Sterbegeleit ist uns als Gesellschaft abhandengekommen. Zu sehr verdrängen wir den Tod, zu sehr lagern wir ihn aus, zu wenig begleiten wir ihn.

Denn wenn der Aufbruch zur letzten Reise kommt, braucht es Mut, diesen zu begleiten. Noch besser ist es, wenn zu dem Mut richtiges Wissen hinzukommt: Was hilft dem Sterbenden, wie geht man mit nicht bekannten Situationen um, wie kann man selbst stark bleiben?

Der „Letzte Hilfe Kurs“ der Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH bietet grundlegendes Wissen zu diesem Thema an, quasi das kleine Einmaleins der Sterbebegleitung. In mehrstündigen Kursen werden die Themenfelder „Sterben als Teil des Lebens“, „Vorsorge und Entscheidungen“, „Leiden lindern“ und „Abschied nehmen“ behandelt. Es sind keine wissenschaftliche Abhandlungen, sondern verständliche Informationen und vor allem anwendbare Hilfen, die die Kursteilnehmer:innen ermutigen, einem nahestehenden Sterbenden die Hand zu reichen und ihn zu begleiten. Als Akt der Nächstenliebe und der Fürsorge für den Sterbenden – aber auch für sich selbst.

Auch für Kinder und Jugendliche gibt es altersgerechte Kurse, zumeist in Kooperation mit den Schulen oder Gemeinden.

„Wir möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.“ So zu lesen auf der Website der Gesellschaft.

So ist also der „Letzte Hilfe Kurs“ auch für uns als soziale Gesellschaft ein Ansporn für mehr Engagement und für ein Miteinander bis zuletzt.

Mehr Information zur Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH, zu den Kursen und Kursterminen unter: www.letztehilfe.info

Bild: #60029371 von chaiyon021 - Adobe Stock

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte

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Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte.
Ich würde versuchen, das nächste Mal mehr Fehler zu machen.
Ich würde mich entspannen.
Ich würde lockerer sein.
Ich würde alberner sein, als ich es auf dieser Reise war.
Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.
Ich würde weniger gesundheitsbewusst sein.
Ich würde mehr Chancen ergreifen.
Ich würde mehr verreisen.
Ich würde mehr Berge besteigen, in Flüssen schwimmen und mehr Sonnenuntergänge sehen.
Ich würde mehr Energie verbrauchen und mehr Eis essen, dafür weniger Bohnen.
Ich würde aktuelle Probleme haben und weniger imaginäre.

Sehen Sie, ich bin einer dieser Menschen, die vernünftig leben, Stunde für Stunde und Tag für Tag.

Oh, ich hatte meine Augenblicke. Und wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr Augenblicke haben – tatsächlich möchte ich nichts anderes. Nur die Momente, einer nach dem anderen, anstatt immer gedanklich so viele Jahre vorauszueilen.

Ich war einer dieser Menschen, die nirgendwo ohne Thermometer, Wärmflasche, Regenmantel und Regenschirm hingehen.

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr herumkommen, viele Dinge tun und mit leichterem Gepäck reisen, als ich es getan habe.

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich im Frühling eher anfangen, barfuß zu laufen und im Herbst später damit aufhören. Ich würde öfter die Schule schwänzen. Ich würde nicht so gute Noten schreiben, außer es geschieht durch Zufall. Ich würde mehr Karussell fahren. Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.

(Nadine Stair aus Louisville/Kentucky im Alter von 85 Jahren)

Foto: AdobeStock #454967142 von amorn

Frieden

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Die Bedeutung von Frieden wird uns aktuell sehr bewusst. Ebenso die Wertschätzung, die wir diesem Zustand entgegenbringen sollten, weil er leider nicht selbstverständlich ist. Was genau ist Frieden und wie kann man ihn erreichen?

So viel ist klar: Frieden ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Mehr als ein Waffenstillstand und viel mehr als ein schwelender Konflikt, den wir als „kalten Krieg“ bezeichnen.

In der griechischen Mythologie steht die Göttin „Eirene“ für den Frieden. Sie ist Tochter des Zeus und Schwester von Eunomia und Dike. Eunomia verkörpert die gesetzliche Ordnung, wobei Dike für die Gerechtigkeit steht. Die Mythologie zeigt uns, dass Frieden nur möglich ist, wenn Recht und Ordnung herrschen.

In der römischen Mythologie hingegen verkörpert die Göttin Pax den Frieden. Sie war während der Herrschaft von Kaiser Augustus die Patronin für sein Programm „Pax Romana“. Frieden war das Ergebnis von Verhandlungen – besiegelt durch einen Vertrag.

Demzufolge kann Frieden nur entstehen, wenn wir miteinander ins Gespräch kommen. Die verschiedenen Positionen müssen geklärt und eine Übereinkunft gefunden werden. Bestenfalls kann so ein Weg gefunden werden, mit dem alle gut leben können.

Was wir für die weltpolitische Lage erhoffen, können wir selbst jederzeit praktizieren und üben. Beginnen wir bei den kleinsten Zellen unserer Gesellschaft: Beziehungen, Freundschaften und das familiäre Miteinander. Wenn wir Konflikte im Gespräch lösen, aufeinander zugehen und Kompromisse finden, dann sorgen wir für Frieden.

Foto: AdobeStock #317248189 von sakepaint

Frühling

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Als hoffnungsfroh und belebend wird der Frühling wahrgenommen. Aber er kann auch eine melancholische Seite haben, wenn wir schmerzlich Menschen vermissen, die nicht mehr bei uns sind.

Wie soll mein Herz den Frühling überstehn,
wenn sonnentrunken wieder rings auf Erden
die Knospe schwillt in ahnungsvollem Werden
und tausend Wünsche durch die Täler gehn ...
Wie soll mein Herz den Frühling überstehn!

Den Frühling, den auch du so sehr geliebt,
wenn, wo ein Herz um deines fast vergangen,
zwei Augen leuchtend groß an dir gehangen,
ein Lippenpaar, das immer gibt und gibt.
Wie hat dein Herz den Frühling dann geliebt! -

Und wieder wird's von Tal zu Tale wehn,
dieselbe liebeselge Frühlingsfeier,
dann stehn die Birken keusch im Hochzeitsschleier,
und durch die Nächte wird ein Flüstern gehn -
Wie soll mein Herz den Frühling überstehn!

(Ilse von Stach)

Foto: AdobeStock #93845674 von bilderstoeckchen

Erinnern oder Vergessen?

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Der erste Kuss, Verliebtsein, die Hochzeit, die Geburt des Kindes, aber auch Schicksalsschläge, Verluste und Momente der Trauer – an die emotionalen Ereignisse im Leben erinnern wir uns besonders.

Unsere Erinnerungen werden durch die Verknüpfung von Nervenzellen geschaffen. Jede einzelne Zelle verfügt über ungefähr 10.000 winzige Verästelungen, die Synapsen. Dort befinden sich die Speichereinheiten für Informationen.

Unser Gedächtnis liebt Neues und Interessantes

Wenn etwas unsere Aufmerksamkeit beansprucht hat, dann bleibt es in unserem Gedächtnis. Deswegen müssen wir uns konzentrieren, wenn wir beispielsweise Vokabeln lernen wollen. Das Gehirn speichert diese etwa 20 Minuten lang im Kurzzeitgedächtnis. Danach werden die neuronalen Verknüpfungen wieder gelöscht. Erst wenn wir die Vokabeln mehrfach wiederholen, geht die Information ins Langzeitgedächtnis über. Durch die Ausschüttung bestimmter Proteine werden die genutzten Synapsen dauerhaft verändert.

Vergessen ist wichtig

Unser Gehirn ist also ständig aktiv und damit beschäftigt, Informationen zu verarbeiten und abzuspeichern. Dabei muss es unentwegt aussortieren: Wenn ein Ereignis sich als belanglos herausstellt, vergessen wir es wieder. Das Vergessen wird häufig negativ bewertet, dabei fungiert es als wichtiger Filtermechanismus, damit das Gehirn nicht überlastet wird.

Auch wenn wir eine Information längere Zeit nicht abrufen, wird sie nach und nach verschwinden. Die neuronalen Verknüpfungen werden immer schwächer, bis sie irgendwann ganz getrennt werden. Diesen Effekt können wir uns zunutze machen: Wenn wir uns mit unangenehmen Erinnerungen wenig oder gar nicht mehr beschäftigen, verblassen sie.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Füttern wir unser Gehirn mit interessanten Inhalten, bleibt es wach und aktiv. Ein Ausflug an einen unbekannten Ort, das Auswendiglernen eines Gedichts oder eines Songtexts, das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Musikinstrument – es gibt viele Möglichkeiten, etwas Gutes für unsere Synapsen zu tun.

Foto: AdobeStock # 93398716 von Halfpoint

Weihnachtslied

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Es wird ruhiger und weihnachtliche Stimmung umgibt uns. In dieser Zeit gedenken wir besonders der Verstorbenen … zum Beispiel mit einem schönen Weihnachtsgedicht …

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht.
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl’s, ein Wunder ist gescheh‘n.

(Theodor Storm)

Foto: AdobeStock #383847575 von Fotolla

Dezember – jetzt wird’s ernst.

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Zumindest für alle, die in diesem Jahr einen lieben Angehörigen verloren haben. Denn oftmals ist die Weihnachtszeit der Gradmesser für unser (aller) Seelenheil.

Wie das erste Familienfest ohne den Verstorbenen feiern? Wie die stillen Tage überstehen, an denen sich die Familien mehr oder weniger fröhlich, aber immer eifrig treffen?

Ein Patentrezept gibt es natürlich nicht, aber vielleicht die ein oder andere Anregung. So könnte es gut sein, den Verlust bewusst zu thematisieren. Sprechen Sie mit Ihren Freunden oder Angehörigen darüber, wie es letztes Jahr war: liebevoll, lustig, langweilig, wie immer, anstrengend, schön, kaum auszuhalten oder oder. Das Motto ist: „Weißt du noch?“ Jeder, der mag, kann eine Erinnerungsgeschichte mitbringen: So wird die Erinnerung lebendig und das Miteinander im Hier und Jetzt bewusst.

Das Aufsuchen von gemeinsam besuchten Orten geht auch ganz allein, vielleicht so sogar am besten. Die letzte gemeinsame Wanderung noch einmal machen, in das zuletzt besuchte Museum gehen oder mit dem gemeinsamen Lieblingsgetränk und viel Zeit das Grab besuchen, Klappstuhl inklusive. Das ist gut allein möglich, denn dann kann man in Erinnerung schwelgen und Zwiesprache halten, ganz für sich.

Vielleicht gibt es auch in Ihrer Nähe Menschen, die mit Verlusten fertig werden müssen. Eine kleine Aufmerksamkeit, die vielleicht Trost bringt, ist eine schöne Geste von Mensch zu Mensch. Immer – aber besonders in der Weihnachtszeit.

In diesem Sinne – eine schöne Weihnachtszeit!

Bild: #344142327 von deagreez – stock.adobe.com

Wolken in der Warteschlange

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Beim Einkaufen ist die längste Warteschlange an der Kasse nicht gerade die beliebteste. Wählen wir sie ganz bewusst aus und stellen uns dort an! Es lohnt sich. Denn wir erhalten eine kostenlose Lektion über unsere Zeit.

Das Planen von Aktivitäten und Terminen sowie der damit verbundene Blick auf die Uhr bestimmen in weiten Teilen unser Leben. In unserer Gesellschaft gilt es als Tugend, pünktlich zu sein und sich zeitsparend zu verhalten. Schließlich gibt es so viele Dinge, die erledigt werden müssen, und der Tag hat nur 24 Stunden. Sich einmal nicht zu beeilen, ist ungewohnt für uns. Wir wollen möglichst effizient sein, am besten noch fünf Minuten „herausholen“. Doch was machen wir dann mit den „gewonnenen“ fünf Minuten?

In der Kindheit gab es sie noch – diese unendlich langen Sommertage. Den ganzen Tag spielen, Spaß haben, im Gras liegen und Wolken beobachten, viel lachen und einen großen Eisbecher essen! Solch ein Tag hatte ebenfalls nur 24 Stunden, war aber gefühlt eine kleine Ewigkeit.

Die kleinen Momente zu genießen, wirklich zu sehen, was um uns herum gerade passiert, sich nicht ständig getrieben zu fühlen, sondern den Augenblick intensiv zu spüren – das lohnt sich zu üben. Denn so, wie wir einen Tag verbringen, verbringen wir schließlich unser Leben.

Während man an der längsten Kassenschlange wartet, kann man ganz wunderbar träumen, keine Wolken, aber dafür Leute beobachten oder sich über so manche Situationskomik amüsieren. Man kann üben, den gegenwärtigen Moment zu spüren und dabei geduldig, freundlich und friedlich zu bleiben. Schließlich kann man sich sogar auf einen großen Eisbecher freuen, der schon im Einkaufswagen liegt.

Foto: AdobeStock # 25564237 von Stéphane Le Blan

Am Ende des Regenbogens

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Wenn ein Regenbogen am Himmel erscheint, ist das immer wieder faszinierend. Seit jeher ranken sich um dieses Naturschauspiel Geschichten und Mythen aus den verschiedensten Kulturen. Am Ende des Regenbogens gäbe es einen Topf mit Gold zu finden, so verspricht es eine irische Sage. Dafür müsste man allerdings lange laufen – denn der Bogen ist eigentlich ein Kreis und findet nur ein scheinbares Ende am Horizont.

In der germanischen Mythologie wird er als „schwankende Himmelsstraße“ (Bifröst) bezeichnet: eine Brücke, die unsere Erdenwelt und das Himmelreich miteinander verbindet. Ähnlich wird es in den griechischen Mythen beschrieben: Die Göttin Iris reist auf dem Regenbogen, der als Verbindungsweg zwischen Himmel und Erde dient. In Australien verehren die Aborigines eine Regenbogenschlange als Schöpferin der Welt.

In einem indischen Sprichwort heißt es: „Ohne die Tränen in unseren Augen gäbe es keinen Regenbogen in der Seele.“ Das erklärt schon fast die Entstehung des sagenumwobenen Farbspiels am Himmel. Ein Regenbogen erscheint dann, wenn die Sonne eine Regenwand anstrahlt. Das zunächst weiß erscheinende Sonnenlicht wird von den Regentropfen gebrochen, in die Spektralfarben aufgeteilt, reflektiert und wieder gebrochen. Dadurch sehen wir die sieben Farben des Regenbogens: Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Indigo und Violett. Ein zweiter, schwächerer Bogen wird dann sichtbar, wenn das Licht mehrfach in den Tropfen gebrochen wird.

Auch heutzutage wird der Regenbogen vielfach als Symbol verwendet. Er steht für Frieden, Toleranz, Veränderung und Zuversicht. Und wer weiß: Vielleicht führt über ihn doch eine Brücke ins Himmelreich, so wie in den alten Mythen und Sagen beschrieben.

Foto: AdobeStock # 278366290 von Roxana

Leben bis zum Schluss – Welthospiztag

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Im Hospiz verbringen unheilbar kranke Menschen ohne Aussicht auf Heilung ihre letzten Stunden, Tage oder Wochen. Wenn sie denn dort einen Platz bekommen.

Ein paar Zahlen und Fakten*

In Deutschland gibt es 250 stationäre Hospize für Erwachsene und 18 stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche. Die Erwachsenen-Hospize haben im Durchschnitt je circa 10 Betten, das heißt: Es gibt circa 2500 Hospizbetten, in denen bei einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent und einer Verweildauer von 22 Tagen pro Jahr circa 33.500 Menschen versorgt werden.

Hört sich erst einmal viel an, ist es aber nicht. Nicht jede Stadt oder Gemeinde verfügt über ein Hospiz. Durch den meist akuten Bedarf gibt es Engpässe, ein frei werdender Platz kommt oftmals zu spät.

Der von den Kranken- und Pflegekassen anerkannte und real kalkulierte Tagessatz für einen Hospizplatz liegt bei circa 450 Euro. Hierin enthalten sind die Leistungen des Hospizes wie Pflege, Betreuung, Unterkunft und Verpflegung. 95 % der Kosten werden übernommen, 5 % der Kosten müssen von den Hospizen selbst aufgebracht werden. Legt ein Hospiz besonderen Wert auf eine intensivere und qualitativ hochwertigere Betreuung durch einen hohen Personalschlüssel – und das ist die Regel –, müssen die Zusatzkosten vom Hospiz selbst getragen werden. So kommen schnell wesentlich höhere Eigenkosten auf die Hospize zu.

Die Eigenkosten werden aus Spenden und aus ehrenamtlicher Tätigkeit bestritten. Jede Mitgliedschaft, jede Spende hilft, mehr Plätze zu schaffen und mehr Menschen – Erwachsenen wie auch Kindern – die Möglichkeit zu geben, bis zum Schluss zu LEBEN.

Mit den jährlich stattfindenden Hospiztagen, Welthospiztag am 9. Oktober und der Deutsche Hospiztag am 14. Oktober 2021, wird das wichtige Thema erneut in der Öffentlichkeit fokussiert.

Menschen ansprechen und informieren!

Interesse, Engagement und Spenden generieren!

Mehr Wissenswertes dazu unter: www.dhpv.de *Quelle: Deutscher Hospiz und Palliativverband,www.dhpv.de/zahlen_daten_fakten.html

Bild: #165602663 von Nikki Zalewski – stock.adobe.com

Aufblühen im Halbschatten

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„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, so heißt es in einer Redensart. Damit soll zum Ausdruck kommen, dass es mit zunehmendem Alter schwieriger wird, sich neu zu verwurzeln. Der Schritt in eine andere Stadt, in ein verändertes Umfeld, der Umzug in eine neue Wohnung oder später in ein Seniorenheim – all das fällt nicht leicht. Ob wir uns an einem Ort wohlfühlen oder nicht, hängt von den Standortbedingungen ab, ganz genauso wie bei den Pflanzen. Hier eine Parallele zu ziehen, ist wirklich interessant und wir können bei Betrachtung der Flora vieles über Bedürfnisse lernen.

Jahrelang stand eine Kamelie im Garten sehr schattig unter großen Nadelbäumen und hat kaum die Sonne gesehen. Auf den ersten Blick sah sie gut aus: Aufrecht gewachsen, ihre Blätter kräftig und dunkelgrün. Nur geblüht hat der schöne Strauch nie. Was ihr fehlte, war die Sonne. Erst nachdem sie an einen anderen Standort umgesetzt wurde, konnte sie ihre wahre Pracht entfalten. Nach und nach entwickelten sich viele wunderschöne, rosafarbene Blüten. Nun waren alle Bedürfnisse erfüllt ¬¬– eine geschützte Lage im Halbschatten vor dem Haus, vormittags etwas Sonne, nährstoffreicher Boden und selbstverständlich viel gutes Zureden!

Jeder von uns kennt das Gefühl, am richtigen oder auch am falschen Ort zu sein. Wenn die Bedingungen stimmen, fühlen wir uns wohl. Das Klima ist dabei wichtig, die Temperatur, die Lebensmittel und Nährstoffe, die wir zu uns nehmen können, die Menge an Wasser, die wir trinken. Fühlen wir uns an kälteren oder wärmeren Orten wohl? Wie viel Wind oder Sonne vertragen wir? Wo können wir so richtig durchatmen, vielleicht am Meer mit einer frischen Brise? Ein subtropisches Klima empfindet so mancher während der Ferien eventuell als angenehm, aber auf Dauer wäre die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit belastend?

Die Frage ist, wo wir aufblühen können und gut gedeihen. Wie wäre es mit einer geschützten Lage im Halbschatten, vormittags etwas Sonne und mit viel gutem Zureden?

Foto: AdobeStock #41010116 von Mimohe

Makaber oder innovativ?

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Nowosibirsk Mai 2021: Bestatter messen sich im Gräberschaufeln

In der Woche ab dem 15. Mai 2021 konnte man in allerlei Print- und Onlinemedien Ungewöhnliches lesen: Bestatter aus der Region Nowosibirsk hatten sich einen Wettkampf geliefert: In möglichst schneller Zeit musste ein zwei Meter langes Einzelgrab ausgehoben werden. Angeblich beteiligten sich 8 Teams bei dem Wettbewerb. Das schnellste Team kam aus Omsk und gewann, laut Medienberichten, nach 38 Minuten und kassierte umgerechnet an die 350,00 Euro. Die genaue Ausführung des Aushubs wurde nicht mit einem Maßband, sondern direkt mit einem Sarg kontrolliert.

Bei dem Wettbewerb sollte es sich laut Veranstalter, der namentlich leider nicht bekannt ist, nicht um ein makabres Spaß-Event handeln. Im Gegenteil – das Anliegen soll durchaus ernsthaft gewesen sein: Der Beruf des Bestatters sollte für jüngere Menschen attraktiv kommuniziert werden. Auch in Russland hat die Bestatterbranche Nachwuchsprobleme.

Ob man in Russland über eine solche Aktion Interesse am Berufsstand Bestatter wecken kann, sei dahingestellt. Die russische Seele und Mentalität gelten gemeinhin durchaus als düster, schwermütig und in jedem Fall emotional. Aber auch als unsensibel, grob und makaber? Das darf bezweifelt werden. In einem Kommentar in den sozialen Netzwerken soll es geheißen haben: „Wir warten nun auf Wettbewerbe wie die schnellste Autopsie und die schnellste Einäscherung.“

Eben: andere Länder, andere Sitten.

Bild: #307563464 von alswart – stock.adobe.com

Selbstfürsorge

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Wie einem der Schnabel gewachsen ist: Poesie – ein Weg in die Zukunft.

Der Tod eines sehr nahestehenden Menschen ist immer eine Krise. Selbst wenn der Tod nach langer, unheilbarer Krankheit eine Erlösung zu sein scheint. In Zukunft liegt vor den Hinterbliebenen ein Leben ohne den Partner, ohne den Freund, ohne das Kind …

Ein Schicksalsschlag, der das Leben ändert – ob man will oder nicht. Und in jedem Fall geht das Leben weiter. Die Zeit bleibt nicht stehen.

Eine Auseinandersetzung mit dem Erlebten und mit der Krise hilft, in der Zeit zu bleiben und Schritte in Richtung Zukunft zu gehen. Nicht immer steht hierfür ein menschlicher Begleiter zur Verfügung. Aber auch ohne kann man ins Gespräch kommen – mit sich selbst! Das Vehikel dazu: Papier. Etwas in eigene Worte fassen und niederschreiben entlastet und bietet einen Weg, eine Situation – eine Krise – zu ordnen.

Das hat diverse Vorteile: Im Selbstgespräch kann man reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Kein Gefühlsausbruch ist unangenehm, kein Gestammel peinlich, es gibt kein Tabu, das nicht gebrochen werden kann. Als treuer und vertraulicher Partner ist das Papier ein Helfer, ein Begleiter und gefüllt ein Archiv der eigenen Gefühlswelt. Eine ganz eigene Poesie!

Innerhalb der psychotherapeutischen Kreativtherapie ist Schreiben – wie auch Malen oder Tanzen – eine alternative Methode der Selbstheilung. Dies kann man ganz für sich probieren – oder begleitet mit externer Hilfe eines Poesietherapeuten. Auch in der Literatur findet man viele interessante Anregungen und Hilfestellungen. Psychotherapeuten und Literaten sind sich einig: „Schreiben kann helfen, Stimmungen auszuhalten und Krisen zu bewältigen.“

Also vielleicht einfach loslegen und sich beschäftigen – mit sich selbst und der aktuellen Situation. Eine eigene Poesie kreieren und so ganz unverblümt für sich selbst sorgen.

Bild: #424104746 von scott – Adobe Stock

Mutter Erde und ihr Sorgenkind

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Vor einigen Jahren war es erstmalig im Frankfurter Zoo zu sehen. Der berühmte Tiermediziner, Zoologe und Verhaltensforscher Bernhard Grzimek präsentierte den Besuchern ein besonderes Lebewesen. Es hatte viele verschiedene Gesichter und wirkte dennoch sehr vertraut. An dem Gehege hing ein Schild: „Hier sehen Sie das gefährlichste Raubtier der Welt“ – und die Zoo-Besucher erblickten in einem Spiegel sich selbst.

Der Mensch ist gefährlicher Feind vieler anderer Lebewesen. Durch die Industrialisierung, das moderne Leben und die Mobilität zerstört er die Umwelt und natürliche Lebensräume. Er verpestet die Luft mit Emissionen wie Stickstoffdioxid, Kohlenmonoxid und Feinstaub. Das Artensterben und der Klimawandel sind bedrohliche Szenarien, die keine Zukunftsvisionen sind, sondern aktuell stattfinden.

Um es ganz deutlich zu machen: Ausgerechnet Homo sapiens – lateinisch für „kluger, vernünftiger Mensch“ – ruiniert den Planeten. Ist dieser kluge Mensch als Ergebnis der Evolution in Wirklichkeit einfach nur das Sorgenkind von Mutter Erde?

Braucht die Erde den Menschen?

Oder wäre der Planet ohne seine menschlichen Bewohner besser dran? Vielleicht ist Mutter Erde auch einfach nur komplett überfordert mit ihren vielen Kindern. Aktuell leben fast acht Milliarden Menschen auf der Erde, und die Weltbevölkerung wächst weiter – derzeit um über 80 Millionen pro Jahr. Laut einer Schätzung der Vereinten Nationen wird es im Jahre 2050 fast zehn Milliarden Menschen geben. Das wird zu weiteren gravierenden Problemen führen. Das durch Homo sapiens verursachte Artensterben bedroht paradoxerweise ihn selbst, weil er seine eigene Lebensgrundlage zerstört. Eigentlich nicht sehr intelligent.

Ohne den Menschen würde es der Natur besser gehen. Viel besser. Und daher darf man die Frage stellen, ob wir uns tatsächlich als die „Krone der Schöpfung“ betrachten sollten.

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40 Tage fasten, 50 Tage feiern – die Osterzeit

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Ein kleines 1x1 der christlichen Bräuche.

Wir erinnern uns: Aschermittwoch – in diesem Jahr für alle Karnevalsliebenden besonders bitter: keine vorausgehende 5. Jahreszeit, keine Sitzungen mit all den herrlichen Persiflagen und satirischen Reden, kein Schunkeln, kein Rosenmontagszug.

Aber trotz allem ist Aschermittwoch auch im Jahr 2021 der Beginn der Fastenzeit, auch Passionszeit genannt: 40 Tage ohne.

Am Gründonnerstag ist es dann geschafft. 40 Tage Fastenzeit mit Verzicht, Buße und Besinnung sind durchgestanden. In Demut beginnt an diesem Tag das Osterfest. Gründonnerstag hat in der Liturgie eine große Bedeutung. Ein besonderer Blick richtet sich im Gottesdienst auf das letzte Abendmahl Jesu, der am Vorabend seines Todes seinen Jüngern nach der Überlieferung die Füße wusch. Eine Demutsgeste.

Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung, ein Feiertag, der auch in diesem Sinne begangen wird: kein Blumenschmuck in den Kirchen, ein leerer Altar, ein Gottesdienst mit eigenen Regeln. Der Wortbestandteil „Kar“ bedeutet Klage, Kummer oder Trauer.

Auf den Todestag Jesu folgt ein Tag der absoluten Stille. Am Karsamstag ist Grabesruhe, es finden keine Gottesdienste statt. Es ist still.

Ostersonntag ist der Tag der Auferstehung Jesu Christi. Es ist der ranghöchste Festtag im Kirchenjahr. Bereits in der Osternacht zuvor, erwarten die Gläubigen in einer Nachtwache (Gottesdienst) die Auferstehung Jesu. Die Messen beginnen am Karsamstag nach Sonnenuntergang und enden vor Sonnenaufgang am Ostersonntag. Der Ostersonntag ist immer der 1. Sonntag nach dem 1. Vollmond nach Frühlingsanfang. Ostern wird also frühestens am 22. März und spätestens am 25. April gefeiert. Nach dieser Rechnung richtet sich die Karnevalszeit mit Rosenmontag und Aschermittwoch: 40 Tage ohne.

Der 50. Tag der Osterzeit und auch ihr Ende ist Pfingsten. An Pfingsten sandte der auferstandene Jesus Christus, an der Seite seines Vaters, seinen Jüngern den Heiligen Geist: den Beistand, den er ihnen versprochen hatte. Diese konnten daraufhin die Botschaft Jesu in die ganze Welt tragen.

40 Tage fasten, 50 Tage feiern – auch im Jahr 2021!

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Sternenkinder

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Nicht den Tod, sondern das Leben in Erinnerung behalten.

Das könnte ein schöner Leitsatz für einen jeden Todesfall sein und es wäre für die, die weiter am Leben teilhaben, eine wunderbare Sache, wenn sie gelänge − oder besser, wenn sie gelingt.

Wenn kleinste Kinder, im Mutterleib oder nach der Geburt, sterben, ist das eine schier unerträgliche Situation. Unbeschreiblich, kaum nachfühlbar und einer Ohnmacht nahe. Wie soll es hier gelingen, das Leben, das noch gar nicht oder kaum stattgefunden hat, in Erinnerung zu behalten?

Die Initiative DEIN STERNENKIND STIFTUNG schenkt betroffenen Eltern eine Erinnerung, die die Existenz des kleinen Lebens dokumentiert und die vielleicht die einzig sichtbare Erinnerung für die Familien ist. Über 600 ehrenamtlich tätige Fotografinnen und Fotografen fotografieren diese Sternenkinder und machen sie so sichtbar − in 2020 in mehr als 3.200 Fällen im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2017 war die Stiftung bereits Preisträger des Deutschen Engagementpreises (Publikumspreis).

Die Erinnerungsfotos sind eine greifbare Stütze für die Zeit der Trauer und die Zeit der liebevollen Erinnerung. Für die Eltern, die Geschwister und für alle, in deren Leben das verstorbene Kind einen Platz hat.

An die Stiftung kann man sich als Betroffener selbst, aber auch als Hebamme, als Geburtsstation eines Krankenhauses oder natürlich auch als Bestatter wenden. Das Netzwerk der Stiftung ist weit gespannt, so dass auch zeitnah reagiert werden kann.

Mehr Information zu der Stiftung unter www.dein-sternenkind.eu

Bild: #108348174 von Stefanie Garau – stock.adobe.com

Was stirbt zuletzt?

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Auf diese Frage hat der Volksmund eine Antwort: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Gerade in der aktuellen Zeit ist es lohnenswert, sich der Hoffnung zuzuwenden. Denn die Pandemie zehrt an uns allen. Vermehrte Sterbefälle, bedrohte Existenzen, Sorge um Angehörige, Angst vor einer Erkrankung, bei einigen auch „nur“ Einsamkeit aufgrund des sozialen Rückzuges, Langeweile oder Familienstreitereien, weil alle so dicht aufeinander hocken. Die Pandemie hat vielfältige Auswirkungen. Aber sie betrifft uns alle.

Was uns hilft, ist die Hoffnung

Laut Definition ist die Hoffnung eine zuversichtliche innere Ausrichtung. Sie geht einher mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass eine Gewissheit darüber besteht.

Die Hoffnung wirkt wie ein Antrieb und Motor in unserem Leben. Sie hält unsere Motivation aufrecht. Jeder Tag beginnt mit Hoffnung – wenn auch unbewusst. Wir hoffen auf gutes Wetter, auf einen erfolgreichen Tag, auf nette Begegnungen. „Hoffentlich bleiben wir gesund.“ „Hoffentlich schneit es am Wochenende.“ „Hoffentlich bekomme ich den Job.“ Die zuversichtliche Einstellung beeinflusst das psychologische Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit – das ist sogar wissenschaftlich belegt.

Eine Studie der Universität Marburg aus dem Jahre 2017 sorgte für Aufsehen. Dabei wurden 124 Herzpatienten, denen eine Operation bevorstand, untersucht und begleitet. Ein Teil der Patienten führte Gespräche mit Psychologen, in denen über Pläne für die Zeit nach der OP gesprochen wurde. Ein Patient formulierte beispielsweise die Hoffnung, drei Monate nach der OP wieder seinen Lieblingsweg spazieren gehen zu können. Eine Patientin nahm sich vor, nach vier Wochen ihre Balkonkästen zu bepflanzen. Eine andere Patientin plante eine schöne Italienreise. Der andere Teil der Probanden fungierte als Kontrollgruppe – sie machten keine Pläne und sprachen nicht mit den Psychologen.

Sechs Monate später stellten die Forscher gravierende Unterschiede fest: Die Gruppe der Patienten mit den Zukunftsplänen hatte wesentlich geringere Entzündungsmarker und Stresshormone im Blut. Es ging ihnen nachweislich besser als den Patienten aus der Kontrollgruppe. Sie waren weniger beeinträchtigt in ihrem Familienleben und bei der Arbeit.

In dieser Studie hat man sozusagen die Kraft der Hoffnung gemessen.

Foto: AdobeStock #274609835 von Eva Bocek

GOTT - von Ferdinand von Schirach

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„Er hatte ein erfülltes und glückliches Leben.“ Das sagt man am Lebensende über einen Verstorbenen bestenfalls. Und das ist es doch, was wir uns alle wünschen: Wir wollen glücklich sein.

Seit nahezu sechs Monaten beschäftigt uns alle ein Thema am allermeisten: Corona, oder COVID-19. Die aktuelle Situation, die Aussichten und der Umgang mit den sich einstellenden Umständen. Und: das sonst so gern verdrängte Thema Sterben. Auch in den Medien ist dies das vorherrschende Programm. Im Netz, im Radio und im Fernsehen.

Interessant ist die ZDF-Sendung „Aspekte on tour“ vom 14. August 2020 mit dem Thema „Endlich – ein neuer Umgang mit dem Sterben“. Oder auch mit dem Titel „Sterblichkeit in Zeiten von Corona“. Noch zu sehen in der ZDF-Mediathek.

„Die Begrenzung des Lebens, also der Tod, gehört zum Leben dazu. Das rückt in den jetzigen Zeiten wieder in unser Bewusstsein.“ In dieser „Aspekte on tour“-Sendung wird darüber gesprochen: über den Tod, den Weg dorthin und die Trauer der Angehörigen. In heutigen Zeiten. Das meint eben nicht nur in den letzten sechs Monaten, sondern in unserer heutigen Zeit allgemein. In der das Sterben durch den Einsatz hochmoderner Medizin mitunter lange dauern kann.

Zu Wort kommen der Palliativmediziner Matthias Gockel, Künstler wie die Geigerin Anne-Sophie Mutter und der Theaterregisseur Claus Peymann, die Initiatorinnen des Podcasts „endlich“ und andere.

Ein guter ZDF-Beitrag, der nicht erschreckt, sondern anregt, das Sterben und den Tod wieder mehr ins Leben zu holen. Ganz unabhängig von Corona.

Der Beitrag ist zu finden in der ZDF-Mediathek unter
www.zdf.de/sendung-verpasst.

Bild: #170326292 von parallel_dream – stock.adobe.com

Wie das Sterben in Zeiten von Corona zum Medienthema wird.

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„Er hatte ein erfülltes und glückliches Leben.“ Das sagt man am Lebensende über einen Verstorbenen bestenfalls. Und das ist es doch, was wir uns alle wünschen: Wir wollen glücklich sein.

Seit nahezu sechs Monaten beschäftigt uns alle ein Thema am allermeisten: Corona, oder COVID-19. Die aktuelle Situation, die Aussichten und der Umgang mit den sich einstellenden Umständen. Und: das sonst so gern verdrängte Thema Sterben. Auch in den Medien ist dies das vorherrschende Programm. Im Netz, im Radio und im Fernsehen.

Interessant ist die ZDF-Sendung „Aspekte on tour“ vom 14. August 2020 mit dem Thema „Endlich – ein neuer Umgang mit dem Sterben“. Oder auch mit dem Titel „Sterblichkeit in Zeiten von Corona“. Noch zu sehen in der ZDF-Mediathek.

„Die Begrenzung des Lebens, also der Tod, gehört zum Leben dazu. Das rückt in den jetzigen Zeiten wieder in unser Bewusstsein.“ In dieser „Aspekte on tour“-Sendung wird darüber gesprochen: über den Tod, den Weg dorthin und die Trauer der Angehörigen. In heutigen Zeiten. Das meint eben nicht nur in den letzten sechs Monaten, sondern in unserer heutigen Zeit allgemein. In der das Sterben durch den Einsatz hochmoderner Medizin mitunter lange dauern kann.

Zu Wort kommen der Palliativmediziner Matthias Gockel, Künstler wie die Geigerin Anne-Sophie Mutter und der Theaterregisseur Claus Peymann, die Initiatorinnen des Podcasts „endlich“ und andere.

Ein guter ZDF-Beitrag, der nicht erschreckt, sondern anregt, das Sterben und den Tod wieder mehr ins Leben zu holen. Ganz unabhängig von Corona.

Der Beitrag ist zu finden in der ZDF-Mediathek unter
www.zdf.de/sendung-verpasst.

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Die Sache mit dem Glück … ist das Glückssache?

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„Er hatte ein erfülltes und glückliches Leben.“ Das sagt man am Lebensende über einen Verstorbenen bestenfalls. Und das ist es doch, was wir uns alle wünschen: Wir wollen glücklich sein.

Wobei nach dem Grad des Glückes gefragt gerade ältere Menschen betonen, dass sie in erster Linie zufrieden sind. Wie hängt das zusammen – das Glück und die Zufriedenheit? Zufrieden klingt zunächst nach einer mittleren Schulnote, also nicht richtig gut, nicht richtig schlecht. Es klingt nach Mittelmaß, vielleicht sogar nach Resignation.

Doch bei Betrachtung der Wortherkunft erkennt man: Im Wort Zufriedenheit steckt der Frieden. Das fällt vielleicht nicht jedem sofort auf. „In Frieden“ zu sein ist ein Zustand, der von innen heraus kommt.

Der Schlüssel zum Glück steckt von innen.

Wer in sich hineinhorcht, kann für seinen eigenen Frieden und für Wohlbefinden sorgen. „Wie fühle ich mich?“ Das ist eine wichtige Frage an sich selbst. Denn hinter unseren Gefühlen stecken die Bedürfnisse. Das Gefühl von Angst beispielsweise weist auf das Bedürfnis nach Sicherheit hin. Indem wir unsere eigenen Bedürfnisse erkennen, können wir im nächsten Schritt versuchen, sie zu erfüllen.

Und schon sind wir auf dem richtigen Weg zu einem erfüllten und glücklichen Leben.

Wenn jeder es als ureigene Aufgabe betrachtet, diesen Schlüssel für sich selbst zu finden, dann ist für alle gesorgt. Noch dazu funktioniert es so viel besser als andersherum. Denn wenn wir erwarten, dass andere uns glücklich machen, dann warten wir vielleicht vergeblich.

(Foto: AdobeStock #195248334 von heliopix )

Same same but different

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Die Macht und die Gewohnheit

Kann es sein, dass in den vergangenen Wochen, insbesondere seit der Maskenpflicht, viele Menschen doch wieder in ihre alten Gewohnheiten verfallen? Das Gedrängel im Supermarkt und in anderen Geschäften, in Bus und Bahn sowie auf öffentlichen Plätzen findet zunehmend wieder statt. „Ich zuerst“ – eine Philosophie oder besser gesagt ein Laster, das für eine kurze Zeit aus unserem Alltag verbannt wurde, scheint wieder allgegenwärtig. Menschen wähnen sich in Sicherheit, weil sie eine Maske tragen. Warum also jetzt noch Abstand halten?

Mal abgesehen davon, dass ein Ende der Pandemie eher nicht in Sicht ist und im kommenden Herbst und Winter wieder Grippeviren unterwegs sein werden, ist es doch generell eine Frage des Respekts, Abstand zu halten, rücksichtsvoll miteinander umzugehen und vielleicht auch einmal die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. Ob am Obststand oder im öffentlichen Verkehr. Drängeln ist scheinbar wieder in. Zu bestimmten Zeiten schiebt sich hastig ein Pulk von Menschen in die Bahn, die es nicht abwarten können, schnell einen Sitzplatz zu ergattern. Dabei wird nicht darauf geachtet, ob vielleicht ältere oder körperlich beeinträchtigte Menschen schon ausgestiegen sind. Im Gegenteil: Wer zu lange für den Ausstieg braucht, wird mit genervten Blicken oder Augenrollen gestraft – ein leider wiederkehrendes Szenario, dass bereits vor Corona definitiv zum Alltag gehörte.

„Gemeinsam durch die schwere Zeit“ hieß es noch vor ein paar Wochen überall und sicherlich gibt es auch Menschen, die sich untereinander helfen, bedingungslos, rücksichts- und respektvoll. Auf der anderen Seite gibt es auch diejenigen, die die Not der Menschen knallhart ausgenutzt und einige Produkte des Alltags zu unverschämt überteuerten Preisen angeboten haben – gerade in der Zeit, als Masken und Hygieneartikel im Handel kurzfristige Mangelware waren.

Bleibt die Frage, ob Corona wirklich etwas Grundlegendes im Hinblick auf das egobasierte Verhalten mancher Menschen verändert hat. Vielleicht hier oder da schon, aber im Allgemeinen wohl eher nicht. Also diesbezüglich bleibt alles wie gehabt und ist dennoch ein bisschen anders.

Bild: #340967954 von akhenatonimages - stock.adobe.com

Stirb und werde!

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Im Jahre 1817 schrieb Johann Wolfgang von Goethe sein Gedicht „Selige Sehnsucht“.

Es handelt von der Metamorphose des Seins. Eine gedankliche Reise zu der Erkenntnis, dass nichts für ewig sein kann und alles im Wandel sein muss. Eben dieser ewige Kreislauf von Leben, Sterben und Erneuerung in der Natur, ohne den keine Entwicklung möglich wäre.

Der letzte Vers lautet:

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

Wie mag es der Raupe gehen, die sich verpuppt und zum Schmetterling wird? Sie denkt vielleicht, es gehe mit ihr zu Ende, denn von der ihr bevorstehenden Metamorphose ahnt sie noch nichts. Nun, wohlmöglich machen sich Raupen weniger Gedanken als Menschen. In jedem Falle machen sich Raupen wesentlich weniger Gedanken, als Goethe es getan hat.

Doch wir Menschen können uns der Beschäftigung mit dem Thema zuwenden und uns bewusst für die Akzeptanz entscheiden. Zu verstehen, dass wir alle ein Teil dieser ewiglichen Entwicklung sind, ist ein erstrebenswertes Ziel, welches auch zum Sinn des Lebens führen könnte.

(Foto: AdobeStock #73878760 von charles taylor)

Jetzt ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge.

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So definiert die Bundeskanzlerin den Begriff Fürsorge, aus aktuellem Anlass.

Gibt man dieser Tage den Begriff Fürsorge in die Suchmaschinen ein, erscheint ganz oben auf der Liste die Rede an die Nation von Frau Merkel vom 18. März 2020, gefolgt von Wikipedia, welches folgende Definition anbietet:

„Fürsorge bezeichnet die freiwillig oder gesetzlich verpflichtend übernommene Sorge für andere Personen oder Personenvereinigungen.“

Vielleicht ist ja jetzt die Zeit gerade über solche Begriffe wie Fürsorge zu sinnieren und einmal zu benennen, wer sich ihrer inhaltlich annimmt. Trennt man den Begriff, erhält man „Für“ und „Sorge“. Der erste Wortteil also Verbunden mit einem Startpunkt und einem Ziel: ein oder mehrere Menschen für einen oder mehrere andere. Der zweite Wortteil, Sorge haben oder tragen, als vorrauschauende Verantwortung für ein mögliches Geschehen: z. B. eine Krankheit, eine menschliche oder wirtschaftliche Notsituation: ein oder mehrere Menschen für einen oder mehrere andere.

Der Beruf des Altenpflegers, des Sozialarbeiters, der Krankenschwester, des Arztes* und eben auch der des Bestatters haben sich genau dies zur Profession gemacht: Fürsorgen! Von Mensch zu Mensch.

Dafür heute einmal: Danke!

*und natürlich viele mehr

Bild: # 301894830 von - naturaleza stock.adobe.com

Wo und wie will man sterben?

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Jeder vierte Deutsche würde am liebsten im Hospiz sterben.

Das ergibt die Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des Deutschen Hospiz- und Palliativerbandes (DHPV) 2017.

Hiernach ist die Zahl der Menschen, die zu Hause sterben möchten in den letzten Jahren auf 58% gestiegen. Die Zahl derjenigen, die in einem Hospiz die letzten Tage verbringen möchten auf 27%. Seit der hitzigen Bundestagsdebatte über organisierte Sterbehilfe und der beschlossenen Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung (bereits in 2016), ist der Umgang mit dem Thema Sterben in unserer Gesellschaft wesentlich offener und selbstbewusster geworden. Viele Menschen haben eine Vorstellung über das „Wie“ und „Wo“. Das brandaktuelle Urteil des BGH vom 25.02.2020 besagt, dass jeder Mensch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben hat. So darf die Frage nach dem „Wie“ bei unheilbar kranken Menschen wieder neu gestellt werden.

Das „Wo“: Hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit nach wie vor weit auseinander. Gerade einmal 23% der Befragten, die angegeben haben zu Hause sterben zu wollen gelingt dies auch. 4% der Befragten haben angegeben im Krankenhaus sterben zu wollen; tatsächlich sind es 58% im Jahr 2017. Hospize, ambulante Hospizdienste und Palliativstationen könnten hier helfen – aber das Angebot reicht bei weitem nicht aus, der Bedarf ist zu groß.

Das „Wie“: Der Anteil derjenigen Bürger, die über eine Patientenverfügung verfügen, ist von 26 % in 2012 auf 43% in 2017 gestiegen. Tendenz steigend. Auch hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit auseinander, ist in der Patientenverfügung nicht detailliert festgelegt, was genau z.B. lebensverlängernde Maßnahmen sind, so kann diese Verfügung laut einem Urteil des BGH wirkungslos sein. Im Urteil des BGH wurde nun klargestellt, dass einzelne medizinische Maßnahmen konkret benannt werden müssen.

Eine gute und intensive Beratung in Sachen „Wie“ und „Wo“ sind ratsam, denn das hat das Leben verdient.

Quelle: DHPV www.dhpv.de
Bundesjustizministerium: www.bmjv.de, Vorsorge und Patientenrecht

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Erste Hilfe für die Seele

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Wenn die Not besonders groß ist, die Hoffnung erlischt und Menschen emotionale Grenzerfahrungen z.B. nach einem plötzlichen Unfalltod eines nahen Angehörigen machen, ist die Notfallseelsorge zur Stelle. Ganz einfach so, nach Bedarf.

Die Notfallseelsorge in Deutschland ist ein gut funktionierendes, flächendeckendes System, das Menschen in Notsituationen unkompliziert professionelle Hilfe anbietet. Ausgebildete Seelsorger sind in der Regel Pfarrerinnen und Pfarrer der christlichen Kirchen, aber auch besonders ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie sind über die örtliche Polizei und den Rettungsdienst erreichbar und werden oft von den jeweiligen Dienststellen hinzugerufen. So stehen sie parat, wenn es gilt, die traurige Nachricht eines Unfalltodes an die Angehörigen zu übermitteln. Denn „wie“ eine solche Nachricht überbracht wird, ist ausschlaggebend für die gesamte kommende Trauerzeit und die Trauerverarbeitung.

Notfallseelsorger bringen Zeit mit, viel Zeit. Sie haben Geduld, ein hohes Maß an Empathie und vermitteln so den Angehörigen: „Sie sind nicht allein.“ Ziel ist es, einer seelischen Traumatisierungen vorzubeugen.

Die Seelsorger stehen solange vor Ort zur Verfügung, bis andere Unterstützung, zum Beispiel durch die Familie, eintrifft und die Betroffenen versorgt sind.

Die Notfallseelsorge arbeitet nach den Standards der anerkannten Krisenintervention (Leitlinien psychosoziale Notfallseelsorge Deutschland) und auf Basis des christlichen Verständnisses von Seelsorge.

Erste Hilfe für die Seele – eine gute Sache!

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Ego oder zugehörig?

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Selbstverwirklichung, Selbstdarstellung, Selbstoptimierung – in unserer heutigen Gesellschaft sind diese Themen allgegenwärtig. Es wimmelt von Ratgeberbüchern, die uns erklären, wie wir unsere Persönlichkeit bestmöglich entfalten. Es scheint um das maximal erreichbare Glück zu gehen und darum, dem Leben das Sahnehäubchen aufzusetzen. Dieser Trend findet sich in den sozialen Medien wieder und gipfelt dort in geradezu narzisstisch anmutenden Selbstdarstellungen. Auf Instagram, Facebook, Snapchat oder bei WhatsApp – überall zeigen die Menschen, was für ein erfülltes, glückliches Leben sie führen und wie spektakulär ihre Erlebnisse sind.

Warum geht es so sehr um die Darstellung der eigenen Person und das Hervorheben der vermeintlichen Einzigartigkeit? Wenn jedes Individuum sich selbst so wichtig nimmt, wo bleibt dann der Blick für das Ganze?

Am Ende des Lebens hört die Abgrenzung auf. Denn irgendwann gehen wir zurück ins Universum, es wird Erde zu Erde, Asche zu Asche. Oder wir kehren zurück zu Gott, ins Himmelreich, in die Energie, in den Kreislauf des Lebens, je nachdem, woran wir glauben. Die Dualität wird aufgehoben, wir gehen „über“, werden eins. Man könnte sich fragen, ob es dann nicht ein Trugschluss ist, dass wir im Leben so viel Energie darauf verwenden, uns als Einzelwesen darzustellen.

Warum können wir uns nicht in erster Linie verbunden fühlen, anstatt uns abzugrenzen? Wir sind nur ein Teil des Ganzen. Und unser Dasein hat Auswirkungen auf das Ganze. Ego oder zugehörig? Vielleicht wird uns das am Ende des Lebens klar.

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Reiseführer für Verstorbene

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Der Dalai Lama erklärt in einem Interview: „Das Leben ist wie ein Wechsel. Wenn Ihre Kleider alt geworden sind, schmeißen Sie sie weg und nehmen neue, schöne Kleider. So ähnlich ist es mit dem alten Körper, der nicht mehr richtig funktioniert. Man wechselt hinüber zu einem neuen Körper. Einem Körper mit mehr Energie und Frische.“

Im tibetischen Buddhismus geht man davon aus, dass der Geist nach dem Tod weiterexistiert. Er erfährt lediglich eine Wandlung und wird in einem anderen Körper wiedergeboren. „Bardo“ wird der Zeitraum zwischen dem Moment des Todes und der Wiedergeburt genannt. In dieser Zeit geht das Bewusstsein auf eine Reise. Um diese Reise sicher zu geleiten, wird der Verstorbene aufgebahrt und ihm wird mehrere Tage lang aus dem „Bardo Thödol“, dem tibetischen Totenbuch, vorgelesen.

„Fürchte Dich nicht vor dem Licht, sondern lasse Dich voller Vertrauen und Hingabe darauf ein.“

Das tibetische Totenbuch kann wie ein Reiseführer für Verstorbene verstanden werden. Die Texte werden dem Gelehrten Padmasambhava zugeschrieben, der im 8. Jahrhundert n. Chr. den Buddhismus in Tibet etabliert haben soll. Dem Verstorbenen werden konkrete Anweisungen gegeben, wie er sich zu verhalten hat. So kann er ohne Angst und voller Zuversicht in die nächsten Ebenen weiterreisen.

Buddhisten glauben daran, dass es im Tod einen Augenblick der Klarheit gibt, eine Begegnung mit uns selbst. Diesen Moment zu erkennen, ist von großer Bedeutung. So kann es bestenfalls zur Erleuchtung kommen, zumindest aber können günstige Bedingungen für die nächste Existenz geschaffen werden. Denn bestimmte Prägungen und psychische Grundmuster werden gespeichert und bei der Verbindung mit einem neuen Körper wieder aktiviert.

Der Dalai Lama betont, dass es wichtig ist, den Tod nicht zu verdrängen, sondern sich mit ihm auseinanderzusetzen: „Die Realität des Todes ist in allen buddhistischen Gesellschaften Ansporn zu tugendhaftem Handeln. Über den Tod zu kontemplieren, gilt als etwas, das von Furcht befreit.“

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Erfahrung – die große Unbekannte


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„Meiner Erfahrung nach …“ So beginnen manchmal ältere Menschen, wenn sie aus ihrem Leben erzählen. Seien es die eigenen Eltern, Großeltern oder Bekannte – in jedem Falle lohnt sich nun gutes Zuhören. Denn von den Älteren kann man so einiges lernen. Mit ihrer Lebenserfahrung können sie den Jüngeren wertvolle Hinweise und Denkanstöße geben.

Junge Leute wissen mit dem Wort „Erfahrung“ oftmals noch gar nichts anzufangen. Was soll das denn sein? Hört sich irgendwie an wie „Schnee von gestern“. Die Erfahrung bleibt genau so lange die große Unbekannte, wie es im eigenen Leben noch wenig davon gibt.

Die Lebenserfahrung ist per definitionem die Summe aller Erlebnisse und der daraus gezogenen Erkenntnisse. In humanistischen Denkweisen betrachtet man das Leben als einen allmählichen inneren Wandlungsprozess. Durch das Sammeln von Erfahrungen entwickelt sich der Mensch von einem Zustand des Nichtwissens hin zu einem Zustand der Aufklärung und Weisheit.

Jedes Erlebnis kann dabei zu einer lehrreichen Lektion werden. Je nachdem, was wir auf unserem Lebensweg erfahren, gewinnen wir individuelle Erkenntnisse. So sind wir zu demjenigen geworden, der wir sind.

Wir kommen nicht umhin, unsere Erfahrungen selbst zu sammeln und das Leben tatsächlich „am eigenen Leib zu erfahren“. Dafür offen zu sein und sich nicht zu verschließen, ist wichtig für die eigene Entwicklung. Man kann sich schon denken, dass der Erfahrungsschatz zuhause auf dem Sofa mit einer Tüte Gummibärchen nicht gerade größer wird.

Deswegen ist es gut, sich selbst zu fordern und sich auch außergewöhnlichen Umständen auszusetzen. Etwas Neues auszuprobieren, was man noch nie zuvor gemacht hat, an einen noch unbekannten Ort zu reisen, intensiv mit allen Sinnen die Natur oder Musik wahrzunehmen, all das sind Erlebnisse, die in unseren Erfahrungsschatz übergehen.

Es ist ein Schatz, wertvoller als alles Vermögen oder Besitztümer, die wir ansammeln könnten. Denn wer auf die Jahre seines wirklich gelebten Lebens zurückblicken kann, der kann jederzeit auf einen inneren Reichtum zurückgreifen, der Stärke und Mut verleiht.

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Denkanstoß – das Rätsel um die Seele


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Was ist die Seele? Man sagt, die Augen seien der Spiegel der Seele, wir sprechen von einer „guten Seele“, wenn wir einen lieben Menschen beschreiben, sind „ein Herz und eine Seele“, wenn wir uns gut verstehen, fühlen uns seelenverwandt oder sind beseelt. Wir können „die Seele baumeln lassen“, finden unseren „Seelenfrieden“ oder haben „unsere Seele verkauft“. Und obwohl wir den Begriff so selbstverständlich verwenden, wurde wissenschaftlich nie bewiesen, ob es die Seele überhaupt gibt oder was genau damit gemeint ist.

Jedoch hat der Glaube daran, dass wir tief in unserem Inneren eine unsterbliche Essenz haben, die Menschen über die Jahrhunderte hinweg geprägt. In allen fünf Weltreligionen geht man davon aus, dass sich die Seele nach dem Tod vom Körper trennt, weiter existiert oder in einer anderen Gestalt wiedergeboren wird. Daher gibt es den althergebrachten Brauch, das Fenster zu öffnen, wenn ein Mensch verstorben ist, damit die Seele hinausfliegen kann.

Menschen, die eine sogenannte Nahtoderfahrung hatten, berichten übereinstimmend von ihrem Eindruck, über dem physischen Körper geschwebt und die Ereignisse von oben betrachtet zu haben. Danach, so sagen sie, fühlten sie sich hineingezogen in einen Tunnel, an dessen Ende ein helles Licht leuchtete.

Wissenschaftler erforschen heutzutage die Zusammenhänge zwischen physikalischen Gesetzmäßigkeiten und der Existenz eines unsterblichen Bewusstseins, das als Seele bezeichnet werden könnte. Genauso wie Materie, Energie, Raum und Zeit könnte es zu den Grundelementen der Welt gehören. Es geht nach wie vor um die Frage, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, und das Rätsel um die Seele ist noch lange nicht gelöst.

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Geh rückwärts!


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Neulich am Flughafen. Szenen ungeahnter Wichtigkeit spielen sich ab. Menschen, die mit ernster Miene eiligen Schrittes von A nach B hetzen, ohne auch nur den Kopf zu heben. Der Blick richtet sich gebannt auf das Smartphone in ihren Händen. Niemand geht langsam, alle sind mit größter Geschwindigkeit unterwegs. Nicht nur die, die ihren Flug bekommen müssen, sondern auch die, die gerade erst gelandet sind. Weiter, immer weiter, schneller. Es scheint, als wäre das Gros der Menschheit in einer höchst bedeutsamen Mission unterwegs, als käme es auf jede Sekunde an, als wären alle in ihrem Tun unabkömmlich.

Neulich auf dem Friedhof. Langsam, sehr langsam geht die Trauergesellschaft hinter dem Sarg her. Auf diesem Weg entlang der beruhigend großen Bäume ist jeder Schritt bedeutsam, in liebevollem Gedenken an den Verstorbenen. Ruhig, ganz ruhig sind die Menschen. Die Vögel zwitschern vorsichtig, als wollten sie sagen, dass alles wieder gut wird, irgendwann. Wie absolut unpassend wäre es, schnell zu gehen, den Sarg zu überholen, um als Erster am Grab zu sein. Die Atmosphäre ist voller Bewusstheit, im Einklang miteinander, mitfühlend und im gegenwärtigen Moment.

Was wir im Trauerfall ganz natürlich tun, sollte auch in unserem alltäglichen Leben des Öfteren Raum finden. Das Tempo herauszunehmen, innere Ruhe zu finden und sich des Seins bewusst zu werden, verschafft unserer Seele Raum und gibt uns Halt. Wenn wir jedoch versuchen, gegen die Zeit zu laufen, so ist das kräftezehrend. Denken wir an den guten Rat der Schildkröte Kassiopeia in dem Roman Momo. Als Momo in der Niemals-Gasse beinahe an dem starken Gegenwind des Zeit-Sogs scheiterte, erschien auf dem Panzer der Schildkröte der Hinweis „Geh rückwärts!“ Als sie es versuchte, war der Wind verschwunden, der Widerstand löste sich auf und sie konnte leichten Schrittes weitergehen.

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Vom Werden und vom Sterben


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Die Geburt wird oft als Wunder bezeichnet. Wie hat die Natur das nur eingerichtet? Aus der befruchteten Eizelle entsteht ein Embryo, wächst langsam im Mutterleib heran und schließlich wird ein neues Lebewesen in diese Welt hineingeboren.

Genauso wie die Entstehung des Lebens ein wundersamer Vorgang ist, der langsam und schrittweise passiert, genauso könnte es auch beim vermeintlichen Ende unseres Seins zugehen. Das Werden und das Sterben sind vielleicht in ähnlicher Form Prozesse, die wir mit unserem menschlichen Verstand nicht erfassen können.

Joseph Hyrtl (1810–1894) war ein berühmter Professor der Anatomie und lebte in Wien. Durch seine wissenschaftlichen Arbeiten und seine überaus geistreichen und unterhaltsamen Vortragskünste wurde er weltbekannt. Die Analogie zwischen der embryonalen Entwicklung und dem Sterben und der damit verbundenen Vermutung, was über den Tod hinaus geschehen könnte, wurde von ihm wie folgt dargelegt:

„Der Embryo im Mutterleib müsste, sofern er Selbstbewusstsein hätte und im Voraus wüsste, was beim Vorgang der Geburt mit ihm geschehen wird, diesen Vorgang zweifellos für seine absolute Vernichtung halten: Die ihn umschließenden Hüllen zerreißen, das Fruchtwasser – sein Lebenselement – fließt fort: Die Nabelschnur, die ihn ernährt, wird zertrennt […]. Ja, stünde der Embryo auf dem Boden der Tatsachen, kein Zweifel, ein Überleben der Geburt müsste für ihn indiskutabel sein. Aber er weiß nicht, dass in ihm andere Organe für ein Leben in einer anderen Welt bereits vorsorglich angelegt sind: Lungen, um Luft zu atmen. Augen, um den Kosmos der Farben und Formen zu schauen, und mehr noch: Diese anscheinend hoffnungslose Vernichtung, der Geburtsakt, ist in Wahrheit der Weg ins eigentliche Leben. Insofern haben wir kein Recht, den Tod, der uns ebenfalls alles Leben zu rauben scheint, aus der lediglich irdisch-biologischen Perspektive zu beurteilen. Wir irren dann, wie gedachter Embryo, im Hinblick auf die Geburt irren würde.“

Ganz gleich, an was wir glauben – welcher Religion wir angehören oder was unsere Überzeugungen hinsichtlich unserer Existenz sind – diese Analogie ist sehr bedenkenswert.

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Überhaupt nicht last minute


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Es kommt so plötzlich, wie immer. Weihnachten steht vor der Tür. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und Geschenke wollen besorgt werden. Aber was tun, wenn man einfach nicht genügend Geschenkideen für seine Lieben parat hat? Gar kein Problem. Seien Sie ganz unbesorgt.

Sie müssen nicht in Hektik verfallen und brauchen keinen Stress aufkommen zu lassen. Es ist nicht notwendig, sich mit schweren Tüten abzuschleppen oder lustlos und mit schlechtem Gewissen noch schnell etwas in den Warenkorb eines Onlineshops zu packen.

Entspannung ist angesagt. Denn das schönste Geschenk haben Sie bereits bei sich.

Es ist sogar schon sorgfältig eingepackt, liebevoll mit einer Schleife versehen. Dann noch ein nettes Lächeln dazu und schon können Sie Ihr Geschenk überreichen. DIE ZEIT.

Die Zeit haben wir immer bei uns, zu unserer vollen Verfügung. Wir können selbst entscheiden, was wir mit ihr machen. Wem geben wir unsere Zeit? Vielleicht lassen wir uns von den Mitarbeitern der Zeit-Spar-Kasse die Zeit stehlen. Das sind die berüchtigten „grauen Herren“, so wie Michael Ende sie in seinem Roman „Momo“ beschrieben hat. Sie tragen bleigraue Aktentaschen und rauchen kleine, aschfarbene Zigarren. Die Zigarren sind aus den Blüten der Stunden-Blumen gemacht, die sie den Menschen entreißen. Es ist eiskalt in der Nähe der grauen Herren.

Oder geben wir unsere Zeit der Familie, den Kindern und den Freunden? Miteinander reden und lachen, gemeinsam Dinge erleben und neue Aktivitäten ausprobieren. Singen, tanzen, spielen, Spaß haben!

„Ich wünsche mir gemeinsame Zeit mit Dir.“ Was man in jungen Jahren genervt abtut, versteht man im Laufe des Lebens immer besser.

Viel Freude beim Verschenken Ihrer Zeit!

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Bildgewordene Erinnerungen


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Wann haben Sie zuletzt in einer Fotokiste gekramt? Das ist vermutlich lange her. Es ist bedauerlich, aber die digitale Fotografie braucht keine Schuhkartons mehr. Dabei wird geknipst wie nie zuvor, immer und überall machen wir Schnappschüsse mit unserem Handy. „Take a picture, take a picture!“ Wir laufen durch unser Leben wie asiatische Touristengruppen durch Rothenburg ob der Tauber.

Hinzu kommen die vielen Selbstporträts. Selfies belegen sozusagen die eigene Existenz. Und überall in den sozialen Medien findet eine Art Selbstinszenierung statt, die nur mit Bildern lebendig wird.

Aber was passiert mit diesen vielen Fotos? Wir schauen sie nur noch auf dem Bildschirm an, es gibt sie nicht mehr auf Papier. Einmal erstellt, fristen sie ihr Dasein im Speicher des Smartphones oder in der Cloud.

Hier sei ein sentimentales „Ach, damals!“ erlaubt. Denn damals war das irgendwie beschaulicher.

Da konnte man die Fotos noch anfassen. Unsortierte und vergilbte Fotografien mit Büttenrand, gefolgt von Polaroids aus der Sofortbildkamera in künstlichen Farben, alle in einem Karton. Abgegriffen, durcheinandergewürfelt, immer wieder angeschaut. Wenn auf der Rückseite kein Datum notiert war, ging das Rätselraten los. „Wann war das denn? Warte mal, Mama und Papa haben 1962 geheiratet, danach kam Stephan zur Welt ... das muss 1965 gewesen sein.“

Wenn ein lieber Mensch von uns gegangen ist, bekommen diese alten Fotografien eine noch höhere Wertigkeit. Sie halten den kostbaren Augenblick fest, den liebevollen Moment, die lustige Situation, in der wir gemeinsam gelacht haben.

Ein Foto ist eine zu einem Bild gewordene Erinnerung. Und Erinnerungen sollten nicht in der anonymen Masse der Megabytes untergehen.

Wann machen wir unsere nächste Fotokiste?

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Wenn trauern eigentlich lieben heißt


Bild: #46881313 – superhasi – stock.adobe.com

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Warum tut es so weh, wenn wir trauern? Wir wären nicht traurig, wenn wir den verlorenen Menschen nicht geliebt hätten. Der Schmerz begründet sich auf dem Gefühl des Verlustes. Ein von uns geliebter Mensch ist plötzlich nicht mehr da. Wir können ihn nicht mehr sehen, nicht mehr mit ihm sprechen, ihn nicht mehr in den Arm nehmen. Wir können ihm unsere Liebe nicht mehr zeigen.

Das meinen wir jedenfalls zunächst. Erst später und rückblickend verstehen wir, dass wir die Liebe trotzdem noch spüren und auch versprühen können. Unseren verstorbenen Eltern können wir jederzeit liebevolle Gedanken schicken. Und so leben sie fort. In unseren Herzen sind sie bei uns – immer.

Durch das Gefühl der Trauer können wir so viel lernen. Wenn wir in Verbindung zu anderen Menschen gehen, dann entsteht Trost. Alle Menschen wollen glücklich sein. Jeder von uns sehnt sich nach Liebe und Verbundenheit. Wenn wir also trauern, dann kann es uns helfen, uns bewusst zu machen, dass wir mit diesem Gefühl nicht alleine sind. Viele Menschen haben geliebt und diesen Schmerz des Verlustes erlebt. Wenn wir uns mitfühlend anderen zuwenden, dann wird uns das bewusst. Durch die Verbindung zu anderen und das Verständnis für ihre Gefühle empfinden wir Zugehörigkeit. Wenn Menschen in Zeiten der Trauer auf uns zukommen und uns zeigen, dass sie unseren Schmerz verstehen, dann empfinden wir Trost.

Wenn trauern eigentlich lieben heißt und wenn die Liebe über den Tod hinaus bleibt, dann entsteht Sinnhaftigkeit.

Mit Kindern über den Tod reden


Bild: Wiebke Jahns

Bild: Wiebke Jahns

„Wie passt Opa in die Urne? Und wann wacht Oma wieder auf?“

Wenn ein Familienmitglied stirbt, stellen Kinder manchmal Fragen, die einen Erwachsenen zum Schmunzeln oder aber zum Weinen und Verzweifeln bringen. Wie soll man einem Kind „für immer“ erklären, wenn es erst im Grundschulalter ein ausgereiftes Verständnis und Gespür für Zeit entwickelt?

Kinder fragen nur so viel, wie sie auch verstehen können

Eltern wollen ihre Kinder vor dem Negativen im Leben beschützen. Der Tod ist in seiner endgültigen und grausamen Art die Ausgeburt des Bösen – so scheint es. Und trotzdem brauchen Kinder Erklärungen, warum beispielsweise der Papa gestorben ist. Was hatte er für eine Krankheit? War es ein Unfall? Hat er sich selbst das Leben genommen? So schwer die Wahrheit im ersten Moment über die Lippen kommen mag, auch hier gilt die Regel: Ehrlich währt am längsten. Kinder spüren, wenn ihnen nicht die Wahrheit gesagt wird und z.B. von einem Unfall die Rede ist, obwohl der Mensch Suizid begangen hat. Auch wenn die Angehörigen das Kind durch eine (Not-)Lüge schützen wollen, ist es für dieses ein massiver Vertrauensbruch. In Unwissenheit malen sich die Kinder in ihrer Fantasie die tabuisierte Todesursache noch viel grausamer aus und geben sich ggf. selbst eine Teilschuld daran. Auch deshalb ist es wichtig, miteinander über alle Unsicherheiten, Fragen und die eigenen Gefühle zu sprechen. Kinder wollen wissen, was geschehen ist und wie es weitergeht. Seien Sie also ehrlich, aber überfordern Sie die Kinder nicht mit zu vielen Informationen und dem eigenen Kummer. Die jüngsten Familienmitglieder wissen meistens ganz genau, wie viel sie wissen möchten. Wenn die Informationen ausreichen, fragen sie nicht weiter oder beschäftigen sich mit anderen Dingen. Wichtig ist, die Kinder mit ihren Fragen ernst zu nehmen und auf Augenhöhe zu kommunizieren.

Die meisten Missverständnisse und Konflikte entstehen, wenn die Eltern in einem tiefen Meer aus Trauer gefangen sind, aber ihre Kinder schon wieder lachen können. In einem Moment sind sie noch zu Tode betrübt, im nächsten schon wieder himmelhoch jauchzend. Sie können lachen und spielen: Dieses Verhalten ist bei Kindern nach einem Verlusterlebnis normal. In manchen Phasen trauern auch Kinder mit Leib und Seele. Ein gesagtes Wort, ein Gegenstand oder andere banale Dinge können der Auslöser sein. Im nächsten Moment wischen sie sich die Tränen aus dem Gesicht und widmen sich etwas anderem – und zwar in einem Tempo, das für Erwachsene emotional schwer nachvollziehbar ist. Vorwürfe à la „Du trauerst gar nicht richtig“ sind hier fehl am Platz.

Wenn in einer Familie ein Mensch stirbt, gerät das ganze System, so wie es vorher war, aus dem Gleichgewicht. Kinder trauern anders als Erwachsene und haben mitunter ein noch nicht ganz ausgereiftes Todesverständnis. Deshalb sollte man ihnen die Situation erklären. Wenn die Eltern dafür selbst nicht die Kraft aufbringen können, ist es ratsam, Familienangehörige und Freunde oder aber auch eine/n Trauerbegeleiter/in um Unterstützung zu bitten. Das Wichtigste ist, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren und immer wieder miteinander zu sprechen und zu akzeptieren, wenn jeder auf seine individuelle Art und Weise trauert.

Über den Tod sprechen und warum das wichtig ist


Bild: Wiebke Jahns

Bild: Wiebke Jahns

Wenn Menschen älter werden, beginnen sie vermehrt, über den Tod zu sprechen, und beginnen Sätze mit der Floskel: „Wenn ich dann irgendwann nicht mehr bin.“ Die Kinder und Urenkel tun diese Bemerkungen ab: „Ach, Oma. Noch ist es doch nicht so weit.“ Soweit wie möglich wird es vermieden, über das Unvermeidliche zu sprechen.

Früher haben Familien mit mehreren Generationen im selben Haus gewohnt und es war selbstverständlich, füreinander Verantwortung zu übernehmen. Erst kümmern sich Eltern um ihre Kinder und später ist es dann umgekehrt. Die Themen Pflegebedürftigkeit, Krankheit und Alter sind nicht leicht anzusprechen, denn die Selbstbestimmung möchte niemand gerne aufgeben. Und doch geht es beim Thema Vorsorge mitunter auch um das „Was wäre, wenn?“.

  • Was wäre, wenn die Mutter im Koma liegt?
  • Was wäre, wenn der Vater in Folge einer Krankheit seine Arme und Beine nicht mehr bewegen kann?
  • Was wäre, wenn die Eltern an Demenz erkranken und irgendwann ihr Leben nicht mehr selbst bestreiten können?

Wer sich nicht frühzeitig um das Thema Betreuung kümmert und keine Vollmacht verfasst, bekommt im Fall der Fälle einen gesetzlichen Vormund bestellt, auch wenn es noch Kinder oder andere Verwandte gibt. Sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die Angehörigen, die nun jeglicher Entscheidungsgewalt entmachtet werden, ist dies eine schreckliche Vorstellung. Ein Argument mehr, mit der Familie oder engen Freunden über die „Was wäre, wenn?“-Fragen zu sprechen.

Was wäre, wenn ich morgen sterbe?

Patientenverfügung, Betreuungsvollmacht, Testament, Bestattungsvorsorge – nicht jeder Mensch benötigt alles. Am wichtigsten ist es, einfach einmal miteinander zu sprechen. Im Falle von medizinischer Versorgung: Was ist einem selbst wichtiger? Lebensdauer oder Lebensqualität? Im Falle des eigenen Todes: Wo möchte man bestattet werden? Gibt es bereits ein Grab? Wurde finanziell vorgesorgt? Die wichtigsten Erkenntnisse sollten in der jeweils rechtsgültigen Form festgehalten werden. Aber was nutzt ein ausgereifter Plan, wenn davon niemand weiß und die Unterlagen in dieser Situation nicht sofort auffindbar sind? Oma wollte nicht wiederbelebt werden? Zu spät.

Wenn der Vater schon zu Lebzeiten die Entscheidung getroffen hat, im Falle des Todes in einem Wald bestattet zu werden, entlastet das die trauernden Angehörigen, da sie nicht darüber nachgrübeln und streiten müssen, welche Bestattungsart in seinem Sinne gewesen wäre. Sie haben Zeit, Abschied zu nehmen und sich der Trauer zu widmen. Warum soll man eine pompöse Trauerfeier veranstalten, wenn das geheuchelt wäre? Warum sollte man es schlicht und einfach halten, wenn der Verstorbene gerne große Feste feierte und so noch einmal alle zusammenkommen können?

Würde bedeutet, im Sinne des Verstorbenen zu handeln

In meinem Heimatort gab es einen Taubenzüchter, der keine Familie hatte. Seine Vereinskollegen und die Tauben waren alles, was ihm blieb. Als er schwer erkrankte, war bereits geklärt, wer sich um die Tiere kümmert und diese auch im Fall der Fälle weiter versorgt. Und er sprach zu seinen Freunden, er wünsche sich nichts, außer dass sie nach seiner Beisetzung auf ihn trinken sollen. Als er gestorben war, haben sich alle Vereinskollegen zusammengefunden und ihm in der Kneipe die letzte Ehre erwiesen, so, wie er es sich gewünscht hat.

Wenn nicht darüber gesprochen wurde, neigen Menschen in der Unwissenheit dazu, Entscheidungen zu treffen, weil sie diese für sich selbst für richtig halten würden. So streiten die Kinder darüber, ob die Urne des Vaters im Meer, auf dem Friedhof oder an einem Baum beigesetzt werden soll und vergessen dabei gänzlich, was er sich selbst gewünscht hätte. Natürlich ist eine Trauerfeier größtenteils für die Angehörigen da. Wenn man weiß, was der Verstorbene sich wünschte, ist es ein Stückchen leichter, den Tod anzunehmen und trauern zu können.


Einfach mal rausgehen und durchatmen


Bild: By Uoaei1 - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50284353

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Die Zeit der ständigen Kälte ist vorbei und schon seit einer ganzen Weile zeigt der Frühling an allen Ecken, wie farbenfroh und facettenreich unsere Welt auch jenseits der HD-Bildschirme sein kann. Sonne und Wärme beleben das Gemüt und bringen uns manchmal sogar so richtig ins Schwitzen. Da ist es dann nicht weiter schlimm, wenn zwischendurch mal eine Wolkenfront aufzieht – ganz ehrlich: Was gibt es denn Angenehmeres als das erfrischende Gefühl von kühlem Sommerregen auf der Haut?

Es ist jedes Mal erstaunlich, was der Wechsel der Jahreszeit bewirken kann. Probleme, die wir den Winter über mit uns herumgetragen haben, können sich im sonnengestärkten Herzen verändern und werden zu Herausforderungen – und zwar zu solchen, die sich bewältigen lassen. Und wenn uns nun etwas umtreibt, dann ist es einfach an der Zeit, einen Schritt vor die Tür zu wagen. Die Füße über Bürgersteige, Feldwege und Wiesen wandeln zu lassen und dem Kopf damit den Raum zu geben, den er braucht. Beim Gehen denkt es sich häufig besser als eingezwängt in der Wohnung oder im Büro. Unter freiem Himmel können sich die Gedanken besser entfalten – was auch wundervoll ist für den kleinen kreativen Schub für zwischendurch. Manchmal reichen dafür schon wenige Minuten.

Und was so leicht in den Hintergrund rückt: einfach mal entspannen. Einige Momente auf der Wiese liegen oder es sich auf einer Parkbank gemütlich machen. Die Sonne durch die geschlossenen Augenlider spüren. Den Kopf freibekommen. Sich etwas Zeit nehmen, um zurückzublicken.

Es klingt vielleicht seltsam – aber auch der stille Gang über den Friedhof kann sehr beruhigend und inspirierend sein. Allein der Gedanke daran, welche Geschichten sich hier verbergen. Dieser Ort hat viel zu erzählen über das, was vor uns war. Und wenn wir ihn schließlich wieder verlassen, haben wir womöglich auch ein geschärftes Bewusstsein für das, was vor uns liegt.


Einfach mal rausgehen und durchatmen


Bild: Von Jamen Percy - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59095054

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Die Welt prescht unnachgiebig voran. Oft sind wir so sehr beschäftigt mit all den Herausforderungen, die Tag für Tag auf uns einprasseln, dass gar keine Zeit mehr bleibt, um einmal ganz in Ruhe zurückzuschauen – auf das, was hinter uns liegt und uns an diesen Punkt gebracht hat. Denn der Fokus bleibt in der Regel nach vorne gerichtet. Auf das, was noch kommt und was wir uns wünschen für unsere Zukunft.

Doch ab und an darf auch mal Zeit sein für eine Schweigeminute. Einfach einen kurzen Moment innehalten und den Gedanken Raum geben. Einen Blick über die Schulter werfen auf all die Menschen, denen wir in unserem Leben begegnet sind. Die uns geprägt und begleitet oder vielleicht auch nur einen flüchtigen Eindruck hinterlassen haben. Jeder von ihnen hat einen Anteil an dem, was wir heute sind. Einige von ihnen haben noch immer einen festen Platz in unserem Herzen, andere sind ganz aus dem Bewusstsein verschwunden – und tauchen nun plötzlich wieder auf in diesen stillen Momenten, die wir der Vergangenheit zugestehen.

Viele der früheren Gesichter sind fort – entweder bloß aus unserem oder gar ganz aus dem Leben. Ihnen bleibt nur der Raum in unseren Gedanken, aber dieser Raum kann sehr mächtig sein. Für einen kurzen Moment dürfen sie wieder neben uns stehen, uns ein Lächeln schenken oder einen Ratschlag. Und so haben sie noch immer an unserem Leben teil, ganz egal, was einst passiert sein mag. Geben uns vielleicht sogar Mut, wenn wir ihn gerade brauchen. Manchmal hilft ein Gedanke auch dabei, wieder zueinander zu finden. Wege, die einst in verschiedene Richtungen gelaufen sind, wieder zusammenzuführen. Für eine kurze Begegnung oder für mehr – wer weiß das schon?

Die Vergangenheit kann eine riesige Schatzkiste sein, die immer wieder neue Überraschungen für uns bereithält. Denn das Bewusstsein ist ein Dieb, manchmal nimmt es uns wertvolle Momente und versteckt sie vor uns. Dann müssen wir selbst aktiv werden, um die Kiste zu finden und eine Weile darin zu stöbern. Und es kostet uns ja auch nicht viel: bloß eine Handvoll Augenblicke, die uns sonst ebenso leicht durch die Finger rinnen könnten.

Es ist nur eine Minute – aber sie hält am Leben. Uns und andere.


Spiel mir das Lied vom Tod …


Bild: By Petar Miloševic (Own work, stacked 8 macro images) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

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Trauermusik gehört dazu – zu einer Abschiedsfeier und einer Bestattung. Denn die Musik trägt und beflügelt die Trauergefühle und zwängt sie nicht in Worte oder Gesten, sondern lässt sie frei.

Victor Hugo, ein französischer Schriftsteller, formulierte es so: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“

Regeln gibt es eigentlich keine, denn die Abschiedszeremonie heute soll persönlicher und individueller denn je sein. Dem Verstorbenen ein letztes Geleit geben und die Trauergesellschaft trösten – oder soll man sagen: in Stimmung bringen? Denn mittlerweile gibt es die „Best of“-Trauercharts. Für jede Gefühls- und Geschmackslage ist etwas dabei. Immer auf den Spitzenplätzen zu finden sind „Who Wants to Live Forever“ von Queen, „I Did It My Way” von Frank Sinatra, aber auch das klassische „Ave Maria” von Franz Schubert.

Sicher gehen Menschen ganz unterschiedlich mit ihrer Trauer um und drücken sie individuell aus – in der Auswahl von Kleidung, Blumen und eben auch in der Musik. Der eine mag sich humorvoll verabschieden, der andere rockig und der nächste wieder klassisch instrumental, nicht jeder Trauergast wird die Auswahl ebenso als passend empfinden. Aber wie kann es sein, dass oftmals die gleiche Musik erklingt, als gäbe es nur einige wenige Musikstücke?

Musik zur persönlichen Untermalung einer Abschiedsfeier – gerne ja!

Musik zur reinen Inszenierung einer dramatischen Klangkulisse – besser nein!

Nehmen Sie sich doch die Zeit und hören Sie in sich hinein, welche Musik Ihnen in Ihrer Trauer am Herzen liegt – dann liegen Sie mit Ihrer Auswahl sicher richtig und die Musik wird einen wichtigen Beitrag zum Abschied leisten.

Viele Bestatter haben auf ihren Webseiten ganze musikalische Bibliotheken zur Auswahl, hier finden Sie nicht nur die „Best of“, sondern können sich inspirieren lassen und etwas persönlich Passendes finden.

Eine schöne und innige Aufgabe in traurigen Zeiten!


Gestern habe ich über den Tod nachgedacht …


Bild: By Charlesjsharp - Own work, from Sharp Photography, sharpphotography, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49684512

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Gestern habe ich darüber nachgedacht, was wohl passiert, wenn ich mal tot bin. Also ob ich dann in den Himmel komme und so. Wie es da so aussieht und ob es den Menschen da gut geht. Dann habe ich mich gefragt, ob es den Himmel überhaupt gibt. Meine Schwester hat gesagt, das alles ist Blödsinn. Wenn wir tot sind, dann sind wir tot. Da ist dann nichts mehr. Nur Schwärze und so.

Ich weiß nicht, ob sie recht hat. Mama glaubt an den Himmel und ich weiß, dass Mama oft recht hat. Also hoffe ich, dass es den Himmel gibt und dass ich mal dorthin komme. Aber ich weiß es ja nicht und wenn es soweit ist, dann kann ich ja eh nichts daran ändern. Also brauche ich auch nicht darüber nachzudenken.

Nur gibt es ja dann nicht nur mich, wo immer ich dann bin, sondern auch die anderen: meine Schwester und meinen Bruder und meine Mama und meinen Papa und Oma und Opa und meine andere Oma und meinen anderen Opa. Die sind bestimmt traurig, weil ich nicht mehr da bin. Sie wollen bestimmt auch, dass ich es gut habe und dass meine Beerdigung schön ist. Und dann habe ich über Beerdigungen nachgedacht.

Das ist ja ganz unterschiedlich. Die Oma von meiner Freundin wurde auf einem Friedhof beigesetzt, wie sich das gehört, aber der Vater von einem aus meiner Klasse, der wurde erst verbrannt und dann wurde die Asche mitten auf dem Meer begraben. Also begraben ist ja nicht das richtige Wort, sie wurde einfach in so einem Gefäß ins Wasser gelassen. Und dieses Gefäß löst sich dann auf und dann ist dieser Mensch da mitten im Meer, überall.

Ich finde, das ist ein schöner Gedanke, überall im Meer zu sein. Ich habe darüber nachgedacht, dass ich das auch gerne so hätte. Da schwimme ich dann in ganz kleinen Teilchen im Wasser und kann die ganze Welt sehen. Das Meer ist ja riesig und ich kann überallhin. Und wenn es warm ist, dann gibt es Wasserdampf und vielleicht bin ich dann auch in dem Wasserdampf und steige nach oben in den Himmel. Und wenn es da oben dann kalt wird, dann komme ich als Schnee oder Regen wieder herunter und kehre zurück ins Wasser. Dann bin ich ein Teil des Wasserkreislaufs, wie wir ihn in Erdkunde gelernt haben. Das ist doch voll schön, oder? Wenn wir uns jetzt vorstellen, all die Menschen, die jetzt nicht mehr da sind, sind die ganze Zeit im Wasser oder in der Luft. Also, ich find‘ das toll.

Aber dann habe ich gedacht, dass Mama das vielleicht nicht so schön findet. Als Uropa und dann Uroma gestorben sind, da gab es so eine richtig riesige Beerdigung und da denkt sie manchmal noch dran und wenn es ihr schlecht geht, dann geht sie zum Friedhof und besucht Uroma und Uropa. Sie nimmt dann immer Blumen mit und legt sie aufs Grab und manchmal nimmt sie auch eine Kerze mit. Einmal haben wir die zusammen angezündet. Mama hat gesagt, das Feuer ist wie die Erinnerung. Wir haben sie die ganze Zeit bei uns und können sie jederzeit hervorholen, indem wir an jemanden denken. Wenn wir ganz fest an jemanden denken, dann ist das wie diese Kerze, die für eine Weile ganz hell leuchtet. Damit halten wir die Erinnerung am Leben, indem wir sie immer wieder leuchten lassen. Dann wissen wir, dass sie noch da ist, und sie gibt uns Licht, wenn wir uns mal so fühlen, als wäre alles dunkel, weil wir traurig sind.

Jedenfalls weiß ich, dass Mama das nicht so gut fände, wenn ich überall im Wasser und in der Luft wäre. Ihr ist es bestimmt lieber, wenn ich einen schönen Platz auf dem Friedhof habe. Und wenn sie mal traurig ist, dann kommt sie mich besuchen und wir reden ein bisschen. Natürlich können wir nicht wirklich miteinander reden, aber manchmal fühlt sich das auf dem Friedhof so an, als ob das geht. Das ist dann richtig schön. Ich habe das auch mal gemacht mit Uroma und Uropa und obwohl ich die beiden gar nicht so richtig kannte, hat sich das gut angefühlt. Es waren auch ganz, ganz liebe Menschen, hat Mama gesagt. Und sie waren immer für uns da und haben oft auf mich und Lara aufgepasst, wenn Mama und Papa mal unterwegs sein mussten. Und wir haben uns immer darauf gefreut, sagt Mama.

Ich habe mal gehört, dass Friedhöfe manchmal auch anders sein können. Also nicht so, dass ein Grabstein neben dem anderen steht. Sondern da gibt es schöne Bäume und unter den Bäumen liegen dann die Menschen und die Bäume passen auf sie auf. Ich glaube, so etwas will ich auch. Dann bin ich zwar auf dem Friedhof, aber es ist doch irgendwie, als wäre ich in der Natur. Dann kann ich vielleicht doch ein Teil der Natur sein und wenn Mama mich besuchen kommen möchte, dann kommt sie einfach vorbei.

Weil ich das alles so wichtig finde, habe ich dann noch viel mehr über meine Beerdigung nachgedacht. Auch wen ich dahaben will und wie das alles dann so abläuft. Ich will, dass es die Leute auf meiner Beerdigung gut haben und deswegen gibt es auch ganz lecker Essen. Aber erst danach, denn auf dem Friedhof isst man ja nicht. Ich will auch so schöne Musik haben, die dann gespielt wird, und ganz viele Blumen. Ich mag Blumen und wenn die überall sind, dann freut sich Oma bestimmt ganz doll, weil die mag auch voll gerne Blumen.

Ich hab‘ das dann aufgeschrieben und dabei sind mir noch ganz viele Gedanken gekommen. Wie der Sarg aussehen soll oder ich glaube, wenn ich unter einem Baum sein möchte, dann ist das eine Urne. Ganz bunt soll die sein. Sowas gibt es auch schon. Ich habe mir an Papas Computer ein paar Bilder angeguckt und dann eine ausgesucht. Ich habe auch aufgeschrieben, wer alles kommen soll, und die sollen alle ganz schöne Karten bekommen als Einladung. Bei Uroma war da ein Bild von ihr drauf, aber ich möchte ein Bild von unserer ganzen Familie. Das ist viel schöner, weil das heißt, dass wir dann immer noch zusammen sind. In Gedanken jedenfalls, weil wir uns ganz doll liebhaben.

Als ich dann alles auf einen Zettel geschrieben habe und sogar Bilder dazu gemalt, habe ich es Papa gezeigt. Er hat mich erst ganz komisch angesehen und mich gefragt, warum ich denn über so etwas nachdenke. Aber als ich dann gesagt habe, dass das wichtig ist, weil ja sonst keiner weiß, wie ich das haben will, hat er gelacht. Und dann hat er gesagt, dass man das auch beim Bestatter machen kann, und der schreibt das dann alles für einen auf. Als ich gefragt habe, ob er das gemacht hat, hat er bloß mit dem Kopf geschüttelt. Also habe ich gesagt, dass wir ja zusammen mal hingehen können, ich mit meinen Zetteln und er kann sich ja auch mal Gedanken machen. Ich helfe ihm auch dabei. Dann hat er wieder gelacht, aber nur kurz. Plötzlich hat er so ernst geguckt. Das macht er immer, wenn er ganz doll nachdenkt. Und dann hat er gesagt, in Ordnung, das machen wir. Jetzt gehen wir bald zusammen zum Bestatter. Ich bin gespannt, was der sagt.

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Früher und heute und überhaupt – alles verändert sich


Bild:Von Dietmar Rabich − Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=54398711

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„Früher war alles besser“ – wie oft haben wir diesen Satz schon gehört oder gar selbst gesagt? Und stimmt er denn? War früher wirklich alles besser? Und ist das überhaupt wichtig?

Die Welt verändert sich und mit ihr die Gesellschaft und auch wir. Sogar unsere Erinnerung ist wandelbar – es sind vorwiegend die guten Erfahrungen, die wirklich hängen bleiben, und manch vergangenes Ereignis bekommt dazu noch diesen nostalgischen Schimmer. In der Gegenwart ist es meist genau umgekehrt: Wir konzentrieren uns auf Negatives, während wir dem Positiven kaum Beachtung schenken. Warum nicht einfach mal andersherum an die Sache herangehen?

Das ist natürlich gar nicht so leicht, wenn der Fortschritt einem kaum Zeit zur Gewöhnung lässt. Die Veränderungen kommen immer schneller. Kaum haben wir uns an den Gedanken gewöhnt, mit dem PC zu schreiben und überall telefonieren zu können, läuft auf einmal schon der Großteil der Kommunikation über digitale Wege und wir fangen sogar an, mit unseren Geräten zu sprechen. Da ist es bloß verständlich, wenn einem dieser Wandel Angst macht – schließlich wissen wir nicht, wohin das alles führt.

Aber ist diese Angst wirklich begründet? Oder ist es vor allem die Furcht vor dem Unbekannten, das wir häufig als Bedrohung ansehen? Dabei können wir es doch genauso gut als Chance begreifen. Das ist allein unsere Entscheidung. Stellen wir uns doch einfach mal vor, wir wären heute noch auf dem Stand des Mittelalters – wäre das wünschenswert?

Wir können das Rad der Zeit nicht anhalten. Wir können uns dagegenstemmen und irgendwann überrollt werden. Oder wir setzen uns wohlwollend mit dem Neuen auseinander und schauen, was sich damit anfangen lässt. Schließlich haben wir die Möglichkeit, unsere zukünftige Welt ein kleines Stück weit mitzugestalten. Und das ist doch schließlich etwas Gutes – oder?


Weil dieser Verlust mehr als wehtut!


Bild:Dietmar Rabich/Wikimedia Commons/

Bild:Dietmar Rabich/Wikimedia Commons/"Dülmen, Wiese am Strandbadweg -- 2016 -- 5670-6" / CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Am 08. Februar 2017 hat das Bundeskabinett einen Gesetzesentwurf des BMJV zum Hinterbliebenengeld beschlossen.

„Die Trauer um den Tod eines nahestehenden Menschen kann niemals in Geld aufgewogen werden. Aber: Hinterbliebene eines Opfers fremdverursachter Tötung verdienen jede Hilfe und Unterstützung. Neben einer entsprechenden seelsorgerischen und sozialen Betreuung wird dazu künftig auch ein Hinterbliebenengeld gehören: Wer für den Tod eines Menschen verantwortlich ist, muss künftig die Hinterbliebenen des Opfers angemessen entschädigen.“ Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas

Dies ist ein Meilenstein in der Rechtsprechung und ergänzt den bislang geltenden Anspruch auf Schmerzensgeld, auf das man auch nur dann Anspruch hatte, wenn ein medizinisch nachgewiesener erheblicher „Schockschaden“ entstanden ist.

Der neue Anspruch gilt ab sofort und wird nun verbindlich in das Bürgerliche Gesetzbuch eingeführt und ist somit rechtsverbindlich. Demnach sind anspruchsberechtigt diejenigen Hinterbliebenen, die in einem besonderen persönlichen Näheverhältnis zum Getöteten stehen. Das sind in erster Linie die engen Verwandten, wie Ehegatten, Kinder und Eltern. Es können aber auch andere nahe Personen berechtigt sein. Diese müssen das besondere Näheverhältnis zum Getöteten belegen und gegebenenfalls auch beweisen.

Zahlungspflichtig ist der Verursacher der Tat - also der Mörder, der Terrorist, der Totschläger und auch der schuldhafte Verursacher eines tödlichen Verkehrsunfalls, sofern er noch am Leben ist. Der Rechtsanspruch kann nur gegen den Verursacher direkt durchgesetzt werden. Die Höhe des Anspruches steht im Ermessen der Gerichte und wird mit Summen zwischen 10.000 und 60.000 € diskutiert.

„Eine Anerkennung des seelischen Leids der Angehörigen durch die Rechtsordnung“ ist die Grundlage für die Entschädigung. „Die Entschädigung soll und kann keinen Ausgleich für den Verlust eines nahestehenden Menschen darstellen. Das Hinterbliebenengeld kann aber helfen, finanzielle Sorgen aufgrund des persönlichen Verlustes zu vermeiden …“, so Bundesjustizminister Heiko Maas.

Quelle: BMJV, 08. Februar 2017


Stark durch Schwäche – leben im Bewusstsein der Endlichkeit


Bild: Von Frank Fox - http://www.mikro-foto.de, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20217344

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Die evangelische Kirche bereitet sich auf die Feierlichkeiten zu 500 Jahren

Ist Ihnen das Bärtierchen ein Begriff? Nein? Wahrscheinlich sind Sie ihm bereits begegnet, aber sicher ist es Ihnen nicht weiter aufgefallen. Das Bärtierchen ist nämlich sehr klein – weniger als einen Millimeter groß. Dafür ist es sehr niedlich. Aber eben nur, wenn man es auch sieht.

Die eigentliche Besonderheit am Bärtierchen ist aber, dass es als quasi unzerstörbar gilt. Bärtierchen können sich in eine Art Starre (genannt Kryptobiose) versetzen und in diesem Zustand jahrelang verharren, bis sie schließlich wieder zum Leben erwachen. Sie sind absolut widerstandsfähig und brauchen sich um kaum etwas Sorgen zu machen – ganz im Gegensatz zu uns.

Wir Menschen sind geprägt von der Vorstellung, dass es eines Tages vorbei sein könnte. Und nicht nur eines Tages, sondern vielleicht sogar jeden Moment. „Lebe jeden Tag, als könnte er dein letzter sein“ – so lautet ein viel zitiertes Motto. Und das ist es letztendlich, was uns ausmacht: Wir sind uns unserer Endlichkeit bewusst. Gerade dadurch lernen wir den Moment zu schätzen.

Doch dieses Konstrukt hält immer nur so lange, bis wir einmal direkt mit unserer Endlichkeit konfrontiert werden. Im Angesicht eines Verlustes ist es leicht, den Sinn hinter dem eigenen Sein komplett infrage zu stellen. Der Gedanke hat etwas Verführerisches und zugleich durch und durch Destruktives. Es ist zu leicht, sich der Verzweiflung hinzugeben. Am Ende ist es das Wiederaufstehen, das wirklich Sinn macht.

Es ist schwer, die Momente des Alleinseins zu überstehen, wenn uns gerade ein wichtiger und lieber Mensch genommen wurde. Es ist leicht, die Endlichkeit als große Bürde zu verstehen – aber in Wahrheit ist sie noch immer ein Geschenk. Wie oft haben wir das Gefühl, unsere Zeit nicht ausreichend genutzt zu haben? Den wichtigen Menschen und Dingen nicht hinreichend Aufmerksamkeit geschenkt zu haben? Erst wenn etwas weg ist oder zumindest im Verschwinden begriffen, wird uns wirklich bewusst, wie wertvoll es eigentlich für uns ist. Und ist es nicht genauso mit dem Leben? Wenn wir nicht wüssten, dass es eines Tages endet – was würden wir denn noch mit unserer Zeit anstellen?

Wir sind keine Bärtierchen. Wir haben nicht diese unglaublichen körperlichen Fähigkeiten, um jeglichen Widerständen zu trotzen. Aber wir haben unser Denken, unser Bewusstsein, unser Leben im Augenblick. Und das sollte doch allemal Grund genug sein, um immer wieder aufzustehen und die uns gegebene Zeit zu nutzen und zu genießen. Das Leben zu spüren – im Guten wie im Schlechten.

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Reformation gestern – heute – morgen: Martin Luther in 2017


Bild: Lucas Cranach the Elder [Public domain, GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 4.0-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0-3.0-2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons

Bild: Lucas Cranach the Elder [Public domain, GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 4.0-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0-3.0-2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons

Die evangelische Kirche bereitet sich auf die Feierlichkeiten zu 500 Jahren Reformation vor.

„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“ So klingt einer der ersten Werbeslogans der Neuzeit: griffig, einprägsam, melodiös.

Wohl von Johann Tetzel, oder manche sagen auch von Martin Luther selbst, erfunden und damals in aller Munde – der Werbeslogan für den Ablassbrief, eine „Versicherungspolice für das Jenseits“. Ein gut gehendes Geschäftsmodell, zumindest bis zum 31.10.1517. An diesem Tag schlug Martin Luther, Augustiner-Mönch, Priester und Theologe, seine 95 Thesen gegen genau diese Verfahrensweise an die Tür der Wittenberger Schlosskirche und die Reformation nahm ihren Lauf.

500 Jahre später wird er groß gefeiert, der Reformator – mit all seinen guten Seiten, aber auch heute mit einem kritischen Blick vor allem auf seinen ausgeprägten Antijudaismus.

Überall gibt es spektakuläre Großereignisse und Events zu seinen Ehren und zur Feier der reformierten Kirche.

„Die Reformation trennt uns nicht mehr“, soll laut EKD-Ratsvorsitzendem Heinrich Bedford-Strohm* eine der Kernbotschaften der evangelischen Kirche sein. Das Jahr 2017 soll ökumenisch, als Christusfest gefeiert werden und nicht als evangelisches Ereignis. Auch Papst Franziskus äußert sich im ökumenischen Sinne: „Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden, die durch die Teilung unter uns hervorgerufen wurde“, sagte Papst Franziskus im südschwedischen Lund zu Beginn des Luther-Jahres am 31. Oktober 2016.*

Bis zum 31. Oktober 2017 erinnert die Evangelische Kirche in Deutschland mit Hunderten von Veranstaltungen an den Thesenanschlag und die daraus resultierenden Reformen. „Play Luther“ – ein musikalisches Theaterstück über das Leben und Werk von Martin Luther, „Pop Oratorium-Luther“ – das Projekt der Tausend Stimmen sind in aller Munde. Aber auch kleine und besinnliche Veranstaltungen laden ein, sich mit Kirche, Glauben und Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Viele Infos zum Martin-Luther-Jahr gibt es unter: www.luther2017.de und auf den Webseiten oder Gemeindebriefen Ihrer Gemeinden.

*Quellen: Thüringer Allgemeine 10.05.2016; Zeit Online, 31.10.2016.


Sterbegeldversicherung versus Treuhand-Bestattungsvorsorgevertrag?


Bild: Von Petar Miloševic - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52574050

Bild: Von Petar Miloševic - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52574050

Wenn das Lebensende nicht mehr meilenweit entfernt oder komplett außer Sichtweite ist, ist für viele die Zeit gekommen, über das Alter hinauszuschauen – was ist, wenn der Tod kommt?

Eine Bestattungsvorsorge ist die konsequente und verantwortungsvolle Fortführung der Sicherung des Alters. Die Kosten einer würdevollen Bestattung sind erheblich und müssen komplett aus eigener Tasche gezahlt werden. Wer nicht privat für seinen letzten Weg vorgesorgt hat, nimmt in Kauf, dass seine Familienangehörigen für sämtliche Kosten aufkommen müssen. Finanzielle Vorsorge ist deshalb unbedingt empfehlenswert.

Welche Möglichkeiten gibt es zur finanziellen Sicherung des letzten Weges?

Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag:

Als Kunde haben Sie hier gleich zwei Partner, den Bestatter als Ihren Berater und die Treuhand als Sicherer der eingezahlten Beträge.

Für die Vertragsinhalte der Vorsorge gibt es keine zwingenden Vorgaben, es geht darum, einen Kostenaufwand nach Ihren Wünschen zu ermitteln. Die finanzielle Absicherung erfolgt durch die zu Lebzeiten eingezahlte Summe (monatlich oder einmalig) auf das Treuhandkonto. Dieses Geld ist sowohl vor der Insolvenz des Bestatters als auch vor dem Zugriff der Sozialkassen geschützt – es kann nur zum Zwecke der Bestattung genutzt werden. Weder das Alter des Kunden noch sein Gesundheitszustand sind von Bedeutung.

Sterbegeldversicherung

Hier ist der Partner eine Versicherung und die Art der Absicherung ist einer Kapital-Lebensversicherung ähnlich. Der Versicherungsnehmer zahlt einen berechneten monatlichen Betrag ein. Eintrittsalter und Gesundheitszustand spielen bei der Festlegung eine große Rolle. Im Todesfall wird an die benannten Hinterbliebenen eine Kapitalsumme ausgezahlt. Diese Summe muss nicht gleich der eingezahlten Summe sein, da die Versicherer oftmals einen Anteil der geleisteten Beträge als Risikoabsicherung einbehalten.

Eine inhaltliche Bestattungsvorsorge führen die Versicherer nicht durch, persönliche Bestattungswünsche sind nicht berücksichtigt oder festgehalten. Der Zugriff der Sozialkassen bei einer Privatinsolvenz ist nicht ausgeschlossen, es muss aber ein Schonvermögen verbleiben.

Für welche Variante sich Vorsorgende entscheiden, ist wohl eine Geschmacksfrage und vor allem eine Frage des Preis- Leistungs-Verhältnisses und der Sicherung desselben.

In jedem Fall sollte der Vorsorgende einen Bestatter zu Rate ziehen. Auch das Einholen und Vergleichen verschiedener Versicherungsangebote ist sinnvoll.


Mensch versus Zeit

Bild:Von Khoroshkov - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49088446

Bild:Von Khoroshkov - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49088446

Woran bemisst sich der Wert eines Lebens? An seiner Dauer? – Bestimmt nicht. Und doch haben wir das Gefühl, dass uns ständig die Zeit davonrennt …

Wenn wir uns nun einen Augenblick davon nehmen und darüber nachsinnen, was im Rückblick gesehen wirklich wichtig ist, so werden sich schnell einige Spitzen abzeichnen: prägende Momente mit unserem Partner, mit unseren Kindern oder mit Freunden – besondere Erfolgserlebnisse in der Schule, im Beruf oder anderswo – Augenblicke jugendlicher Unsterblichkeit (die einige Lenze später immer einen Hauch von Wehmütigkeit hinterlassen). Und wenn wir dann all diese Momente auf einen Haufen werfen – wie viel Zeit kommt da zusammen?

Unser Gedächtnis beherrscht das Prinzip „Qualität vor Quantität“ in Perfektion. Wer erinnert sich schon in aller Ausführlichkeit an all die trägen Nachmittage im Büro, an endlose Minuten in Warteschlangen, an die gesamte Zeit, die wir mit Zähneputzen verbracht haben? Im Filter der Erinnerung wird vieles ausgesiebt, was im Nachhinein nicht wichtig ist. Und zurück bleibt bloß eine gute Hand voller Gedankengold.

Dieses Wissen ist sehr wertvoll, denn es zeigt: Selbst in kleinsten Zeitspannen steckt ein unglaubliches Potenzial an Lebensqualität. Das sollten wir im Gedächtnis behalten für ebenjene Gelegenheiten, in denen uns gefühlt die Zeit abhandengekommen ist. Denn Zeit allein ist nicht wichtig – sondern vielmehr das, was wir daraus machen.

Und noch ein kleiner Gedanke: All die besonderen Augenblicke aus der Vergangenheit tragen wir immer bei uns. Wenn wir zwischendurch eine kleine Stärkung für den weiteren Weg brauchen, sind sie da. Und es kostet uns kaum Zeit.


Für wen mache ich das hier eigentlich?

Bild:Von I, Luca Galuzzi, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1810800

Bild:Von I, Luca Galuzzi, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1810800

Unsere Verstorbenen beizusetzen, ist eines der Herzstücke unserer Kultur. Seit vielen Jahrtausenden gibt es Gräber – schon in der Steinzeit in einfacher Form, später bei den Ägyptern in teils gigantischen Ausmaßen. Der Friedhof, wie wir ihn heute kennen, ist aus dem normalen Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Warum auch? Und doch hat sich in den letzten Jahren einiges verändert:

Während die Bestattungskultur selbst zunehmend mehr Möglichkeiten eröffnet, um auf sehr persönliche und teils auch außergewöhnliche Weise Abschied zu nehmen, schwindet gleichzeitig an vielen Stellen das Bewusstsein für den eigentlichen Wert dieses Rituals. Klar, die nächsten Angehörigen befinden sich in der Verantwortung, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Es gehört ja quasi auch zum guten Ton. Aber muss es denn wirklich etwas Besonderes sein? Das geht doch auch einfach, ohne großen Aufwand und vor allem: kostengünstig.

Sicherlich geht das. Nur ob das die richtige Entscheidung ist, zeigt sich oft erst später – wenn nichts mehr daran zu ändern ist. Deswegen sollten wir uns zuerst eine ganz elementare Frage stellen: Für wen mache ich das hier eigentlich?

Für den Verstorbenen?

Womöglich – weil sich schließlich jeder irgendwo wünscht, nicht sang- und klanglos zu verschwinden, sondern dass man an uns denkt. Und wenn wir uns schon nicht kümmern, wie können wir dann glauben, dass es später jemand bei uns tun wird? Aber für wen machen wir es dann tatsächlich? Denn rein rational gesehen, ist es für den Verstorbenen eher irrelevant, in welchem Sarg er liegt, wie die Trauerfeier abläuft oder wie sein Grab aussieht. Es wird ihm schließlich niemand mehr verraten. Wir dagegen fühlen ganz genau, ob ihm das alles gerecht wird oder nicht.

Und genau deshalb ist die Antwort im Kern meist eine andere: für mich selbst.

Denn wir sind es, die mit diesen Entscheidungen leben müssen. Wenn ein Abschied in lieblosem Ambiente stattfindet, dann sind wir es, die dasitzen und das aushalten müssen. Wir sind es, die die Erinnerung daran mit sich tragen werden, ein Leben lang. Dieser Moment ist nicht wiederholbar. Daher sollten wir unsere Entscheidungen so treffen, dass wir uns auch später noch damit gut fühlen.

Eine „besondere“ Bestattung ist übrigens nicht zwingend eine Sache der Brieftasche – vielmehr kommt es auf die vielen kleinen Details an, auf die Bereitschaft, sich einzubringen. Das kann jeder. Und es sollte nicht aus einer Pflicht heraus passieren, sondern aus dem Gefühl, dass „richtig“ zu handeln auch gut ist für uns selbst.


Wie Rituale uns helfen – in großen und kleinen Momenten

Bild: von Jacek Cisło (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

Bild: von Jacek Cisło (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

Jeder Mensch hat seine eigenen kleinen Rituale – vom morgendlichen Kaffee vor dem Frühstück über kleine Belohnungen nach erledigten Aufgaben bis hin zur nächtlichen Lektüre, um abschalten und anschließend besser einschlafen zu können. Oft fallen sie uns schon gar nicht mehr auf, sind kaum der Rede wert. Und doch möchten wir sie auch nicht missen, denn sie verleihen uns zusätzliche Struktur und geben uns immer wieder neue Kraftschübe für den Tag. Es sind bloß Kleinigkeiten – aber eben wichtige Kleinigkeiten.

Haben wir gerade einen geliebten Menschen verloren, sind da auch wieder Rituale, diesmal andere: Trauerfeier, Beisetzung, womöglich all dem vorausgehend eine offene Aufbahrung als moderne Form der Totenwache. Es gibt ein allgemeingültiges Verständnis davon, wie solche Momente auszusehen haben – jedenfalls im Großen. Im Kleinen dagegen ist Abschied wieder eine durch und durch persönliche Sache. Die „üblichen Gepflogenheiten“ können uns zwar eine Orientierung geben, doch sie dürfen keinesfalls Gesetz sein. Es ist wichtig, dass wir auch hier unsere eigenen Rituale finden, die sich für uns richtig anfühlen.

Wenn da gerade sonst nichts mehr ist, woran wir uns festhalten können, geben uns ebenjene Rituale unverzichtbaren Halt. Dabei ist es fast schon egal, ob wir eine großzügige Trauerfeier planen oder mit kleinen Gesten unsere Dankbarkeit und Liebe zeigen – entscheidend ist, dass wir uns Gedanken machen und dabei auf unser Herz hören. Nicht an Konventionen oder Grenzen denken, sondern einfach fühlen und machen. Und falls Sie kein Freund des Besonderen sind, ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Ein regelmäßiger Besuch am Grab beispielsweise, mit Blumen und einigen Momenten des schweigenden Gedenkens, mag sich möglicherweise trivial anhören. Aber auch das ist ein Ritual. Ein kleines, möglicherweise kaum der Rede wert – doch so lange wir uns damit wohlfühlen, ist reden ja auch gar nicht notwendig.


Niemandem zur Last fallen - oder: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint

Bild: Böhringer Friedrich (Eigenes Werk), CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5), via Wikimedia Commons

Bild: Böhringer Friedrich (Eigenes Werk), CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5), via Wikimedia Commons

Vielleicht kennen auch Sie ihn, diesen wundervollen, wenn auch manchmal etwas harschen Großvater, der immer so unerschütterlich im Sturm der Ereignisse stand. Als dann schließlich doch die Zeit ihre unnachgiebigen Spuren zu hinterlassen begann, da überdeckte er jedes Abbröckeln des Putzes mit einem mitreißenden Lächeln - und konnte er dieses einmal nicht halten, so wurde er für eine Weile unsichtbar.

Jede Hilfe war überflüssig, es würde schon gehen und er wolle ja sowieso niemandem zur Last fallen.

Auch später nicht. Deshalb war da der Wunsch nach einer anonymen Bestattung. Einfach einen sauberen Schlussstrich ziehen, ohne dass sich die Kinder und Enkel um viel kümmern müssen. Alles andere kostet ja sowieso nur unnütz Geld und wer hat denn schon etwas davon?

Niemandem zur Last fallen - ein gut gemeinter und doch schrecklicher Gedanke.

Denn da ist die Tochter, die helfen will - etwas zurückgeben -, und sie darf nicht. Da ist dieses versteinerte Lächeln, das Mut machen will, aber das gleichzeitig eine liebevolle Umarmung unmöglich macht. Und da ist diese einsame Rasenfläche, zu weit, um an einer Stelle davor stehen zu bleiben und an alte Zeiten zu denken. Irgendwo hier ist die Erinnerung vergraben - aber wo?

Entscheidungen mit dem Kopf zu treffen, mag im ersten Moment richtig erscheinen – doch oft ist es das Herz, das die Konsequenzen zu tragen hat. Wenn sich etwas im Nachhinein nicht richtig anfühlt, so verursacht das Schmerzen. Dauerhaft. Und so manch einer würde womöglich den komplizierten Weg nehmen wollen, damit es das Herz einfacher hat. Vielleicht auch gerade jener Mensch, der hinter unsere Maske blickt. Für den es eine Last ist, nichts tun zu können.

Deswegen ist es so wichtig, dass wir miteinander reden - und dann erst Entscheidungen treffen.


 

Foto: I, Marcus Obal, CC-BY-SA-3.0 , via Wikimedia Commons

Foto: I, Marcus Obal, CC-BY-SA-3.0 , via Wikimedia Commons

 

Lesen Sie diesen Monat im Feuilleton:

Fragen Sie Ihren Bestatter. Lektionen aus dem Krematorium.

So lautet der Titel eines jüngst erschienenen Buches - eine Art Arbeitsplatzbeschreibung einer amerikanischen Bestatterin aus Los Angeles.

Unter der Rubrik „Zeitgeist“ und der Überschrift „Todesmutig“ konnte man im Spiegel, Ausgabe 3 vom 16.01.2016, von der Ankündigung der deutschen Ausgabe lesen. „Es ist ein makabres wie komisches Plädoyer für einen unbefangenen Umgang mit dem Tod, vor allem aber mit den Toten“.

Diese Ankündigung hört sich interessant an und lässt darauf hoffen, dass eine recht junge Autorin (Geburtsjahr 1986) einen klaren Blick auf das Thema wirft und in ansprechender, aktueller und unterhaltsamer Art und Weise unseren oftmals verklemmten Umgang mit dem Tod neu beleuchtet. Ja - vielleicht sogar einen Imagewandel in Sachen „Umgang mit dem Tod“ anstrebt.

Also: Leseprobe downloaden. Hinsetzen und sich freuen. Allein die ersten Sätze unter „Mehr zum Buch“ lassen Unschönes erahnen. „Wie befördert man übergewichtige Tote aus dem obersten Stockwerk auf die Straße? … Und wie bekommt man Knochen in die Urne?“ Nun gut, die Neugier siegt und das erste Kapitel wird gelesen.

Spätestens bei „Oh Gott, heilige Scheiße, was ist denn das …?“ ist Schluss, die darauf folgende Beschreibung einer Leiche im fortgeschrittenen Verwesungsstadium ist schlicht zu viel des Guten.

Schade - denn es wäre mal wirklich an der Zeit gewesen für eine unterhaltsame Lektüre, die tatsächlich daran interessiert ist, das Thema Tod aus seiner Tabuecke der Gesellschaft zu holen. Aber dies doch bitte immer mit Respekt und Würde! Vor den Verstorbenen und den Angehörigen!

Infos zum Buch: Caitlin Doughty, Fragen Sie Ihren Bestatter. Lektionen aus dem Krematorium, Verlag C.H. Beck

 

Organspende

Bild: Wikimedia - Rostocker - CC by 3.0

Organspende

Der Hirntod ist aus medizinischer und rechtlicher Sicht dem Tod des Menschen gleichgesetzt. Also sind wir tot, wenn es unser Gehirn ist. Oder doch erst, wenn unser Herz nicht mehr schlägt? Organspende ist spätestens seit 1968 ein immer aktuelles Thema. Damals definierten Wissenschaftler den bislang gültigen Zeitpunkt des anerkannten Todes neu. Seither wird der Tod auch dadurch definiert, dass eines unserer Zentralorgane außer Funktion ist − unser Gehirn. Der Hirntod ist gleichgesetzt mit den bislang geltenden Todesanzeichen wie Herzstillstand und Organversagen. Seit 1997 ist diese Definition auch per Transplantationsgesetz juristisch festgelegt.

Wie funktioniert eigentlich die Feststellung des Hirntodes?
Der Hirntod tritt ein, wenn die Gesamtfunktion des Gehirns − Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm − unwiederbringlich erloschen ist. Dies wird mit Hilfe unterschiedlicher Methoden ermittelt. Ein EEG zeichnet die Hirntätigkeit auf, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand und fehlende Reflexe sowie Lichtstarre und Reaktionslosigkeit bei Schmerzfunktionstests geben Aufschluss über den Zustand des Patienten. Alle Tests müssen bei Erwachsenen nach mindestens 12 Stunden von einem anderen Arzt wiederholt werden. Erst im Falle einer absoluten Übereinstimmung und Feststellung des Hirntodes gemäß den Regeln zur Feststellung des Todes* wird der Hirntod und somit die Voraussetzung für eine Organspende erklärt.

Wie wird man Organspender?
Jeder, der sich mit diesem Thema beschäftigt, hat die Möglichkeit, sich formlos einen Organspendeausweis auszustellen, z.B. ist dies unter www.organspende-info.de möglich.  Der Ausweis muss nicht rechtlich oder medizinisch bestätigt werden und wird auch nicht registriert. Somit hat es jeder Mensch zu Lebzeiten selbst in der Hand, bewusst Spender zu sein. Wird der Ausweis vernichtet, erlischt auch die Wirksamkeit. Gibt es diesen Ausweis nicht, werden im Fall eines Hirntodes die nächsten Angehörigen zu diesem Thema befragt. Eine schwere und schnell zu treffende Entscheidung für die Hinterbliebenen. Organspende ist zwischen den Naturwissenschaftlern und  den Ethik-Kommissionen ein schwer umstrittenes Thema. Pro und Contra sind nicht eindeutig und verlässlich. Gerade deswegen sollte sich jeder ein persönliches Bild davon machen, mit seinen Angehörigen diskutieren und selbst entscheiden.

Informationen zu dem Thema finden Sie unter:
www.bundesaerztekammer.de
www.organspende-info.de


* (Richtlinie der Bundesärztekammer, § 16 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 TPG für die Regeln zur Feststellung des Todes nach § 3 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 TPG und die Verfahrensregeln zur Feststellung des endgültigen, nicht behebbaren Ausfalls der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms nach § 3 Abs. 2 Nr. 2 TPG)

 

 

Das Leben ist schön! Auch wenn es vergeht.

Bild: Wikimedia - Frebeck - CC by SA 3.0

„Das Leben ist schön! Auch wenn es vergeht.“

So ein neuer Songtitel der Sängerin Sarah Connor. Jüngst gesungen in memoriam für die Menschen, die in 2015 verstorben sind. Vor allem für die bekannten Menschen des öffentlichen Lebens, wie Helmut Schmidt, Hellmuth Karasek, Elisabeth Wiedemann, Henning Mankell, Omar Sharif und viele mehr.

All diese prominenten Menschen sind ihren letzten Weg gegangen. Sind versorgt und verabschiedet worden. Bestatter haben auch hier, wie in so vielen nicht prominenten Fällen, ihren Dienst getan. Sicher sehr genau, sehr bemüht und mit großer Empathie. Manchmal auch mit vorgegebenem Drehbuch. Denn Bestatter sind so, zumindest die guten. Bestatter wissen, was der letzte Weg für den Verstorbenen und vor allem für die Hinterbliebenen bedeutet.

Erinnerung!

Erinnerung für die Zukunft. Für die, die noch ein Stück weitergehen, manchmal ohne Begleitung.

Denn besonders für diese Menschen ist der Satz „Das Leben ist schön!“ eine wirklich wichtige Botschaft!

Wir wünschen einen guten Auftakt ins Jahr 2016.

 

Die größten Ereignisse der Welt sind nicht die lautesten, sondern die stillsten.

Bild: Wikimedia - Mingboaugdea - CC by SA 3.0

Die größten Ereignisse der Welt sind nicht die lautesten, sondern die stillsten.
Friedrich Nietzsche

Es ist Dezember und wir bewegen uns auf das Fest der Feste zu – Weihnachten steht vor der Tür. Still ist es in dieser Zeit nicht wirklich, zu viel hat sich geändert, seit damals der Stern über Bethlehem am Himmel stand.

Wissen wir noch, was Stille ist? Bestimmt können wir uns erinnern: an stille Stunden, an Stunden, in denen das Radio ausgeschaltet war und auch der Fernseher nicht lief, an Stunden, in denen wir alleine zu Hause waren und mit niemandem geredet haben.

Weihnachten ist heute in unserer Gesellschaft nicht mehr still, es ist rummelig, es ist materiell, es ist hektisch, es ist laut – es ist Stress! Hierfür gibt es ein Gegenmittel: Stille. Denn Stille ist mehr als die Abwesenheit von Geräuschen, sie ist ein Rückzugsort mit heilender Wirkung.

Wer sich in der Stille stärken, sich besinnen und Klarheit schöpfen kann, der kann auch das Laute genießen: den Weihnachtsmarkt, die belebte Einkaufsmeile, die Weihnachtsfeier mit Kollegen und die turbulenten Familienfeste.

In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten!

 

 

Was ist ein Friedhof?

Bild: Jule Baumeister

Was ist ein Friedhof?

Ein Ort der letzten Ruhe, ein Ort der Stille, ein Ort für die Toten?

Oder ein lebendiger Ort der Begegnung, eine gepflegte Parkanlage für den Spaziergang, ein Museum, ein Arbeitsplatz für Gärtner, eine Joggingstrecke oder eine Oase in der Großstadt!

Viele andere Titel könnte man sich noch für „den Friedhof“ einfallen lassen – allen gemein ist aber, dass er weit mehr ist als nur ein Ort für unsere Verstorbenen. Der Friedhof ist Treffpunkt für die Lebenden und, obwohl geschaffen für viele, für jeden Einzelnen ein ganz persönlicher Ort.

Seit Jahren bewirbt die Gesellschaft für Dauergrabpflege die Friedhöfe mit der Kampagne „Es lebe der Friedhof“ und trifft hiermit genau den Kern der Sache. Die Vision der Initiatoren: den Friedhof wieder mitten ins Leben, in unsere Kultur und unsere Gesellschaft zu integrieren. Der Friedhof, ein kreativer und inspirierender Ort. (*)

Friedhöfe verlangen keinen Eintritt für den Sonntagsspaziergang im gepflegten Grün, sie erzählen Stadtgeschichte, sind Tummelplatz für engagierte Kleingärtner, Trendspiegel für neue Blumengebinde und Gestecke und oft Ideengeber für die nächste Bepflanzung des eigenen Gartens.

Kommen Sie doch mal vorbei! * www.es-lebe-der-friedhof.de

 

 

Was ist eigentlich TRAUER?

Bild: Flickr - Pank Seelen - cc by sa 2.0

Was ist eigentlich TRAUER?

Laut knapper Definition nach DUDEN ist Trauer a) ein (tiefer) seelischer Schmerz über einen Verlust oder ein Unglück a) und b) die (offizielle) Zeit des Trauerns nach einem Todesfall.

Wikipedia meint immerhin schon: „Der Begriff Trauer bezeichnet die durch ein betrübendes Ereignis verursachte Gemütsstimmung und deren Kundgebung nach außen, etwa durch den Verlust nahestehender oder verehrter Personen oder Tiere, durch die Erinnerung an solche Verluste oder auch zu erwartende Verluste. Das Trauern kann auf Grund der zuvor genannten Ursachen auch ein Überwinden von Leid und Schmerz bedeuten.“

Aber Trauer ist vielschichtiger. Immer ganz persönlich und immer anders. Ein Feuerwerk aus spontan nicht lenkbaren Gefühlen, die je nach Verfassung und Persönlichkeit des Trauernden ganz unterschiedliche Formen annehmen können.

Trauer äußert sich vielseitig. Körperlich wahrnehmbare Gefühle und Zustände, wie Magenschmerzen, Übelkeit und Kreislaufschwäche, sind Ausdruck von Trauer. „Nein ‒ das kann nicht sein. Es ist bloß ein Albtraum ...“, so schildern Eltern, die ein Kind verloren haben, ihre Wahrnehmung, der Tod wird verneint. Parallel dazu verspüren sie oft körperliche Schmerzen.

Zorn und unbändige Wut über den nicht rückgängig zu machenden Tod einer sehr nahestehenden Person ist Ausdruck von Trauer. Wir suchen instinktiv Dinge oder sogar auch Personen, die wir zur Verantwortung ziehen können. Gedanken wie: „Warum hat es nicht jemand anderen getroffen? Hätte er oder sie es verhindern können?“ sind Ausdruck von Trauer und Verzweiflung.

Langsam beginnende Einsicht und das Erkennen des „Nicht ändern Könnens“ ist Ausdruck von Trauer. Die Suche nach dem Umgang mit dem Tod eines geliebten Menschen beginnt. Zaghaft, zögerlich und noch nicht gewollt.

Irgendwann holt uns die Realität ein, das Verdrängen funktioniert nicht mehr. Oft stellen sich Mutlosigkeit und ein Unvermögen, das eigene Leben wieder aufzunehmen, ein. Depression ist Ausdruck von Trauer.

Überwinden wir diese Depression, gelangen wir an einen Punkt, an dem die Bereitschaft wieder da ist, ein neues Kapitel im Leben zu beginnen. Neues zu erfahren und Altes in schöner Erinnerung zu bewahren.

Wann dieser Punkt der Akzeptanz einsetzt, wie lange die unterschiedlichen Trauerprozesse dauern und wie intensiv sie sind ‒ all das ist abhängig von der Persönlichkeit eines jeden. Haben wir Menschen an unserer Seite, die uns geduldig unterstützen, haben wir eine gute Chance, den Trauerprozess zu durchleben. Jeder in seinem eigenen Tempo. Denn was Trauer immer braucht, ist Zeit!

Für Menschen, die alleine sind, gibt es heute eine vielfältige und professionelle Trauerbegleitung etwa von ausgebildeten Bestattern und Psychologen. Auch hier sind Zeit und Geduld die ausschlaggebenden Faktoren für die Trauerbewältigung.

 

 

Vollmachten und Verfügungen

Bild: Flickr - Karen - cc by 2.0

Vollmachten und Verfügungen

Die Zukunft zu planen und zu sichern macht Sinn – nicht nur und erst im hohen Alter, so „kurz vor knapp“, sondern vielmehr dann, wenn man mitten im Leben steht. Denn was passiert, wenn der 45 jährige Familienvater bei einem Autounfall schwer verletzt wird, im Koma liegt und keinerlei Wünsche formulieren kann? Was passiert, wenn die 60-jährige Tante einen Schlaganfall erleidet und sich nicht mehr regen und äußern kann? Wissen wir als Angehörige, was sich der Patient gewünscht hätte? Versorgung zu Hause oder im Pflegeheim? Lebenserhaltende Maßnahmen, ja oder nein? Im äußersten Fall Erd- oder Feuerbestattung? Wer kümmert sich um alles, wer trifft Entscheidungen? Wer darf überhaupt Entscheidungen treffen?

Vollmachten und Verfügungen helfen, wenn man selber nicht mehr handeln kann. Sie helfen dabei, die eigenen Wünsche durchzusetzen. Sie helfen aber auch den Angehörigen dabei, zu erkennen, was für die betroffene Person infrage kommt. Denn diese Entscheidungen zu treffen, ist oftmals ein sehr schwieriger Prozess.

Was man wissen muss über Vorsorge für Alter, Krankheit und Unfall:

Die Vorsorgevollmacht
Mit dieser Vollmacht kann bestimmt werden, wer überhaupt Entscheidungen treffen darf. Ist dies nicht schriftlich festgelegt, übernimmt der Staat von Amts wegen die rechtliche Vertretung und bestimmt einen Betreuer. Ehepartner, Kinder und weitere nahe Verwandte sind in dieser Hinsicht anderen Personen rechtlich gleichgestellt, sind also nicht automatisch Vertreter oder Betreuer. Die Vollmacht berechtigt die dort festgelegte Person, in fast allen Rechtsbereichen zu handeln.

Die Betreuungsverfügung
Mit dieser Verfügung wird eine gewünschte Person zum rechtlichen Betreuer bestimmt. Sie wird dann vom Gericht offiziell eingesetzt, ist aber nicht mit Vollmachten ausgestattet , sondern abhängig und kontrolliert vom Gericht.

Die Patientenverfügung
Mit ihr trifft man Entscheidungen der medizinischen Versorgung für den Fall, dass man später nicht mehr in der Lage dazu ist. Vor allem die Frage nach lebensverlängernden Maßnahmen bei unheilbaren Krankheiten wird hier im Voraus beantwortet. Diese Verfügung richtet sich nicht nur an die Angehörigen, sondern eben auch an Ärzte und Pfleger, die rechtlich dazu verpflichtete sind, den Patientenwillen – wenn bekannt – durchzusetzen.

Die Bestattungsvorsorgevollmacht
Sie legt fest, welche Bestattungsart im Falle des Todes gewünscht wird. Für den Fall einer Feuerbestattung ist eine schriftliche Willenserklärung nötig. Auch können in der Vollmacht alle Details der Bestattung, wie z. B. die Ausstattung der Abschiedsfeier und natürlich auch der Bestattungsort, bestimmt werden.

Für alle Verfügungen und Vollmachten gilt die schriftliche Form, idealerweise mit notarieller oder rechtsanwaltlicher Bestätigung. Die Vollmachten sollten eindeutig sein und möglichst keinen Entscheidungsspielraum geben.

Konkrete Hilfe zu allen Verfügungen bieten Ärzte, Krankenkassen, Notare und natürlich auch Bestattungsunternehmen an – kostenlos!

Informieren Sie sich, damit nicht andere über Sie entscheiden.

 

 

Bis dass der Tod uns scheidet, oder über den Tod hinaus? 
Menschen und ihre Begleiter auf vier Pfoten

Bild: Britta Schaible (Agentur EAB)

Bis dass der Tod uns scheidet, oder über den Tod hinaus?
Menschen und ihre Begleiter auf vier Pfoten

 

Im nordrheinwestfälischen Essen ist der erste Friedhof für Mensch und Tier entstanden. Betreiber ist die „Deutsche Friedhofsgesellschaft“, ein privates Familienunternehmen, das derzeit (laut eigenen Angaben) 15 Friedhöfe betreibt. Zwei davon nun seit Neuestem für Mensch und Tier – „Unser Hafen“ lautet der Name dieser neuen Friedhofsform.

Auf dem städtischen Bergfriedhof in Essen Finntrop pachtet die „Deutsche Friedhofsgesellschaft“ ein 1000 qm großes Areal für die neuartige Bestattungsform von Mensch und Tier, etwas abseits der regulären Friedhofsfläche. Eine weitere Fläche ist in Braubach bei Konstanz entstanden. Hier soll nun eine gemeinsame Urnenbestattung von Herrchen und tierischem Liebling möglich sein – in Freundschaftsgräbern auf einem Gräberfeld oder in individuellen Familiengräbern an einem ausgesuchten Platz mit allem Drum und Dran: mit individueller Gestaltung der Fläche, einem Grabstein oder eine Steele. Laut der „Deutschen Friedhofsgesellschaft“ wird ein gemeinsamer Friedhof für Mensch und Tier immer wieder nachgefragt: „Nachdem wir immer wieder auf einen gemeinsamen Friedhof für Mensch und Tier angesprochen wurden, haben wir uns für diesen ungewöhnlichen und innovativen Schritt entschieden.“ *

Tierbestattungen als Beigabe zu der eines Menschen gibt es belegt seit etwa 12.000 Jahren. Im Mittelalter wurden wohlhabende Verstorbene sogar mit ihren Pferden und Jagdhunden beigesetzt. Heute finden Tierbestattungen im Rahmen einer Haustierbestattung auf reinen Tierfriedhöfen statt, rund 180 Tierbestatter gibt es allein in Deutschland. Die Nachfrage nach einer Tierbestattung und auch die effektive Bestattungszahl auf einem Tierfriedhof sind in den letzten Jahren in jedem Fall stark angestiegen. Die Zahl der im eigenen Garten bestatteten Haustiere ist sicher noch weit höher.

Mensch- und Tierbestattung im gleichen Atemzug und am gleichen Ort – ein Schritt in die Zukunft? Ein neues Kapitel der Bestattungskultur? Eine notwendige und lang überfällige Bestattungsart? Oder eine die gute Geschäftsidee eines privaten Friedhofsbetreibers ?

Für alle Bestatter und Tierhalter sicher ein Thema der Zukunft.

* WAZ, Lokales 14.05.2015. Weitere Quellen: Wikipedia, Tierbestattung.

 

 

Wenn der Tod da ist, kommt die Trauer!

Bild: Wikimedia - Cezanne - Der Schmerz - Public Domain

Wenn der Tod da ist, kommt die Trauer!

Denn sie ist die Konsequenz aus Liebe, Verbundenheit und gemeinsamer Vergangenheit.

Solche Worte liest man eher selten. Genau wie man selten etwas über den Tod, die Trauer, die Zeit danach, Tränen, Wut und Depression liest ? es sei denn in der Fachliteratur oder in der Sonderausgabe der Zeitung an Fronleichnam. In der alltäglichen Kommunikation tauchen diese Themen selten auf.

Tod und Trauer haben in unserer Kultur ihren festen und vor allem sichtbaren Platz verloren. Der schwarze Knopf am Revers eines Witwers, die schwarze Kleidung der Witwe für mindestens ein Jahr sind passé. Uns eher unangenehm berührende Szenarien wie lautes Klagen und Weinen oder auch fröhliches Abschiednehmen anderer Kulturkreise stehen ganz im Gegensatz zu unserem Umgang mit dem Tod, dem Abschied und der bleibenden Trauer. Trauer ist bei uns vor allem Privatsache!

Aber Trauer ist auch fast immer ein Zustand, den mehrere Personen gleichzeitig erleben, denn der verstorbene Ehemann war auch Bruder, Vater, Freund, Nachbar oder Vereinsmitglied. Er hinterlässt ein soziales Netz von Trauernden. Hier können wir uns ausdrücken und austauschen. Denn es tut gut zu erfahren, dass man nicht allein ist. Die gemeinsame Erfahrung hilft, sich auf ein Leben danach einzustellen. Den Verlust in seine Lebensgeschichte einzubauen und dem Verstorbenen weiterhin einen Platz zu geben. In heutigen Zeiten haben auch alleinstehende und zurükgezogen lebende Menschen ein Trauernetz, wenn sie es benötgen. Der Bestatter ? oft auch Trauerbegleiter und eine Art Seelsorger ?und andere professionelle Einrichtungen ersetzen hier so gut es geht das familiäre Umfeld.

Was dennoch bleibt: Trauer ist ein sehr unangenehmes, schmerzhaftes Gefühl, das selten ganz verschwindet. Aber ohne dieses Gefül könnten Menschen keine Beziehungen eingehen ? und alles wäre gleich! Oder: Wer A sagt, muss auch B sagen.

 

 

Vom Marienmond, Christi Himmelfahrt und dem Heiligen Geist!

Bild: Wikimedia - Neithan90 - CC0 by 1.0

 

Vom Marienmond, Christi Himmelfahrt und dem Heiligen Geist!

 

Im Wonnemonat Mai tummeln sich im Jahr 2015 die wichtigsten Hochfeste der katholischen und evangelischen Kirche.

Die katholische Kirche verehrt im Mai die Gottesmutter Maria. Die Bezeichnung Marienmond ist altertümlich und heute weniger bekannt. Das Bild, das die Evangelien von Maria zeichnen, ist geprägt von der Absicht der Verkündung Jesu Christi. Also eine vorgeburtliche Geschichte, aber zentraler Schauplatz des Christentums.

Christi Himmelfahrt ist das katholische und evangelische Fest der Aufnahme Jesu Christi an der Seite Gottes. Die Thronbesteigung neben dem Heiligen Vater wird 40 Tage nach Ostern gefeiert. In früheren Zeiten gab es vielerorts festliche Himmelfahrtsprozessionen, die sich heutzutage zum Herren- oder auch Vatertag gewandelt haben und regional sehr unterschiedlich gefeiert werden. In den Kirchen jedoch gehört ein festlicher Gottesdienst nach wie vor zum schönen Brauch. Die biblische Grundlage findet man u. a. im ersten Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus noch 40 Tage zu seinen Jüngern sprach. Am 40. Tag wurde er in den Himmel emporgehoben und verschwand in einer Wolke. „Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Apostelgeschichte 1,9).

Nur 10 Tage später und 50 Tage nach Ostern feiert die Kirche Pfingsten. Es ist das Fest des Heiligen Geistes und somit die Vervollständigung der göttlichen Dreifaltigkeit: Gott, der Vater, Jesus, der Sohn, und der Heilige Geist. Diese Gestalt Gottes ist sicher die unwirklichste und am wenigsten greifbare. Denn die Theologen sehen den Heiligen Geist als jemanden , der die Worte und das Wirken Jesu Christi für die Menschheit aufrechterhalten soll. Diese Geistessendung war der Ausgangspunkt der Mission der Jünger Jesu und wenn man so will, die Geburtsstunde der heutigen Kirche. Die Kirche nun als verlängerter Arm der Dreifaltigkeit zur Lebendighaltung und Erinnerung an die Worte Jesu Christi . Pfingsten gehört sowohl für die katholische als auch für die evangelische Kirche neben Weihnachten und Ostern zu den größten Kirchenfesten des Jahres.

Auch in 2016 und 2017 versammeln sich diese hohen Feste im Wonnemonat Mai und bescheren uns neben den religiösen Brauchtümern auch noch ein paar hoffentlich sonnige freie Tage!

 

 

Erinnerungsstspcke mit Wert

Bild: Flickr - Rogerbarker cc by 2.0

Erinnerungsstücke mit Wert

 

Ob am Ringfinger, am Arm oder um den Hals getragen - Fingerprints und Ascheamulette sind wahre Schätze. Es sind zeitlose Erinnerungsstücke, die das Andenken des Verstorbenen auf sehr persönliche Art und Weise verewigen.

Schon immer stehen Schmuckstücke als Symbole für menschliche Beziehungen. Ein Freundschaftsring, ein Verlobungsring und schließlich der Ehering bezeugen die enge Bindung zweier Menschen - nach innen und auch sichtbar nach außen. Zu einmaligen Anlässen wie einer Geburt, einer bestandenen Prüfung oder zu besonderen Geburtstagen werden Schmuckstücke von jeher geschenkt - und sie werden in Ehren gehalten und erinnern an besondere Momente.

Trauerschmuck ist eine nicht gewöhnliche  Art und Weise, ein persönliches Andenken zu erhalten. Der Fingerabdruck bzw. Fingerprint wird vom Daumen oder Zeigefinger des Verstorbenen mit einer bestimmten Masse abgenommen, diese härtet aus und dient als Abdruckvorlage für die Bearbeitung durch den Juwelier.  Die Fingerprints werden in Handarbeit aus unterschiedlichen Edelmetallen hergestellt, ganz nach Ihren Wünschen. Es entstehen so einzigartige Schmuckstücke wie Ringe, Anhänger, Armbänder, Manschettenknöpfe und andere Kostbarkeiten.

 

Eine andere Möglichkeit des persönlichen Erinnerungsschmuckstückes ist ein Ascheamulett: ein Behältnis aus Edelmetall, das mit einem kleinen Teil der Asche des Verstorbenen befüllt und fest verschlossen wird.  An einer Kette getragen ist es ein schöner und besonderer Anhänger.

 

Schmuckstücke wie dieses haben immer einen sehr persönlichen und ideellen Wert. Und sie können Trauernden in ihrer Bedeutung eine Stütze sein, ihnen als Symbol der Erinnerung Trost spenden und somit die Trauerarbeit positiv begleiten.

 

 

Vorsorge treffen ein Schlagwort.

Bild: Wikimedia - El Grafo - cc by sa 3.0

 

„Vorsorge treffen“ - ein Schlagwort.

 

Aber ein wichtiges! Denn wer kennt nicht den eigenen Gedanken: „Wenn es dann so weit ist, ist alles klar, dann entscheide ich so und nicht anders." Ist es aber dann wirklich so weit, sieht es meistens ganz anders aus. Das Gefühl überlagert die vorher so klaren und pragmatischen Gedanken und vermeintlichen Entscheidungen. Auf einmal scheint fraglich, was vorher ganz sicher war.

Hierfür Vorsorge zu treffen, den eigenen Willen und Wunsch kundzutun und den Hinterbliebenen somit Hilfestellung zu bieten, macht Sinn, denn oft stehen die Angehörigen vor der schwierigen Frage: „Was hätte sich meine Mutter oder mein Vater gewünscht? Welche Bestattungsart ist passend und wo soll die letzte Adresse sein?"

„Vorsorge treffen" ist in unterschiedlichem Umfang möglich, beginnend mit einem informativen Gespräch mit einem Bestatter und dem damit offenen Umgang innerhalb der Familie. Vielleicht reicht schon eine deutliche Willenserklärung aus, den letzten Wunsch erfüllt zu wissen. Vielleicht ist aber auch ein Bestattungsvorsorgevertrag sinnvoll, denn er regelt und legt detailliert die letzten Wünsche fest und ist nicht zuletzt durch die finanzielle Vorabregelung bindend. Nach der Bestattung steht auf Platz zwei der offenen Fragen oft die Sorge um die Pflege des Grabes: "Kann und will ich das leisten, wie viel Arbeit kommt auf mich zu, was ist, wenn ich es nicht regelmäßig auf den Friedhof schaffe?" Auch hierfür kann Vorsorge getroffen werden.

Fragen Sie doch einmal einen Bestatter Ihrer Wahl, wie vielfältig und individuell das Thema Bestattungsvorsorge wirklich ist. Was passt zu Ihnen und Ihrer Familie? Vielleicht führen Sie die Vorsorgegespräche gemeinsam?

Sicher ist: „Vorsorge treffen" beruhigt und bringt Klarheit in guten Zeiten.

 

 

 

Der Friedhofswald vor den Toren Hamburgs:
St. Johannes Appen - RUHE UNTER BÄUMEN
für alle Menschen - unabhängig von Konfession, Wohnort etc.
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ab sofort können in unserem neuen Friedhofswald Bestattungen (Urnenbeisetzungen) unter Bäumen vorgenommen werden.
 
Eine Übersicht über die Regularien mit Ergänzung unserer Friedhofssatzung und Gebührenordnung finden Sie unter www.kirche-appen.de
bitte im Menü (linke Spalte) anklicken:
Neu! Der Friedhofswald vor den Toren Hamburgs: St. Johannes Appen,
RUHE UNTER BÄUMEN

In evangelischer Trägerschaft bieten wir Bestattungen unter Bäumen an.
 
Für alle Menschen - unabhängig von Konfession, Wohnort etc.
 
Das schöne Waldstück (0,6 ha) grenzt direkt südlich an unseren Friedhof,
in dessen Mitte die St. Johannes Kirche liegt.
 
Eine Bestattung kann mit einer Trauerfeier verbunden sein - muss aber nicht.
 
Für kirchliche Trauerfeiern (alle religiösen Gemeinschaften im ökumenischen ACK Arbeitskreis) stellen wir unsere Kirche gern zur Verfügung - bei Trauerfeiern von "Nicht-Appenern" mit Bitte um eine angemessene Spende für unsere Kirche (um Unkosten der Raumnutzung decken zu können). Musiker und Pastor/in werden in diesem Fall bitte von auswärts "mitgebracht" bzw. von Ihrem Unternehmen organisiert - für Musik ist auch eine Benutzung unserer CD-Anlage möglich.
 
 
Mehr Infos zum Friedhofswald:
Friedhofsverwalter Hr. Hachmann-Thiessen
04101-691123
Adresse des Friedhofwaldes (Friedhof und Kirche St. Johannes):
Appener Straße 2c
25482 Appen
 
Sie können sich den Friedhofswald gern vor Ort zeigen und erläutern lassen...
 
 
Auf Ihre Anfragen, Anregungen, Rückmeldungen etc.
sind wir sehr gespannt
- bitte mailen Sie einfach an unseren Friedhofsverwalter und an mich
 
Wir freuen uns auf Ihr Interesse und hoffen auf gute Zusammenarbeit.
 
Herzliche Grüße,
Frank Schüler
 
 
 
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Frank Schüler
Pastor

Ev.-Luth. St. Johannes-Kirchengemeinde Appen
Opn Bouhlen 47
25482 Appen

Telefon 04101 - 26894 (Kirchenbüro)
04101 - 204763 (Pastor Frank Schüler)

Fax 04101 - 204634

kirche-appen@versanet.de
pastorschueler@aol.com


www.kirche-appen.de

 


 

TUI bietet Reisen für Trauernde, aber keine Trauerreisen

Die Reise ins Leben mit TUI und der Privaten Trauerakademie Fritz Roth

Hannover / Fleesensee, 3. April 2011. Eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann, ist sicherlich, einen geliebten Menschen zu verlieren. DieseTrauer ist ein ganz privater, individueller Schmerz, den niemand abnehmen kann. Linderung können Reisen für Trauernde bieten, die jedoch keine Trauerreisen sein dürfen.

Mit der „Reise ins Leben“ bietet TUI Gruppenreisen an, die Hinterbliebene auf ihrem Weg der Trauerbewältigung Unterstützung bieten. In Zusammenarbeit mit der renommierten Privaten Trauerakademie Fritz Roth wurden Reiseprogramme für Menschen entwickelt, die nach dem Verlust eines Angehörigen in Gemeinschaft Unterstützung und Verständnis für diese Ausnahmesituation suchen. Auf diesen Reisen sammeln die Teilnehmer neue Lebensfreude, indem sie die Schönheiten des Lebens und der Natur wieder neu für sich entdecken.

„Ein professionelles, auf die Belange Trauernder ausgerichtetes Reiseangebot bietet Hinterbliebenen neue Perspektiven und kann ein wichtiger Schritt zurück ins Leben sein“, weiß Fritz Roth, der als Gründer der Bergisch Gladbacher Privaten Trauer Akademie unter anderem Trauerbegleiter ausbildet und Hinterbliebene begleitet. „Der Tod eines engen Angehörigen ist wie eine Amputation,“ resümiert Fritz Roth. „Der Hinterbliebene muss das Leben als Amputierter neu lernen und dazu benötigt er Krücken. Eine professionell begleitete Reise kann eine solche Krücke sein.“ Ergänzend fügt Roth hinzu: „Wichtig ist, dass aus einer Reise für Trauernde keine Trauerreise wird. Wir setzen alles daran, einerseits Trauer zu verarbeiten, andererseits aber auch die Schönheit und Sinnlichkeit des Lebens in den Mittelpunkt zu rücken.“

Bei der Ausgestaltung der Reisen bringt Deutschlands führender Reiseveranstalter seine Kompetenz ein: Die Reisen führen an Orte, die sich durch ihre ursprüngliche Natur und besondere Atmosphäre auszeichnen. Zusätzlich zur TUI Reiseleitung werden die Reisen von qualifizierten Trauerbegleitern der Privaten Trauer Akademie Fritz Roth begleitet. Bis zum Frühjahr 2011 werden sechs ausgewählte Ziele angeboten: die Blumeninsel Madeira, Kreta, Mallorca, Teneriffa, die Algarve und die Mecklenburgische Seenplatte. „Unsere handverlesenen Hotels mit familiärer, behaglicher Atmosphäre bieten ein geeignetes Umfeld, in dem sich die Teilnehmer behutsam und konstruktiv mit dem Trauerprozess auseinandersetzen können“, so Carsten Cossmann, Leiter TUI Gruppen- und Sonderreisen.

Ein ausgewogener Dreiklang aus Lebenssinn, Lebenskultur und Lebenslust bildet den Rahmen für die Reiseprogramme. Die Vormittage widmen sich dem Lebenssinn und enthalten Gesprächsrunden und Trauerarbeit mit zwei professionellen Trauerbegleitern. Am Nachmittag steht die Lebenskultur im Vordergrund, wo die Teilnehmer auf Wanderungen und Ausflügen die Natur- und Kulturschätze des Landes kennen lernen, um die Schönheit des Lebens für sich wieder neu zu entdecken. Die Abende stehen unter dem Motto „Lebenslust“ und für die Wiederentdeckung der Lebensfreude. Hier klingt der Tag gesellig in landestypischen Restaurants und Lokalen aus.

Für diese ungewöhnlichen Reisen geht TUI beim Vertrieb auch einen ungewöhnlichen Weg. „Wir wollen unsere Reise ins Leben über Menschen vertreiben, die ein besonderes Vertrauensverhältnis zu den Hinterbliebenen haben“, so Carsten Cossmann, „also vor allem über Bestatter, Trauerbegleiter, Hospizvereine und natürlich auch über interessierte Reisebüros.“

Information und Buchung telefonisch beim TUI Service-Center unter (0 18 05) 88 22 55, unter www.reiseinsleben.de und in allen Reisebüros mit dem TUI Zeichen und über das Bestattungsinatitut Hinrich.

                            http://www.reiseinsleben.de/fileadmin/redakteure/2011/fullbanner.jpg

 

 


 

Vom Spender zum Empfänger –
Ablauf einer Organspende

Im Jahr 2007 hat die Organspende in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. 1.313 Menschen haben nach ihrem Tod insgesamt 4.140 Organe gespendet. Und doch wissen die meisten Deutschen nicht, wie eine Organspende abläuft. So kommt es vor, dass Angehörige oder Vorsorgeversicherte dem Bestatter Fragen dazu stellen – obwohl dieser mit dem Prozedere der Organspende nichts zu tun hat.
Hier finden Sie die Antworten auf diese Fragen.

Das Transplantationsgesetz hat zwei Voraussetzungen für die Entnahme von Organen und Geweben festgelegt: Der Tod des Menschen muss festgestellt sein und eine Zustimmung muss vorliegen. Die Diagnose „Hirntod“ bedeutet der unumkehrbare Ausfall der Gesamtfunktion von Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm und ist damit der sichere Nachweis des Todes.

Die Untersuchung nach den Richtlinien der Bundesärztekammer erfolgt durch zwei erfahrene Ärzte unabhängig voneinander. Beide dürfen darüber hinaus weder an der Entnahme noch an der Übertragung der Organe beteiligt sein. Bei der Entscheidung zur Organspende wird geprüft, ob der Patient eine schriftliche Verfügung, z. B. einen Organspendeausweis, verfasst oder seinen Willen den Angehörigen mündlich mitgeteilt hat.

Wer entscheidet über eine Spende?

Diese Frage klärt der behandelnde Arzt oft gemeinsam mit einem Koordinator der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in einem Gespräch mit den Angehörigen. Ist das Einverständnis des Verstorbenen dokumentiert, so ist eine Organentnahme rechtlich zulässig. Der Wille des Verstorbenen hat Vorrang. Bei vorliegendem Organspendeausweis werden die Angehörigen also nicht um eine Entscheidung zur Spende gebeten, sie müssen jedoch darüber informiert werden. Hat der Verstorbene keine Festlegung zu Lebzeiten getroffen, sollen die Hinterbliebenen entscheiden.

Liegt eine Einwilligung zur Organentnahme vor, schickt der Koordinator der DSO Blutproben des Verstorbenen zur Laboruntersuchung. Die Blutgruppe und Gewebemerkmale werden bestimmt. Beides sind wichtige Daten für die Vermittlung der entnommenen Organe. Außerdem wird geklärt, ob bei dem Verstorbenen Infektionen oder Tumorerkrankungen vorliegen, die den Organempfänger gefährden könnten.

Die ermittelten Werte gehen an die Vermittlungsstelle Eurotransplant. Ein spezielles Computerprogramm gleicht hier die Daten der Spenderorgane mit allen Empfängern auf der Warteliste ab. Die Vermittlung der Organe erfolgt nach rein medizinischen Kriterien.

Sobald feststeht, wohin die entnommenen Organe gehen, organisiert der Koordinator in Absprache mit dem Krankenhaus und den entsprechenden Transplantationszentren die Organentnahme. Er sorgt für den Transport der Entnahmeteams und der Organe. Diese werden sorgfältig verpackt und zügig zu den Transplantationszentren gebracht.

Die Angehörigen erfahren nicht, wer die gespendeten Organe erhalten hat. Sie können sich aber über den Koordinator erkundigen, wie es dem Transplantierten geht.

Pietätvoll bei der Operation

Bei der Entnahme ist der würdevolle Umgang mit dem Spender oberstes Gebot. Wie nach einem Eingriff an lebenden Patienten wird die Wunde verschlossen und verbunden. In fast allen Fällen erfolgt die Organentnahme im selben Krankenhaus, in dem der Organspender verstorben ist.

Wenn der Leichnam dem Bestatter übergeben wird, kann der Verstorbene aufgebahrt werden – sofern die Angehörigen das wünschen. Und auch eine Bestattung ist ohne zeitliche Verzögerung möglich.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die DSO haben gemeinsam das Infotelefon Organspende eingerichtet. Anrufer können dort unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 / 90 40 400 Organspendeausweise bestellen und Fragen zur Organspende stellen. Weitere Informationen gibt es unter www.organspende-info.de und www.dso.de.

 


 

Öffentliches Sterberegister – Abzocker unterwegs
16.03.2010 -
PDF-Version


In letzter Zeit werden wieder Angehörige von Verstorbenen angeschrieben und zur Zahlung einer Eintragungsgebühr in das „Öffentliche Sterberegister“ aufgefordert. Immerhin soll der stolze Betrag von 89,65 € mittels eines beigefügten Überweisungsträgers gezahlt werden. Unterzeichnet ist das Schreiben von einem „Peter Hoffmann“, der unter der Anschrift „Öffentliches Sterberegister, Postfach 21 10 03 in 67010 Ludwigshafen“ firmiert. Alle Nachforschungen dort verlaufen im Sande.

Der BDB rät Angehörigen, keinesfalls zu zahlen, sondern Anzeige bei der zuständigen Polizeibehörde oder Staatsanwaltschaft zu erstatten. Ein öffentliches Sterberegister existiert nach unseren Kenntnissen nicht. Zuständig für die Registrierung von Sterbefällen sind in Deutschland ausschließlich die Standesämter.

Bundesverband Deutscher Bestatter e.V.
Dr. Rolf Lichtner

 


Sehr geehrte Damen und Herren,

im Kontakt mit Angehörigen nach einem Suizid werden Sie bemerkt haben, dass es in Schleswig-Holstein bisher noch wenig Ansprechpartner gibt, an die Sie zur Unterstützung in der Trauer weiter verweisen können.

Daher freue ich mich Ihnen mitteilen zu können, dass in Pinneberg eine AGUS Selbsthilfegruppe gegründet worden ist, die sich am 17.9.2010 zum ersten Mal treffen wird. Die AGUS (Angehörige um Suizid) Selbsthilfegruppen gehören zu dem bundesweiten Selbsthilfe-Verein, der seinen Sitz in Bayreuth hat. In Pinneberg wurde die Gruppe gegründet von einer Betroffenen und der Hospizkoordinatorin, die als Theologin und Beraterin den Mitgliedern in der Anfangszeit unterstützend zur Seite stehen wird.

Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Dokument.


Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese Information an Angehörige, Polizei, Pastoren und andere Personen und Institutionen, die mit Angehörigen nach Suizid in Kontakt kommen, weitergeben könnten.

Mit freundlichen Grüßen
Ute Sabine Eckhardt

-- 
Ambulanter Hospizdienst Pinneberg-Uetersen
Ute Sabine Eckhardt, Hospizkoordinatorin
Langenbargen 6
25495 Kummerfeld

Tel.: 04101- 856 55 10 mobil 0176 - 240 925 73
Bürozeit: Mo. - Do. 10-13 Uhr 

www.hospizdienst-pinneberg.de

Spendenkonto: Kirchenkreis HH-SH, Ev. Darlehnsgenossenschaft Kiel, BLZ: 240 400 96 , KontoNr.: 240 400 96, Verw.: Hospizdienst 

 


 

Ein Friedhof wird 100 Jahre alt

 

Am 27. Oktober.2009 war es soweit, bei strahlendem Sonnenschein ist der Tornescher Friedhof ist 100 Jahre alt geworden. Zum Eröffungs- und Jubiläumsgottesdienst der in der Friedhofskapelle von den beiden Pastoren Winfried Meininghaus und Henning Matthiesen gehalten wurde, wurde schnell deutlich das aufgrund der überwältigend vielen Besucher sogar Bänke und Lautsprecher vor der Kapelle aufgestellt werden mussten

 

Zudem sorgte die Kirchengemeinde Tornesch für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher an diesem Tag.

Neben verschiedenen Verbänden und Verein wie z.B. Mitglieder des Projektes „Uetersener Kinderstein“ und der Gospelchor „Black&Blue“,  Frau Anette Schlapkohl die Führungen auf dem Friedhof anbot, präsentierten sich neben verschiedenen Gewerken, wie Floristen und Steinmetzen auch natürlich das Bestattungsinstitut Hinrich.

 

Fragen der Besucher drehten sich neben  den verschiedensten Bestattungsarten, auch um die vielfältigen ausgestellten Erinnerungsstücke wie z.B. Erinnerungsbilder und  kleine Amulette in die Asche des Verstorbenen gefüllt werden kann. Ein überwältigend großes Interesse richteten die Besucher an die Möglichkeit eines „ Fingerprints“

Hier nimmt ein Mitarbeiter des Bestattungsinstitutes Hinrich einen Abdruck eines Fingers des Verstorbenen  mit einem Silikon-Kautschuk-Gemisch ab. Dieses Material stammt ursprünglich aus der Zahnmedizin, so das es damit möglich ist die Kapillarlinien (Fingerabdruck) eines Fingers exakt und unglaublich präzise aufzunehmen. Diese Vorlage wird dann von der Firma Körper& Form in Solingen so bearbeitet das es ein wirklich einzigartiges Erinnerungsstück ergibt. So ist es z.B. möglich den Fingerabdruck des Ringfingers in ein unikates &  persönliches Schmuckstück wie z.B. einen Kettenhänger, Ohrring oder Fingerring  aus verschiedenen Edelmetallen einzuarbeiten. Schauen Sie sich gern einmal ein Muster in unseren Räumlichkeiten in der Reuterstraße 88 an.

 

Zusätzlich konnten so genannte Vorsorgeordner kostenlos bestellt werden. Diese Ordner beinhalten die verschiedensten Register, so dass dort alle Papiere, Verträge und Versicherungen hinterlegt werden. Auch gibt es dort Möglichkeiten persönliche Notizen und Wünsche zu der Bestattung zu notieren. Um dann im „Fall der Fälle“ seinen Ehepartner, Kinder oder Freunde nicht mit dem heraussuchen von Unterlagen zu belasten. Sollten Sie noch Bedarf an einem Ordner haben, reservieren Sie sich kostenlos ein Exemplar unter 04122/2577 oder besuchen Sie uns gern persönlich in der Reuterstraße 88.

 

Aber auch für alle anderen Fragen rund um das Thema Bestattung stand die Familie Hinrich mit ihrer jahrelangen Erfahrung und Fachwissen mit Rat und Tat zur Seite, so konnten viele Fragen und Wünsche zur Bestattung einmal zwanglos und unverbindlich mit den Fachleuten besprochen werden. Aber auch der einfache Klönschnack über „Dütt & Datt“ kam an diesem schönen Tag beileibe nicht zur kurz.

Ein ganz großer Dank soll von dieser Stelle auch einmal an alle Friedhofsmitarbeiter gehen, ohne deren Engagement und Arbeitskraft so ein schöner Tag in dieser Form sicherlich kaum möglich gewesen wäre.

 

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Kirchengemeinde mit vielen Ideen

Aktivitäten nach den Sommerferien

 

Die Tornescher Kirchengemeinde begeht auch in diesem Jahr ein Jubiläum und zwar das 100-Jährige Bestehen des Tornescher Friedhofes. Mit einem festlichen und informativen Tag soll am Sonntag, dem 27. September, die 100-Jährige Geschichte des Friedhofes als Ruhestätte der Verstorbenen und Gedenkstätte an Gefallene und Opfer der beiden Weltkriege ins Bewusstsein interessierter Bürgerinnen und Bürger und vor allem der jungen Generation gebracht werden.

Um 10 Uhr wird auf dem Friedhof ein Gottesdienst ausgetragen, im Anschluss wird die Historikerin und Autorin der Ortschronik Annette Schlapkohl einen Vortrag über die Geschichte des Friedhofes halten. Auch Führungen über den Friedhof und eine Ausstellung über verschiedene Friedhofsgewerke wie Bestatter, Floristen und Steinmetze wird es geben.

 

Nach den Sommerferien werden in der Kirchengemeinden nicht nur traditionelle Veranstaltungen und Treffen im Erwachsenenbereich sowie bei der Kinder- und Jugendarbeit fortgeführt.

 

(Auszug aus den Uetersener Nachrichten)

 

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Uetersener Kinderstein

www.kinderstein.de

 

Warum ein Kinderstein ?

Ist ein Kind gestorben, so gibt es auf dem Friedhof einen Ort, an dem Eltern, Geschwister oder Großeltern ihre Trauer lassen können. Einen Platz der Trauer gibt es leider nicht bei viel zu früh Geborenen, Schwangerschaftsabbrüchen oder bei auf unerklärliche Weise verschwundenen Kindern.

Die Trauer um verstorbene und verlorene Kinder ist immer besonders schwer, aber noch viel schwerer ist sie zu tragen und der Verlust in das Leben zu integrieren, wenn es Grab, keinen Ort für die Trauer gibt.

So einen Ort wollen wir nun auch auf dem Uetersener Friedhof schaffen. Der Kinderstein steht als Symbol für Trauer, Tränen und das Loslassen.

 

Gibt es woanders solche Orte?

In Hamburg, aber auch in Schleswig Holstein gibt es auf manchen Friedhöfen solche Trauer- bzw. Gedenkplätze für verlorene Kinder, beispielsweise in Wedel, Pinneberg, Heide, Stade, Itzehoe und Sylt.

 

Wer steht hinter der Initiative Kinderstein?

Vier engagierte Frauen, die sich seit Jahren in unterschiedlicher Weise mit dem Thema Tod, Trauer und verlorene Kindern befassen:

Monika Friederich………Tel.: 04122/960506   info@kinderstein.de

Aktiv in der Beratungsarbeit der Lebensschutzorganisation ALfA

 

Ute Dieterich……………..Tel.: 04122/2230

von der Hospizbewegung

 

Monika Donath                  Tel.: 04103/99299

Systemische Paar- und Familientherapeutin

 

Silke Boenkendorf              Tel.: 04122/489500

 

Wer unterstützt das Projekt?

Der Uetersener Friedhofsausschuss hat in seiner Sitzung am 18. März 2009 „grünes Licht“ für den Kinderstein gegeben. Es wurde ein Platz auf dem Friedhof zur Verfügung gestellt und auch die Bepflanzungsarbeiten werden gesponsert. Die Ev.-Luth. Erlöserkirche hat ein Spendenkontoeingerichtet, so dass auch das Ausstellen von Spendenquittungen möglich ist.

 

Wer gestaltet den Kinderstein?

Die Steinmetzin Josephine Peters-Busdorf hat gemeinsam mit uns einen Entwurf für den Kinderstein erarbeit. Sie befasst sich schon lange mit der Thematik und hat die Gedenksteine in Heide, Stade, Itzehoe und auf Sylt gestaltet.

 

Was kostet das?

Der Uetersener Kinderstein, die Gestaltung und Bepflanzung des Platzes, die weitere Pflege, Ruhebank und Hinweisschilder kosten zirka 15.000.- Euro.

Um das realisieren zu können, brauchen wir Ihre Mithilfe in Form einen Spende. Wir aktiven Frauen versichern Ihnen, dass wir unseren tatkräftigen Einsatz ehrenamtlich einbringen. Wir garantieren Ihnen, dass die gespendeten Gelder zu 100 Prozent für das Projekt eingesetzt werden.

 

Wann wird es soweit sein?

Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, so dass mit dem Eingang der Spendengelder zum Beispiel die Steinmetzin aktiv werden kann. Wir schätzen Frühjahr 2010 der Platz seiner Bestimmung übergeben werden kann. Einzelheiten entnehmen Sie bitte der örtlichen Presse.

 

Was können Sie tun, um einen individuellen Ort der Trauer zu haben?

Was viele Menschen nicht wissen: Fehlgeburten können durchaus bestattet werden. Die Bestattungsrichtlinien sehen zwar vor, dass dies erst ab einem Gewicht  von 500 Gramm möglich ist. Doch wenn es Ihr Wunsch, Ihr Bedürfnis ist, das nicht lebensfähige Kind beerdigen zu wolle, sollten Sie unbedingt mit den Klinikärzten darüber zu sprechen.

 

Manche Kliniken lehnen dies unter Umständen ab, weil der Aufwand zu hoch ist.

 

Bei einem Schwangerschaftsabbruch kommt die Trauer über den Verlust häufig erst nach Monaten oder Jahren. Auch für all diese Mütter und Väter möchten wir mit dem Uetersener Kinderstein einen Gedenkplatz auf dem Friedhof schaffen.

 

 

Wie kann gespendet werden?

An die Ev.- Luth. Erlösergemeinde Uetersen bei der Hypo-Vereinsbank.

Konto-Nr. 76 589 507, BLZ 200 300 00

Stichwort: Kinderstein

 

Bitte Ihren Namen und Adresse nicht vergessen!

 

 

Gibt es begleitende Maßnahmen?

Alljährlich gestalten drei der Frauen, jeweils am 2. Sonntag im Dezember, eine ökumenische Andacht, verbunden mit einem weltweiten Kerzenleuchten für verlorene Kinder. In diesem Jahr ist es bereits das 8.Mal.

 

Das wird am:

 

Sonntag, 13. Dezember 2009

Um 18.30 Uhr, in der Christuskirche,

Tantaus-Allee 35a, Uetersen

 

sein. Wir laden Sie jetzt schon herzlich ein.

 

 

 


 

 

Das Bestattungsinstitut Hinrich wurde durch das Markenzeichen des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e. V. nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert
30.04.2009 - PDF-Version

Mit der Urkundenübergabe durch die LGA Intercert, einem Unternehmen des TÜV Rheinland, wurde die Zertifizierung des Markenzeichens am 24. April 2009 erfolgreich abgeschlossen. Damit wird allen, die im Trauerfall und für die Bestattungsvorsorge die kompetente Unterstützung eines qualifizierten Bestatters suchen, eine objektive Entscheidungshilfe bei der Auswahl des Bestatters angeboten.

Das Markenzeichen des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e. V. blickt auf eine mehr als 50-jährige Tradition zurück. Erstmals wurde es 1952 an Bestatter verliehen, die über eine besondere Qualifikation verfügten. Der Anspruch an das Markenzeichen führte dazu, dass das Niveau der Anforderungen stetig angehoben wurde. Heute ist es erforderlich, dass neben einer abgeschlossenen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft, zum Geprüften Bestatter oder Bestattermeister besondere persönliche, fachliche und betriebliche Voraussetzungen vorliegen, damit das Markenzeichen geführt werden darf. Dies garantiert eine fachlich einwandfreie Dienstleistung zu fairen und angemessenen Preisen.

Aufgrund des eigenen Anspruchs an die Dienstleistung, das hohe Niveau und die ständige Qualitätsverbesserung strebten die Mitgliedsunternehmen, die berechtigt sind, das Markenzeichen zu führen, die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 an. Dies ist der weltweit bekannteste Standard für Managementsysteme und Qualitätskontrolle. 837 Bestattungsunternehmen, die berechtigt sind, das Markenzeichen zu führen, sind im Rahmen einer Matrixzertifizierung nunmehr zertifiziert. Dies bedeutet, dass sie ein entsprechendes Qualitätsmanagementsystem eingeführt haben und einer ständigen Kontrolle durch geschulte Prüfer unterliegen.

Die Zertifizierung ist besonders hochwertig und für die Auswahl des Bestatters aussagekräftig, weil sie nicht nur die DIN EN ISO 9001:2008, sondern auch die DIN EN 15017 - Bestattungsdienstleistungen - und die Satzung zum Markenzeichen des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e. V. mit den dort niedergelegten strengen Anforderungen zugrunde legt. Beispielsweise werden besondere Ansprüche an die fachliche und persönliche Qualifikation des Bestatters und seiner Mitarbeiter, die unaufgeforderte Erteilung eines Kostenvoranschlages, aber auch unmissverständliche Vorschriften zum Umgang mit Geldern im Bereich der Bestattungsvorsorge gesetzt.

Angehörige eines Trauerfalles und Vorsorgende können sicher sein, dass sie bei einem Bestatter, der das Markenzeichen führt und zertifiziert ist, eine qualitativ hochwertige Beratung und Betreuung erhalten. Dies ist umso wichtiger, da es keinerlei Zugangsvoraussetzungen für die Ausübung des Bestatterberufes gibt. Die zertifizierten Bestattungsunternehmen können unter
www.bestatter.de oder www.memoriam.de abgerufen werden.

 

 


 

 

Ausbildung zur Bestattungsfachkraft im Bestattungsinstitut Hinrich

Das Bestattungsinstitut Hinrich bildet seit dem 1.9.2008 die erste Bestattungsfachkraft im Kreis Pinneberg aus – Eine neue Zeitrechnung bricht an

Mit der neuen Ausbildungsordnung zur Bestattungsfachkraft ist im Bestattungsgewerbe eine neue Zeitrechnung angebrochen. Mit der nach einer Erprobungsphase zum 1.8.2007 endgültig in Kraft getretenen Verordnung über die Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft haben die Bestattungsunternehmen in Deutschland erstmals eine eigenständige, qualitativ hochwertige, moderne und den gesamten Tätigkeitsbereich des Bestatters umfassende Ausbildungsordnung erhalten. Diese Verordnung steht am Ende einer Entwicklung, die durch das Bestreben gekennzeichnet war, den Berufsnachwuchs gezielt zu fördern und ,Qualität‘ als oberste Maxime in der Aus- und Fortbildung des Bestattungsgewerbes zu definieren. Schlaglichtartig seien hier nur die Fortbildungsregelungen genannt, die in den letzten Jahren initiiert und etabliert wurden: „Geprüfte/r Bestatter/in“, „Bestattermeister/in“, „Geprüfte/r Thanatopraktiker/in“. Mit der Bestattungsfachkraft ist die ,Lücke‘ in der Ausbildungsphase geschlossen, so dass das Bestattungsgewerbe zu Recht und durchaus selbstbewusst darauf hinweisen kann, dass es eine passgenaue und aufeinander aufbauende Aus- und Fortbildungsstruktur geschaffen hat, wie wir sie nur in quantitativ starken Handwerken und wenigen Industrieberufen vorfinden.

 

 

 

 


 

 

- CARPE DIEM -

Nutze den Tag - Genieße den Tag - Lebe den Tag

 

In Anlehnung an den bekannten lateinischen Wahlspruch CARPE DIEM (nutze den Tag) möchten wir Sie zu unserer Ausstellung und Veranstaltung zum Thema Bestattungen und Bestattungs-Kultur einladen

Nutzen Sie den Tag und informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Produkte der Bestattungsbranche

Genießen Sie den Tag in entspannter Atmosphäre, für ihr leibliches Wohl ist gesorgt

Leben Sie den Tag und verbinden Sie Ihren Besuch bei uns mit vielen guten Gesprächen

am

Sonntag, dem 9. November 2008

von 10.00 bis 17.00 Uhr

im

Bestattungsinstitut Hinrich

Reuterstraße 88a

25436 Uetersen

 

 


Erstellung eines Erinnerungsbuches

Erstmals bieten wir in unseren Räumen in der Reuterstraße 88a in Uetersen die Möglichkeit zur Erstellung eines Erinnerungsbuches.

Die Steinmetz-und Steinhauermeisterin Josephine Peters-Bustorff, die gleichzeitig auch ausgebildete Trauerbegleiterin ist und Jutta Hinrich, Bestatterin und Floristmeisterin, begleiten Sie bei dieser Arbeit.

 

Wenn ein geliebter Mensch von uns geht, ist es hilfreich verschiedene Wege zu finden, die Trauer zu verarbeiten. Das Erinnerungsbuch, gefüllt mit Gedanken, Gedichten, Fotos, Geschichten ......., wird Ihre ganz persönliche Aufarbeitung sein. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit sich mit anderen Trauernden auszutauschen.

 

Am Samstag, dem 1. November 2008 wird in der Zeit von 11.00 bis 18.00 Uhr besprochen, welche Möglichkeiten es gibt, dieses Buch zu gestalten und am Sonntag, dem 16. November 2008 wird dieses in der Zeit von 11.00 bis 16.00 Uhr umgesetzt.

 

Die Kursgebühr beträgt für beide Tage 85 € plus 18 € Informationsmaterial und Materialkosten für das Buch.

Da die Teilnehmerzahl auf maximal 10 Personen begrenzt ist, bitten wir um eine Verbindliche Anmeldung bis zum 27. Oktober 2008 unter der Telefonnummer 04122/2577.

Wir möchten Sie bitten, sich einen kleinen Imbiss mitzubringen, Getränke stehen reichlich und kostenlos zur Verfügung.

 

Josephine Peters-Bustorff und Jutta Hinrich freuen sich auf Sie!

 


Neuer Glanz fürs Ehrenmal

Auf Initiative von Andreas und Ralf Hinrich vom Bestattungsinstitut Hinrich soll das denkmalgeschützte Ehrenmal für Gefallene beider Weltkriege restauriert werden.
Von Klaus Plath
Uetersen. Das auf dem Neuen Friedhof stehende Ehrenmal rückt insbesondere am Volkstrauertag ins Blickfeld vieler Menschen. Werden an ihm doch Kränze niedergelegt. Doch auch sonst, wissen Andreas und Ralf Hinrich vom Bestattungs-institut Hinrich, fällt vielen Friedhofsbesuchern der marode Zustand der Anlage auf. „Insbesondere den älteren Menschen liegt das Ehrenmal am Herzen. Daher hatten wir die Idee, Sponsoren zu suchen, die helfen, das Mahnmal zu restaurieren“, verriet Andreas Hinrich im UeNa-Gespräch. Bürgermeister Wolfgang Wiech sagte bereits die Unterstützung des Bauhofes zu. So könnte das Aufmauern durch stadteigene Fachleute erfolgen.
Steinmetzin Josephine Peters Bustorff, die die Sandstein-Tafeln mittels Hochdruckreiniger säubern will, schätzt, dass Gesamtkosten in Höhe von rund 6000 Euro anfallen. „Wir stehen bei unserer Idee erst am Anfang. Mit der Restaurierung kann begonnen werden, sobald genug Geld gesammelt wurde“, so Hinrich. Mit den Initiatoren und dem Bürgermeister freuen sich auch Friedhofsverwalter Helmut Kessler und sein Stellvertreter Heino Planitz. Alle hoffen, dass es gelingt, das Mahnmal bis November dieses Jahres (Volkstrauertag) erneuern zu können. Wer spenden möchte, wende sich an die Geschäftsführung der Stadtverwaltung, Telefon 04122/714200. Die Kontoverbindung der Stadt Uetersen bei der Sparkasse Südholstein (23051030) lautet 8800260. Als Verwendungszweck sollte auf dem Überweisungsträger „Spende Ehrenmal 7001“ vermerkt sein.
Wer seinen Namen und seine Adresse auf dem Überweisungsträger vermerkt, dem wird eine Spendenbescheinigung zugeschickt.

aus Uetersener Nachrichten 10.04.2008

 


Tag der offenen Tür bei der Diakoniestation Uetersen

Am 11. April 2008 lädt die Diakoniestation Uetersen von 10.00 bis 16.00 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in die Jochen-Klepper-Straße 11 in Uetersen ein. Es gibt bei Kaffee und Kuchen wervolle Informationen rund um das Thema Pflege und Vorsorge. Die Mitarbeiter der Diakoniestation möchten Möglichkeiten aufzeigen, wie bei Krankheit und Altersbeschwerden eigene Wünsche der Lebensgestaltung umgesetzt werden können.

Programm:

Pflege zu Hause: Beratung rund um die Pflege durch Maren Freundt

Hilfen im Alltag: Reha Service Schnefeld, Herr bachmann stellt Pflegehilfsmittel vor

Hausnotruf und Rufbereitschaft: MEBO Sicherheit und Diakoniestation

Fragen rund um die Bestattungsvorsorge: Informationen durch Familie Hinrich

Vorsorgevollmachten: Vortrag durch herrn Jörn Rademacher (Rechtsanwalt)

Von 14.30-15.30 Uhr

Dementengruppe in der Diakoniestation: Informationen durch Ruth Tobies

Kl. Seniorennachmittag in der Diakoniestation: Information durch Angelika Dröge & Doris Bornholdt

Diabetes, was kann ich essen? Information durch Ernährungsberatung

Füße tragen uns durchs Leben: Information zur Fußpflege durch Susanne Kabel

Füße und Gesundheit: Fußreflexzonentherapie und Massage durch Renate Wittern

Freiwilligen Forum, was ist das ? Informationen durch Herrn und Frau Staack

Essen auf Rädern: Das Hanse Menü steht mit einem Info-Stand vor der Diakoniestation

In der ganzen Diakoniestation werden Bilder von Herrn Werner Schulz zu sehen sein.

 


Die Verdrängung des Todes


 
Der Tod ist eine Zumutung. Selbst deutsche Sicherheitsfanatiker können sich nicht gegen ihn schützen. Vielleicht trifft er uns gleich, wenn wir auf dem Nachhauseweg die Straße überqueren. Vielleicht aber erst in 50 Jahren. Das verdrängen wir gern. In einer Welt, in der alles machbar erscheint, wirken Verfall, Leiden und Traurigkeit deplatziert, lästig wie ein ungebetener Gast ohne Manieren. Wohl darum hat die Serie des „Kölner Stadt-Anzeiger“ „Leben mit dem Tod“ im „Magazin“ eine so ungewöhnlich große und zustimmende Resonanz gefunden.

Denn trauernde Angehörige und Sterbende fühlen sich allein- gelassen. Sterbeforscher bestätigen: Alte und kranke Menschen haben am meisten Angst davor, anderen zur Last zu fallen. Aktive Sterbehilfe und assistierter Suizid sollen Hilfsangebote sein. Mit Würde hat das aber nichts zu tun. Es geht um eine schnelle, saubere, preiswerte Entsorgung, von der die Gesunden möglichst wenig mitbekommen sollen. Das sind Signale der Gesellschaft. So wählen manche Kranke und Sterbende das Urnengrab nur deshalb, weil sie die Angehörigen mit der Grabpflege nicht belasten wollen.

Dass der Tod als Boulevardthema omnipräsent ist, macht die persönliche Auseinandersetzung noch schwieriger: Das Fernsehen zeigt Bestatter, die Flecken an den Händen Verstorbener überschminken, während der Zuschauer in sicherer Entfernung im Sessel sitzt, zu fasziniert, um wegzuzappen. Doch das dokumentiert keine Trendwende - hier werden Voyeurismen bedient, während sich die Betroffenen im wirklichen Leben lieber unsichtbar machen.

Es fehlt an praktischen Maßnahmen

Die Angst vor dem Tod kann und soll man nicht besiegen. Leben zu wollen gehört zum menschlichen Instinkt. Woran es zu oft mangelt, um dem Tod anders zu begegnen, sind praktische Maßnahmen: Gerade einmal 2,5 Prozent der deutschen Schwerkranken werden ausreichend mit Palliativmedizin versorgt - im Gegensatz zu Skandinavien, wo die Versorgung immerhin 40 Prozent umfasst. Nur 4,4 Prozent der jährlich rund 830 000 Sterbenden bekommen eine angemessene Hospizbegleitung. Ein Schritt in die richtige Richtung ist der jüngst in der Gesundheitsreform festgeschriebene Rechtsanspruch auf eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung, der ab 2008 gelten wird.

Außerdem darf menschenwürdiges Sterben und Bestatten nicht in erster Linie vom Geldbeutel abhängen. Die Tatsache, dass kommunale Bestattungsgebühren stetig steigen, kein Sterbegeld mehr gezahlt wird, das die Kosten für die Beerdigung sichert, erschwert vielen Menschen den Wunsch nach einer angemessenen Beisetzung. Das führt dazu, dass viele für sich oder einen Angehörigen eine Bestattung wählen, die sie gar nicht wollen. Statistiken zeigen: Anonyme sowie Discountbestattungen liegen nicht zuletzt im Trend, weil sie preiswerter sind. Wir schicken die Urne auf einen anonymen Friedhof in Polen, weil es billiger ist. Das kann nicht die Lösung sein.

Und nicht zuletzt kommt es auf die Fähigkeit an, mit der eigenen Angst umzugehen. Das empfehlen Theologen, Psychologen und Philosophen gleichermaßen: Die größte Hilfe beim Nachdenken über den Tod ist, ein Leben zu führen, dem man rückblickend auch zustimmen kann.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 21.12.2007

 


 

Trauerkabarett mit Stephan Franke im Bestattungsinstitut Hinrich

LEIDEN SIE UNTER DER WAHNVORSTELLUNG, NICHT UNSTERBLICH ZU SEIN? FEHLT IHNEN DER ÜBERBLICK ÜBER DIE AKTUELLEN TARIFE IM E-S-N (ELEKTRONISCHES SPIRITISMUSNETZ)? SIND SIE EIN BEGEISTERTER PSYCHOSOMATIKER? FÄLLT ES IHNEN ZUNEHMEND SCHWER, ORIGINELLE GRABBEIGABEN ZU F INDEN? MÖCHTEN SIE BEI MEINUNGSVERSCHIEDENHEITEN MIT  IHREM CHEF OFT SACHARGUMENTE DURCH VODODOO-ZAUBER ERSETZEN? WENN SIE MINDESTENS EINE D IESER FRAGEN MIT "JEIN"  BEANTWORTEN, SOLLTEN SIE UMGEHEND STEPHAN FRANKES KABARETTPROGRAMM                          RUHE SANFT ! “ BESUCHEN. UNTER DEM MOTTO „DA HAT VERDRÄNGUNG KEINE CHANCE“ WIRD HIER FREUNDEN DES ENGLISCHEN HUMORS SERIÖSES TRAUERKABARETT ZUR LUSTVOLLEN SCHICKSALSBEWÄLTIGUNG GEBOTEN.

AM FREITAG, DEM 21.SEPTEMBER 2007, UM 20.00 UHR IN DEN RÄUMEN DES

BESTATTUNGSINSTITUT  HINRICH

IN DER REUTERSTRAßE 88 A IN 25436 UETERSEN .

E I N T R I T T : 5 , - €

( DIE EINTRITTSGELDER WERDEN ZU 100% AN DIE UETERSENER TAFEL GESTIFTET )

VORHERIGE ANMELDUNG WEGEN BEGRENZTER KARTENMENGE ERFORDERLICH.

KARTENVORVEKAUF IM BESTATTUNGSINSTITUT HINRICH DIREKT ,

ODER UNTER TEL . 04122/2577 ODER PER E - MAI  : INFO@ HINRICH-BESTATTUNGEN.DE

 

 


 

 

Einladung zum Tag des Friedhofes

am 16.09.2007

von 12.00 -17.00 Uhr

auf dem Neuen Friedhof in Uetersen

Friedhof — Ort des Lebens

           Der Friedhof ist in unserem Kulturkreis vor allem letzte Ruhestätte für die Verstorbenen und Ort des Gedenkens. Aber kann und sollte ein Friedhof gerade in diesen wechselvollen Zeiten nicht viel mehr sein ?

            Natürliche Umgebung zum Innehalten und für die Zwiesprache mit sich selbst, Raum für Begegnung mit anderen, Ort zur intensiven Auseinandersetzung mit Landschaftsarchitektur und Denkmalkultur, oder einfach nur ein schattiges Plätzchen an einem schönen Sommertag: All dies kann Friedhof auch sein. Nutzen Sie Ihren Friedhof doch auch einfach für sich selbst.

            Als einen Ort zum Leben.

 

Programm

 

12.00 Uhr

Eröffungsgottesdienst in der Neuen Kapelle

 

13.00 Uhr

Führung über den Friedhof, treffen an der Alten Kapelle

 

14.30 Uhr

Orgelkonzert in der Neuen Kapelle (Herr Richard Plath)

 

14.30 Uhr

Führung über den Friedhof, treffen an der Alten Kapelle

 

16.00 Uhr

Orgelkonzert in der Neuen Kapelle (Herr Richard Plath)

 

16.00 Uhr

Führung über den Friedhof, treffen an der Alten Kapelle

 

- Alte Kapelle:

Dauerausstellung

Uetersener Floristen, Thema: „Leben braucht Erinnerung“

 

-  „Trauerkultur heute“

Trauerfeier - Bestattung -Gedenken, Infostände der Uetersener Bestatter

 

- Mustergräber

 

- Maschinenausstellung des Friedhofes Uetersen

 

- Cafe an der Alten Kapelle

 

- Bestattungswagen im   Wandel der Zeit

 

- Kinderbetreuung mit  Diakon Magnus Deppe

 

 


 

  BUNDES-HOSPIZ-INFORMATION

Trauer-Gesichter? Ein neues Buch mit vielen Arbeitsmaterialien für die praktische Trauerarbeit

 


Trauer hat viele Gesichter; die ebenso vielfältigen Möglichkeiten in der Trauerbegleitung und im Aufbau von Trauergruppen stellen jetzt Prof. Dr. Marie-Luise Bödiker und Monika Theobald zusammen. Ihr neues Buch hat den Titel: Trauer-Gesichter.

Zwar gibt es sowohl psychosoziale Fachliteratur zum Thema Trauer als auch Erfahrungsberichte von Angehörigen Verstorbener - was bislang aber nur schwer auffindbar war, ist Material, das praktische Anregung und Anleitung für Trauernde und Trauergruppen enthält. Ein solches Handwerkszeug für die Trauerbegleitung will dieses Buch sammeln und an die Hand geben.


Die Autorinnen arbeiten mit Menschen, die Verlusterfahrungen bearbeiten wollen, haben jahrelang Trauergruppen angeleitet und supervisionieren seit Jahren TrauergruppenbegleiterInnen. Die dabei gemachten Erfahrungen möchten sie weitergeben, damit sie überprüft, ergänzt bzw. korrigiert werden können.

Neben TrauerbegleiterInnen können auch Betroffene einen Nutzen aus dem vorliegenden Material ziehen. Allerdings zeigt das Buch auch, dass Trauer ganz wesentlich der Gemeinschaft und der Öffentlichkeit bedarf und dass dafür Selbsthilfegruppen für Trauernde eine gute Möglichkeit sind. Für die Arbeit in und mit Trauergruppen bietet das Buch Materialien und Methoden, die am systemischen Ansatz orientiert sind. Den umfangreich dargestellten Arbeitsmaterialien (Märchen, Übungen, Tänze, Anleitungen, etc...) werden zudem Bilder und Bildbesprechungen für die Trauerbegleitung mitgegeben.

Das Buch erscheint mit folgenden Angaben zur Bestellung im Buchhandel oder kann beim Verlag direkt per Fax (0 202/ 49 38 301) bestellt werden:

Bödiker, M.-L./ Theobald, M.:
Trauer-Gesichter. Hilfen für Trauernde – Arbeitsmaterialien für die Trauerbegleitung.
(der hospiz verlag) - Wuppertal 2007. Preis: 19,90 Euro
ISBN: 3-981 0020-5-9

Bundes-Hospiz-Informations-Zentrum (BHIZ)
Eine Einrichtung der BUNDES-HOSPIZ-AKADEMIE gGmbH
Presseredaktion
Auer Schulstr. 17
42103 Wuppertal
Tel.: 0202/ 4468164

Fax.: 0202/ 4468301
www.bundes-hospiz-akademie.de


Internetportal qualifizierter und geprüfter Bestatter
30.01.2007 - PDF-Version

Internetportal qualifizierter und geprüfter Bestatter
Der Bundesverband Deutscher Bestatter hat – neben seiner eigenen informativen Homepage
www.bestatter.de - mit www.memoriam.de das "Deutsche Trauerportal im Internet" online gestellt. Mit dem Portal können Angehörige in einem akuten Trauerfall nach einem vom Bestatterverband geprüften Bestatter in ihrer Nähe suchen können. Mit Hilfe des Google Maps™-Kartenservices lassen sich die fast 1.300 Bestatter, welche das Fachzeichen des Bundesverbandes führen, auf interaktiven Landkarten bundesweit finden. Sogar die Routenplanung zum Bestatter ist mit wenigen Mausklicks möglich. Der Betrachter kann dabei zwischen Karten- oder Satellitenansicht wählen und die Karte nach eigenem Belieben vergrößern oder verkleinern, verschieben oder ausdrucken. So findet er im Trauerfall schnell einen zuverlässigen Ansprechpartner
Mit der Bestattersuche geprüfter Bestattungsunternehmen ist für trauernde Angehörige eine Qualitätskontrolle bei der Auswahl des geeigneten Betriebes möglich. Das Markenzeichen der Bestatter ist Ausweis für Qualität und Können. Bestattungsunternehmen, die das Markenzeichen führen, erfüllen strenge Kriterien. Sie müssen persönliche, fachliche und betriebliche Vorgaben erfüllen, die nicht nur im Einklang mit der europäischen Norm für Bestattungsdienstleistungen DIN EN 15017 stehen, sondern auch die anspruchsvollen ethischen und technischen Standards des Bundesverbandes Deutscher Bestatter abdecken. Die Einhaltung der Qualitätskriterien wird regelmäßig vom Bundesverband Deutscher Bestatter durch unabhängige Prüfer überprüft und zertifiziert. Bestattungsunternehmen, die das Markenzeichen führen, sind durch Aus- und Fortbildung besonders geschult. Sie sind rund um die Uhr ansprechbar, decken alle Bereiche der Bestattung ab, sind technisch auf höchstem Niveau und verdienen das Vertrauen trauernder Angehöriger. Sie sind kompetent bei der Beratung einer Bestattungsvorsorge und zuverlässig bei der Durchführung der erteilten Aufträge.
Weitere Informationen zum Markenzeichen erhalten Sie unter
www.bestatter.de.
Zusätzlich findet der Trauernde auf memoriam.de Hilfestellung durch andere Betroffene in einem Trauerforum. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein solches Forum als eine Selbsthilfegruppe im Internet verstanden wird und wie ein Trauergesprächskreis helfen kann, durch die Erfahrung von Gemeinsamkeit Trost zu finden. Im Unterschied zu etlichen anderen Foren im Internet wird das Forum auf memoriam.de moderiert, d.h. unbotmäßige Einträge, Werbung oder der berüchtigte "Spam" werden unverzüglich entfernt. Dadurch wird ein geschützter Rahmen geboten, in welchem sich Trauernde miteinander austauschen können.
Als Partner des Fachverlags des Deutschen Bestattungsgewerbes und des größten Internetbuchhändlers Amazon.de bietet memoriam.de einen speziell auf Trauerliteratur zugeschnittenen Büchershop, der von Bestattern empfohlene Literatur über die Themen Tod und Trauer bereithält und es Angehörigen vereinfacht, die passenden Bücher und CDs auszuwählen. Ein besonderes Augenmerk wurde hier auf die Themen "Verwaiste Eltern" und "Wenn Kinder trauern" gelegt.

Die Neugestaltung des "Gedenkseiten-Angebots der deutschen Bestatter", wie memoriam.de bisher bezeichnet wurde, als Trauerportal und Anlaufstelle im Internet für die Themen um Tod und Trauer ist eine weitere Ergänzung und Ausweitung des Leistungsspektrums des Bundesverbandes Deutscher Bestatter.

memoriam.de bietet die Möglichkeit, mit Hilfe von Fotos, Texten und Tonaufnahmen ein ortsunabhängiges Gedenken für Verstorbene zu schaffen. Diese vor allem aus den USA bekannte und in Deutschland noch selten anzutreffende Form des Gedenkens dient nicht nur der öffentlichen Erinnerung, sondern vielmehr der individuellen Trauerarbeit der Angehörigen, die beim Verfassen entsprechender Texte über den Verstorbenen und der Auswahl geeigneten Bildmaterials einen wichtigen Schritt zur Verarbeitung ihrer Trauer tun können.

Das Portal ist weitgehend barrierefrei programmiert. Barrierefreies Internet bezeichnet Internet-Angebote, die von allen unabhängig von ihren körperlichen und/oder technischen Möglichkeiten uneingeschränkt genutzt werden können. Dies schließt sowohl Menschen mit und ohne Behinderungen, als auch Benutzer mit technischen (z. B. Textbrowser) oder altersbedingten Einschränkungen (z. B. Sehschwächen) sowie automatische Suchprogramme ein.

Statistisch gesehen sind Menschen mit Behinderungen überdurchschnittlich häufig im Internet. Es ist wenig bekannt, dass sich blinde und sehbehinderte Nutzer Webseiten per Software vorlesen oder in Braille-Schrift ausgeben lassen. Auch gehörlose oder schwerhörende Menschen benötigen besondere Darstellungsformen im Internet. Deswegen müssen Internet-Angebote wie memoriam.de geschaffen werden, die auch diesen besonderen Bedürfnissen gerecht werden. Damit ist der Bundesverband Deutscher Bestatter auch in einer Zeit großer medialer Neuerungen seinem Anspruch entsprechend up to date.

Für weitere Informationen:
Dr. Rolf Lichtner, Bundesverband Deutscher Bestatter, Volmerswerther Strasse 79, 40221 Düsseldorf, Tel.: 0211-1600810, e-mail:
lichtner@bestatter.de
Kai Sender, memoriam.de GmbH, Nordstraße 5 - 11, 28217 Bremen, Tel.: 0421-3877651, e-mail: info@memoriam.de